Mittwoch, 11. Januar 2017

Jahresfragebogen 2017

Äußerliche Veränderungen?
Leichter Trend zur Verwarlosung (Ringe unter den Augen, Chaosfrisur, Babykotze auf dem Jackenärmel)

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr. Ein Kind mehr, dazu noch ein neues Auto.


Der hirnrissigste Plan? 
Anzunehmen, dass das Leben mit zwei Kindern genau so weiter geht wie mit einem.
Darauf zu hoffen, dass 2 Monate Elternzeit mit Erholung gleichzusetzen sind.
Ohne Regenjacke nach Irland zu fahren.

Die gefährlichste Unternehmung? 
Die Anzahl gefährlicher Unternehmungen geht gegen Null. Spontan fällt mir nur eub Windelwechsel auf einem Klettergerüst ein.

Die teuerste Anschaffung?
Unser neuer blauer Ford Grand C-Max mit Schiebetüren. Einfach gigantisch praktisch, wenn man 2 Kinder durch die Gegend kutschiert und ständig nur so megaenge Parklücken ergattert.

Das leckerste Essen?
Wie immer: der Klassiker: Scharfes Rindfleisch mit viel Knoblauch im Sichuan-Restaurant, Dublin; Auch sehr empfehlenswert: Gourmet Burger (Dublin)

Das beeindruckendste Buch?
Panikherz von Benjamin von Stuckrad Barre

Der berührendste Film?
HomelandIm Labyrinth des Schweigens

Das beste Lied?
Wir bleiben wach bis die Wolken wieder lila sind (Marteria)

Avenir (Louane)
Stimme (EFF)

Die meiste Zeit verbracht mit…?
Frau O. und den beiden Jungs und meinen Arbeitskollegen

Die schönste Zeit verbracht mit…?
Dem kleinen Herrn O., dem großen Herrn O. und der tollen Frau O.

Vorherrschendes Gefühl 2016? 
"Das kann ja jetzt wohl nicht wahr sein", in Bezug auf politische Ereignisse und die sich ausbreitende Unkultur in sozialen Medien über jeden und alles herzuziehen und unreflektiert Meinungen herauszuposaunen.

"Ich muss noch ein Dokument raussuchen", da wir für Adoption, Elternzeit, Kredite fast unsere gesamten privaten Dokumente-Ordner scannen und verschicken mußten.

Husten


2016 zum ersten Mal getan?
Einen Neuwagen gekauft.

Asthmaspray benutzt
Eine kleine Strecke im Linksverkehr gefahren.
Sticky Toffee Pudding gegessen.

2016 nach langer Zeit wieder getan?
Gebetet

Gezeltet

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? 
1. Terroranschläge
2. Trump
3. Brexit
4. Asthma-Diagnose

Was gibt Hoffnung für 2017?
Die ersten sehr positiven Überraschungen im Januar - dass sie weitergehen und was immer eine schützende Hand über unsere kleine Familie hält, dass es ganz viel Ausdauer hat.

Was beunruhigt mich?
Terror, AFD, Rechtspopulismus, Respektlosigkeit, Optimierungswahn

2016 war mit einem Satz:
Schlaflos und atemberaubend.

Dienstag, 10. Januar 2017

Jemineh und das große Egal

Ich benutze jetzt einen von diesen wiederbefüllbaren Kaffe-Berchern. Nachdem ich mir einen besonders schönen grünen Becher gekauft und ihn auch
tatsächlich drei Tage nacheinander benutzt hatte, wagte ich zum ersten Mal, laut über mein neues Projekt zu sprechen.
Vorbei die Zeiten, in denen ich täglich bis zu fünf Pappbecher wahlweise mit Tee oder Kaffee befüllt und nach dem Leertrinken im Papierkorb entsorgt hatte.
Ich würde mich jetzt bessern und aktiv zur Müllvermeidung beitragen. Das fühlte sich toll an.

Dann bemerkte ich, dass das Leben mit wiederbefüllbarem Becher so seine Tücken hat.
Ließ ich den leeren Becher nach Feierabend einsam im Büro zurück, stand ich am nächsten Morgen mit leeren Händen in der Kantine und mußte doch wieder
zum Pappbecher greifen. 
Sagte ich spontan der Einladung eines Kollegen zu einem After-Lunch Kaffee zu, hatte ich natürlich nicht meinen grünen Becher zur Hand.
Er stand ja - halbvoll und ungespült - auf meinem Schreibtisch rum.
Ich stand vor einem Rätsel und sagte zum Jemineh: "Oh Jemineh, wie soll ich diesen Konflikt blos lösen? Gibt es einen ständig zur Hand - to-Go Becher?
Einen, der in jede Hosentasche passt? oder noch besser: Hosen, die schon mit eingebauten aufblasbaren To-Go Bechern kommen? Eine App vielleicht, die
den To-Go-Becher unmittelbar auf den nächsten zur Verfügung stehenden 3D-Printer schickt?" Das Jemineh sah mich entgeistert an und sagte: 
"Was jammerst du denn so? Wenn du für jede Kaffe-Situation einen wiederbefüllbaren Becher hättest, dann wärst du ja da, wo wir jetzt mit den vielen Pappbechern
auch schon sind."
Und dann sagte das große Egal: "Genau. Du fährst ja schon jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit. Dann ist der ein oder andere Pappbecher auch egaaaal."
Ich schaute meinen schönen grünen Becher an, streichelte über die anti-Rutsch-Banderole, und sagte leise zu uns beiden: "Weiter gehts."