Dienstag, 31. Juli 2007

Ich auch


"Auf meinem Nachttisch liegt zur Zeit..."
Eine schöne Rubrik mancher von mir gelesener Blogs, und genau deshalb, weil ich das schön finde,
starte ich jetzt auch so eine Rubrik. Zur Zeit liegt da 'Eifelfilz' von Jacques Berndorf, der dritte Eifelkrimi mit Siggi Baumeister. Vor ein paar Monaten habe ich aus der gleichen Reihe 'Eifelgold' gelesen und die Charaktere richtig lieb gewonnen. Gebe zu, vieles ist Cliche und ein wenig überzogen. Vor allem wenn so Sprüche fallen wie "Wußten Sie denn nicht, daß hier in der Eifel das und das so und so gemacht wird?". Aber vieles ist einfach auch wahr. Da ich ein Kind der Eifel bin, wenn auch nicht aus dem Teil, in dem Siggi meist ermittelt, gibt mir dieses Buch auch ein bischen Heimatgefühl. Ich werde sicher noch mehr von Siggi Baumeister lesen, grade deshalb auch, da ich alle Hakan Nesser Bücher grade durch habe.

Standesamt - die Zweite

Heute morgen standen meine Zukünftige und ich um 07:15 Uhr vor den verschlossenen Türen des Düsseldorfer Standesamts. Um punkt 07:30 Uhr öffneten sich für uns und die mitwartenden Männer und das eine Paar die schweren Eichentüren und Minuten später saßen wir in der Amtsstube von Frau Standesbeamtin Otto. Perso, Reisepass, Kopie vom Familienbuch, harterkämpfte Ledigkeitsbescheinigung der irischen Botschaft, Aufenthaltsgenehmigung, Geburtsurkunde - Stopp! Letztere hatten wir leider vergessen ins Deutsche übersetzen zu lassen und die Deutschen Ämter sehen sich leider ausser Standes der Urkunde zu entnehmen, daß sie uns mitteilen will, wer da wann und wo geboren wurde und von wem. Englisch ist ja nun nicht Chinesisch oder Kyrillisch, aber davon war das Ausserstandesamt nicht zu überzeugen. Eine beglaubigte und wahrscheinlich teuer zu bezahlende Übersetzung des Dokumentes muß her. Dennoch konnten wir unsere Unterschriften schon mal unter die Absichtserlärung zur Schließung der Lebenspartnerschaft setzen. Zu gleichen Teilen zufrieden und auch ein bischen enttäuscht verließen wir das Amt Richtung Büroalltag. Zwei Dinge bleiben mir ein Rätsel: Wir mußten unseren Beruf angeben, und das in deutscher Sprache. IT-Consultant ging gar nicht, deshalb sind wir jetzt beide Berater. Korrekt hätten wir ja "Beraterinnen" sagen müssen, aber um ehrlich zu sein, ich finde das klingt doch sehr nach Avon-Beraterin. Die zweite mir unklare Angabe war die über die Religion. Mann kann die Angabe machen oder weglassen. Warum? Ich meine, das steht doch auch auf der Steuerkarte und sonst wo noch. Ich habe Frau Otto gesagt, sie solle ruhig katholisch schreiben, denn das bin ich ja schließlich. Ausserdem, will ich gern katholisch beerdigt werden. Wenns irgendwann mal soweit ist, guckt wahrscheinlich niemand auf der LstKarte nach. Sicher ist sicher.

Nehmt Euch in 8

Auweia, mich hat soeben mein erstes Stöckchen getroffen.
Agrippina warf es mir gestern zu, und zwar diesmal wirklich über den Rhein ;-)
Immer bei den anderen gelesen und 'oh' und 'ah' gemacht,
und jetzt plötzlich 'peng', da liegt es.

Um es kurz zu machen, hier die Regeln:

  • Jeder, der das Stöckchen beantwortet, listet acht Fakten über sich selbst auf.
  • Der das Stöckchen zugeworfen bekommt, übernimmt die Regeln mit in den Beitrag.
  • Man wirft das Stöckchen an acht weitere Personen.
  • Letztendlich schreibt man diesen Personen einen Kommentar, wenn sie den Stöckchen-Beitrag veröffentlicht haben.
Und hier die Fakten:


