Donnerstag, 29. August 2013

True love


Dienstag, 27. August 2013

Im Namen des Volkes

Gestern, 15:00 Uhr, Amtsgericht Düsseldorf. Wir hatten eine Vorladung vom Famillienrichter, damit mein Antrag auf Adoption von Herrn O. entschieden werden konnte. Alles sehr förmlich. Ein Hinweis auf die Sicherheitskontrollen am Eingang, für die man genügend Zeit einplanen solle, führte dazu, dass wir über eine halbe Stunde zu früh vor dem Saal saßen. Vor uns wurde dann noch schnell ein Ehepaar geschieden, und danach waren wir an der Reihe.
Der Richter war außerordentlich freundlich und zeigte nicht einen Funken Skepsis oder Zögerlichkeit. Nach kurzem Smalltalk mußten wir uns dann alle erheben (Herr O.durfte im Buggy sitzen bleiben) und das Urteil erging im Namen des Volkes. Jetzt bin ich Mutti - voll und ganz und unumkehrbar und unanfechtbar. Wow! Ich bin stolz und sehr glücklich.

Woche 3, 4 und 5

Ein bisschen mehr als die Hälfte meiner Elternzeit ist nun vorbei. Leider. Abgesehen davon, dass ich manchmal nicht weiß, welcher Wochentag ist, sind die Tage doch recht strukturiert. Ich bringe unseren Sohn um 9 Uhr in dir KITA und hole in da - meist zusammen mit Frau O. - gegen 14 Uhr wieder ab. Weniger geht nicht und mehr wollen wir dem kleinen Wurm noch nicht zumuten. Er ist ja noch nicht mal 1 Jahr alt. Außerdem will ich ja auch was von ihm haben in meiner Rolle als Vollzeitmutti. Und Hausfrau. Tja, das wird man irgendwie zwangsweise. Irgendjemand muß ja mal saugen, die Wäsche aufhängen und wieder wegfalten, durchs Bad wischen, einkaufen, kochen und so weiter und so fort. Die Liste ist quasi endlos und die Qualen können nur mit ganz viel Cappuccino ertragen werden. Das freut den Besitzer unseres Stammcafés (www.cafe-rekord.de) und so fließen die für mein Elterngeld ausgegebenen Steuergelder auch direkt wieder ins Säckel der eigenen Stadt - also auf vernachlässigbaren Umwegen.
Unser Sohn ist nun also eingewöhnt, wenn man das so sagen kann. Ein Kita-Eingewöhnungsgutachten gibts dafür aber nicht ("Ihr Sohn hat sich hervorragend in die Koala-Gruppe eingewöhnt und nimmt mit Begeisterung an musikalischen und gestalterischen Aktivitäten teil"). Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob er offiziell eingewöhnt ist oder nicht, aber ich behaupte das hier mal so. Er weint ein bisschen, wenn ich ihn abgebe und er freut sich, wenn er wieder abgeholt wird. Während der 5-stündigen mamifreien Zeit schläft er eine Stunde, isst seinen Mittagsbrei in der Regel auf und spielt mit verschiedenen Dingen. Dazu gibt es Fotobeweise, die uns Eltern in einem digitalen Fotorahmen regelmässig diashowmäßig gezeigt werden. Er hat beim Abholen weder Kratzer noch blaue Flecken. Außer heute. Da hatte er überall blaue Flecken von irgendsoner Malaktion. Ich hoffe, es ist ein vielversprechendes Kunstwerk dabei rausgekommen.

Wer nun denkt: Prima! Die Mutti kann also 4 Stunden pro Tag in der Sonne sitzen, Shoppen und Cappuccino trinken, tja, der hat in Teilen recht. Wenn ich die Zeit für den Haushalt abziehe, bleiben tatsächlich noch ein paar Minuten für ganz persönliche Bedürfnisse. Schwimmen im Freibad bei Sonnenschein am Morgen. Shoppen in der City wenn nix los ist, die Umkleidekabinen leer, die Verkäuferinnen gut gelaunt und die Regale gut sortiert. Ja! Auch das braucht Mutti mal!!!!

Beiden Muttis gehts also zur Zeit wirklich gut. Frau O. geniesst es, wieder langsam in den Job einzusteigen und ihren Themenkatalog über Babythemen hinaus zu erweitern, ich geniesse es, zu wuseln und zu machen, viel Zeit mit unserem Sohn zu verbringen und ein bisschen das Leben zu genießen. Ab Oktober wirds dann richtig ernst. Aber bis dahin wandern noch viele Pampers in den Windeleimer....


Donnerstag, 15. August 2013

Erstes Werk


Mittwoch, 7. August 2013

Woche 2

Die zweite Woche meiner Elternzeit läßt sich gut in zwei Teilen erzählen: Den ersten drei Tagen, an denen Frau O. noch zu Hause war, und dem Donnerstag und Freitag, als es dann richtig um die Wurst ging. Frau O. ging morgens ins Büro und ich mit Herrn O. in die KITA zur Eingewöhnung.
Die gemeinsamen Tage genossen wir wie Urlaub. Die Sonne brannte, uns tropfte die Sonnencreme von der Stirn, wir saßen im Strassencafe oder im Park auf der Decke, Herr O. schaukelte und wir schauten zu. Die Stadt war leer, weil die Menschen mit Kind und Kegel in den Urlaub gedüst waren und wir schauten uns das zähe Treiben erschöpfter Hunde und Rentner auf den Bürgersteigen von Flingern an. Es fühlte sich alles ein wenig melancholisch an, als ob es nie wieder so werden würde. Dabei wird es auch in Zukunft 52 Wochenenden, 30 Urlaubstage und nicht zu verschmähende Feiertage geben. Was solls, Carpe Diem war unser Motto und dann war ja auch schon - Schwupps - Donnerstag, der 1. August.
Um 9:30 sollten der Kleine und ich in der KITA sein. Als wir dort ankamen herrschte schon emsiges Treiben und kunterbuntes Kinderwuseln auf den Fluren. Wir wurden freundlich begrüßt und in einen kleinen Raum geführt, der für die nächste Stunde nur für uns und noch ein neues Kind samt Mama reserviert war. Dort machte sichs der völlig übermüdete Herr O. dann auf einem halben Quadratmeter bequem und studierte die Wunderbox - eine Kiste mit wahnsinnig spannenden Dingen wie z.B. Lockenwicklern, Schneebesen oder Rasseldingsbumsen. Seinen halben Quadratmeter verlassen kam ihm nicht in den Sinn, was mich ein wenig nervös machte. Er ist zwar in Anwesenheit fremder Menschen meist etwas schüchtern, aber soooo in sich gekehrt ist er nur ganz selten. Als ich dann mal kurz den Raum Richtung Toilette verließ zeigte er allerdings unzweifelhaft, wie viel Energie in ihm steckt. Ich war gerührt. Dann war unser Premierentag auch schon vorbei und wir watschelten wieder nach Hause, wo es erst mal ein leckeres Frühstück für den Junior und gab und einen wohlverdienten Café-Rekord-Cappuccino für die Mama.
Der nächste KITA-Tag verlief schon viel dynamischer. Der kleine Herr hatte sich vorher noch einen Schönheitschlaf gegönnt und war schon voller Tatendrang, als ich den Buggy durch das Eingangstor schob. Diesmal wurde der Raum auch in seiner Gänze erkundet und zur Feier des Tages ein Purzelbaum auf dem Mattenpark gemacht. Eher unfreiwillig aber die Landung entlockte ihm ein zaghaftes Lächeln. Die Erzieherin und ich machten innerlich drei Kreuze,
Für Montag erhielten wir den Auftrag, ein UV-Shirt, einen Sonnenhut und eine halbe Stunde mehr Zeit mitzubringen. Während ich dies auf meiner imaginären "To-Do-Liste" notierte, huschte hinter meinem Rücken eine Erziehering vorbei, die ein Mädchen dazu aufforderte: "Komm Celina, wir müssen noch dein Gefühlsprotokoll machen:"
Alles war gut gewesen. Die Räume hell und freundlich, die Erzieherinnen sympathisch und engagiert, die Rituale verständlich, die Schränke aufgeräumt, die Lieder lustig, die Bilingualität bilingual. Das Gefühlsprotokoll brachte mich ins Schwanken. Hätte ich doch besser mal das Kleingedruckte lesen sollen? Gibts außer evangelisch, katholisch und staatlich noch ne Religion? Doch zum Glück blieb mir keine Zeit weiter darüber nachzudenken. Der kleine Mann musste wieder angezogen und in den Buggy verfrachtet und der Heimweg bei 38 Grad bewältigt werden. Im Anschluss besuchten wir noch unseren lieben Nachbarn, der uns kurz vor seinem Urlaub noch Kurzinstruktionen zum Gießen seiner Pflanzen gab. Das Gedächtnis war damit dann auch ausgelastet, so dass ich das Wort "Gefühlsprotokoll" in die Warteschlange meines Elternzeit-Standby-Hirns verschob.

Sonntag, 4. August 2013

Babyfood Kochorgie