  • ich bin lesbisch, geboren in der Eifel, verlor mein Herz an
    Köln und wohne zur Zeit in der verbotenen Stadt
  • bis auf das letzte finde ich alles sehr gut
  • bevorzugt fahre ich schnell Rad, schwimme unter freiem Himmel
    oder laufe am Rhein und durch den Wald
  • ich bin total enttäuscht von der Tour de France und
    weiß eigentlich nicht so richtig, wie ich dazu stehen soll,
    weil Radfahren doch so ein schöner Sport ist.
  • zum Glück fängt die Bundesliga bald wieder an und die
    Tatort-Wiederholungen hören auf
  • in unserem prä-Lebenspartnerschaftsbegründungs-Kühlschrank befinden sich zur Zeit
    8 Flaschen ALKOHOLFREIES Bier. Das macht mich nachdenklich.
  • ich würd gern mal im offenen Meer mit Delfinen schwimmen
  • Leute, die meinen, sie müßten mich belehren, sollen da bleiben,
    wo der Pfeffer wächst
Da ich, wie ich finde, hier quasi mehr als 8 Fakten sehr geschickt eingebaut habe, darf ich mir den Luxus leisten, das Stückchen an weniger als 8 Personen zu schicken.
Ich schicke an minibaerchen, ein Duesseldorfer, Victoria in Jerusalem und Kitty Hunter.
Hoffentlich habe ich jetzt alles richtig gemacht, obwohl ich mich ernsthaft frage, wie die Betroffenen von ihrem Glück erfahren?

Mittwoch, 25. Juli 2007

Sonderurlaubsbeantragung

Heute habe ich endlich mal den Urlaub rund um unsere Hochzeit beantragt.
Jetzt wissen also auch mein Chef und 2 Ladies aus der Personalabteilung,
daß ich im September heiraten werde. Schließlich stehen mir ja auch 2 Tage Sonderurlaub zu.
Bin jetzt mal sehr gespannt, ob irgend jemand Zicken macht.

Freitag, 20. Juli 2007

Radeln


Gestern Abend hab ich meinen müden Büropopo auf mein geliebtes aber vernachlässigtes Rennrad geschwungen. Ziel unbekannt, grobe Richtung Mettmann. Endlich mal wieder nen Berg hochfahren und sich wie ein Tour de France Fahrer auf dem Galibier fühlen. Mein Ausflug führte mich dann nach ca. 14km ins Neandertal, eine traumhafte Schlucht mitten im Wald. Rechts von mir ein kleiner Bach, die Straße astrein asphaltiert, leicht ansteigend auf dem Weg nach Mettmann, ein paar Motorradfahrer, die die ihnen gebaute Biker-Kneipe ansteuerten. Irgendwo, am tiefsten Punkt der Schlucht, gibts auch ein Museum und etliche Wanderwege und Infotafeln. Lohnt sich für einen Ausflug zu Fuß irgendwann mal.
Leider wurde meine Fahrt von permanent nörgelnden AUto- und Busfahrern getrübt. Hatten die alle Streß mit ihrem Chef, wars das schwüle Wetter oder hatten sie schlecht gesch...??? Ist doch meine Entscheidung, ob ich eine menschen- und autoverlassene Kreuzung bei rot überquere. Ich fahre nicht auf Radwegen, die von Scherben geschmückt, Wurzeln unterwachsen und dem Müll vorbeifahrender Autofahrer bedeckt sind. Ich bin auch nur maximal 50 cm breit, die Straße mindestens 8m - da kommt doch jeder vorbei. Und wenn mich jemand anhupt, der bei Tempolimit 50km/h mit 70 km/h an mir vorbeibraust, würd ich auch gern mal zurück hupen. Die Straße ist doch breit genug für uns alle, oder?

Papiere

Wenn ein Mensch aus Irland einen Menschen aus Deutschland in Deutschland heiraten möchte, dann muß er oder sie nachweisen, daß er oder sie noch nicht verheiratet ist. Macht ja auch Sinn, schliesslich sind wir ja hier nicht bei den Saudis und tauschen Frauen gegen Kamele. Den Nachweis, das sogenannte Ehefähigkeitszeugnis, erhält man bei der irischen Botschaft in Berlin oder beim Konsulat in Bergisch Gladbach. Dort arbeitet Margret, die unseren Besuch als diesjähriges Highlight wahrscheinlich noch ihren Enkeln und Kegelschwestern in 20 Jahren erzählen wird. "Two ladies?" Well, I have to check with the embassy." Das tat sie, und da die Botschaft ihr wohl erklärte, daß es in Deutschland ganz legal sei, daß zwei Frauen heiraten, lud sie uns vor, unter der Option, 2 Paßfotos, 25 Euro und eine Geburtsurkunde mitzubringen. Vor lauter Aufregung gab sie uns die Fotos wieder zurück (ohne daß wir es bemerkten) und ein erheblicher Mail und Telefonverkehr folgte dem Besuch in "ihrem" Konsulat. Da meine Zukünftige bei Margret lediglich den Antrag auf das Ehefähigkeitszeugnis stellen konnte, dieses aber erst in ein paar Wochen von den sich aktuell im Urlaub befindenden irischen Botschaftsmitarbeitern zugestellt wird, kommen sicherlich noch einige Episoden dieser Posse auf uns zu. Bis dahin hat Margret Gelegenheit ihren Freundinnen zu berichten, daß wir aussehen wie ganz normale Menschen, der deutschen Post in den Hintern getreten gehört, und die Ladies sie ein wenig aus ihrer bergischen Waldidylle gerissen haben.

Schöne Ziele


Während ich so vor mich hindachte kam mir die Idee, daß ich mal aufschreiben könnte, welche
schönen Orte ich kenne, und wo ich überall noch hin möchte. Das ganze muß aber spontan sein,
denn wenn ich jetzt anfange nachzudenken, dann wird die Liste unendlich und irgendwie doof, weil es
ja im Prinzip so viele schöne Plätze auf der Welt gibt. Mir fiel eben ein: Die große Wanderdüne an der französischen Atlantikküste, Dune de Pila oder so ähnlich heißt sie. Dann dachte ich an Paris, Montmartre, Eiffelturm, Seine und Centre Pompidou. Ich dachte an Lanzarote, die Aussicht vom Mirador del Rio. An einen Fluß auf Korsika, in den ich gern noch mal aus 13m Höhe reinspringen würde, den Strand auf Cape Cod und den einen superschönen Strand in Irland, irgendwo an der Ostküste, ich weiß nicht mehr wo. Und wo ich noch hin will? Tja, also, irgendwohin, wo man mit dem Rad über veschlungene Inlandsstraßen Richtung Küste fährt, der Sonne entgegen, bergauf und bergab, dann zu einem weißen, verlassenen Traumstrand gelangt, in seichtes Wasser eintaucht und mit Delfinen zum Horizont schwimmt. Dort wartet dann ein Segelschiff mit einem kühlen Bier und chilliger Musik und auf dem Rücken liegend schaue ich der Sonne beim Untergehen zu.

Antwerpen EuroGames



Nach überlebtem CSD in Köln standen sofort im Anschluß die EuroGames in Antwerpen auf dem Programm. Wenn auch auf den ersten Blick artverwandt, so handelt es sich doch um zwei recht gegensätzliche Veranstaltungen. Antwerpen begrüßte von Donnerstag bis Sonntag ca. 3000 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Europa. Registrierung, Eröffnungsveranstaltung, Beflaggung, Bespaßung, Wettkämpfe, Wetter und Gastfreunlichkeit waren sehr angenehm. Ich habe eine Silbermedaille über 200m Lagen gewonnen, die mich mächtig stolz macht. Zudem haben wir mit der 4 x 50m Freistil-Staffel den dritten Platz belegt.
Ich bin nur einmal von einer Mücke gestochen worden, was auch ein Erfolg ist.
Geschlafen und Gefrühstückt haben wir mit 8 weiteren Rheinperlen, einer Delfinin und einem Upstream Amsterdamer bei mdme Vermiere. Die nahezu weltberühmte belgische Künstlerin beherbergte uns in ihren antiken Gemächern, kochte uns Kaffee, versorgte uns mit 20 Sorten selbstgemachter Marmeladen, erzählte von den 5 Kindern, die sie in 3 Jahren zur Welt gebracht habe und schmierte uns streng rationierte Picknickbrote. Entgegen vieler Gerüchte haben wir immer lecker gegessen - sowohl bei madame als auch in diversen Antwerpener Restaurants. Erwartungsgemäß gab es viele Biersorten, Fritten an jeder Ecke und stellenweise etwas übertriebenes laissez-faire. Zur großen Verwunderung meiner bald-Frau hat Antwerpen eine extrem hohe Dichte an Irish Pubs, einer davon sogar als mobile Touristenattraktion. Man gruppiert sich auf Barhockern um eine ovale Theke, unter der sich Fahrradpedale befinden. In die tritt man dann mit seinen durch das oben nachzukippende Guiness gestärkten Beinen und bewegt sich so in Richtung seitwärts vorwärts. Dazu erschallt irische Fiddle-Musik.

Dienstag, 10. Juli 2007

CSD

War erstaunt, zu wie vielen merkwürdigen Haarkreationen die Menschheit fähig ist.

Einge-KLEID-ed

Juchuh! Hurra! Ich hab ein Kleid. Ja. Auch ich habe jetzt endlich ein Kleid. 9 Wochen vor der Hochzeit hab ich im ersten Anlauf ein wunderschönes Exemplar, samt Schuhen und erhebendem BH (s. Traumjob) gefunden. Es gab kein Drama, alles ging total einfach und schnell, sogar Zeit für einen kleinen Pausenkaffee gabs. Der absolut genialen Unterstützung von Kirstin und meiner Mutter sei Dank, ich habe diesen für mich schwierigsten Punkt der Hochzeitsvorbereitungen glorreich abgehakt.

Traumjob

Der Job der BH-Fachverkäuferin war mir bis dato fremd. Da ich gestern zur Kundin einer derer geworden bin, habe ich tiefere Einblicke in ein völlig neues Berufsbild erhalten. Alleine beim Betreten der Wäscheabteilung des Kölner Kaufhofs wurde mir schon leicht schummrig. So viele verschiedene Formen und Farben und vor allem: Größen. Ob nun 75-B oder 70-C, Spitze oder nicht, die Häkchen in der ersten Reihe oder in der zweiten Reihe einhaken, das muß man schon ganz genau wissen. Und da ich es überhaupt nicht wußte, war ich plötzlich von 2 Damen, meiner Ma und meiner Freundin Kirstin umgeben, die alle an mir rumzupften....bis es irgendwann paßte. Daß mein Oberkörper von roten Striemen geziert und mein Gesicht schmerzverzerrt in den Spiegel starrte interessierte hier nicht. "Sitzen muß das, sonst ham'se keine Freude dran!" Sagts, und wendet ihren kritischen nasenbebrillten Blick den Brüsten der nächsten Kundin zu.

BikeIt Cologne verschoben

Die BikeIt Cologne ist kurzfristig auf einen noch unbestimmten Termin verschoben worden. Auch gut, hab ich ein bischen Pause und kann mich mal anderen Dingen widmen.

Samstag, 7. Juli 2007

Sport

A propos 'Jetzt gehts los'. In den kommenden 5 Wochen habe ich mich für insgesamt 4 Wettkämpfe angemeldet. Vom 12. - 15. Juli bin ich bei den EuroGames in Antwerpen. Dort werde ich aber nur schwimmen (2 x Staffel und 2 x Einzel). Am 22. Juli nehme ich in Köln am BikeItCologne zu gunsten der GayGames teil. Das ist ein kleines Radrennen durch Hürth-Kleinkleckersdorf und soll den Vorstädterinnen und Vorstädtern das Grossevent im Jahre 2010 näher bringen. Hoffentlich halten sie uns nicht für verspätete G8-Demonstranten.
Am 04. August druchquere ich den Zürichsee. Schlappe 1,8 km wollen durchschwommen werden. Am 12. August starte ich noch in Zülpich beim dortigen Triathlon. Wenn ich diese Veranstaltungen alle bewältigt habe, dürfte ich wohl fit genug sein, am 14. September ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.

Auf gehts

Jetzt kommts dicke. Gleich Aufbruch nach Köln, 2 Tage CSD feiern. Lachen, tanzen, feiern, trinken und viel Spaß in der Community haben. Ich hoffe, die Sonne scheint mal wieder, falls sie das noch nicht verlernt hat. Das wird mein letzter CSD in 'Freiheit', also noch mal so richtig Gas geben.
Montag ist arbeitsfrei. Dann wolln wir beim Konsulat die letzten fehlenden Papiere für meine Süße abholen. Danach fahre ich zurück nach Köln zum Kleidshopping. Falls ich das irgendwie überleben sollte, gibts dann nächste Woche an dieser Stelle alles darüber zu lesen. Bis dahin erst mal 'tschÖ' und allen geneigten LeserInnen einen supergeilen CSD.

Dienstag, 3. Juli 2007

Deutscher Volkstanz

Am Wochenende waren wir mal wieder in Irland auf Familienbesuch. Gemainsam mit dem zukünftigen Schwiegerpapa, Schwager, Schwägerin und deren drei kleinen Kindern begaben wir uns zu einem Familienfest mit Hüpfburgen und Pipapo. Für die gelangweilt herumstehenden Erwachsenen hatte man eine Bühne aufgebaut, auf der verschiedene Tanzgruppen auftraten und Volkstänze aus mehreren Kulturkreisen darboten. Eine Gruppe betrat die Empore unter der Ankündigung, einen deutschen Volkstanz darbieten zu wollen. Akkordeonmusik erklang, Menschen in Dirndln drehten sich im Kreis und klatschten in die Hände. Die Familie starrte mich entsetzt an, ich schaute beschämt zu Boden und hoffte, daß die CD einen Kratzer haben möge. Und das hatte sie auch. Deutsche Almdudler sind nun mal keine begnadeten Michael Flatleys.