Dienstag, 29. September 2015

Drei

Schon wieder ist ein Jahr vorbei und du wirst schon drei! Unfassbar, wie schnell das wieder ging und was du alles in dem einen Jahr gelernt hast. Jetzt bist du definitiv kein Baby mehr. Manchmal behauptest du uns gegenüber ja, dass du schon in die Schule gehst. Wenn das mal nicht ein bisschen dick aufgetragen ist.
Wenn es nach dir ginge, würdest du gerne in die Fahrschule gehen. Als ich dir neulich erzählt habe, dass man dort Autofahren lernt, warst du hellauf begeistert. Ein neues Auto hast du für Mama auch schon ausgesucht. Rot soll es sein und einen Ersatzreifen muss es auf der Rückseite haben. Ob Mama dann mit einem Jeep in Flingern noch einen Parkplatz findet hast du mit einem "Ich helfe dir" ganz cool beantwortet.

Mama und Mami zu helfen ist dir eine Herzensangelegenheit. Du hilfst beim Einräumen der Waschmaschine, füllst großzügig Waschmittel ein, wienerst den Boden und "putzt" den Badezimmerspiegel am Tag, an dem unsere Putzfee alles auf Hochglanz gebracht hat. Ab und zu hilfst du beim Abwickeln der Küchenrolle oder testest ganz selbstlos den Durchfluß des Seifenspenders.
Ach wärst du doch auch so hilfsbereit, wenn es um die Bewältigung der Treppen bis zu unserer Wohnung mit den eigenen Füßen geht. 
Doch getreu dem Motto deiner Mamas: Es muss auch noch ein bisschen room for improvement sein.

Da Dreijährige auch ordentlich Geburtstag feiern (müssen), solltest du deinen Altersgenossinnen und Genossen in nichts nachstehen. Eine anspruchsvolle Motto-Party mit Einladung, Kuchen, mottogemäßer Deko und lustigen Spiele sollte es schon sein. 
Schnell realisierte ich, dass Anspruch und Wirklichkeit hier einen Tick zu weit auseinander klafften. Als berufstätige Mutti ist eine solche Party nicht ohne Nebenwirkungen zu stemmen. Also: Downsizing!

Es fing schon damit an, dass zum Zeitpunkt der Einladungsverschickung (wir hatten uns endlich auf Termin und Location geeinigt) das Motto auf den Einladungskarten nicht mehr mit dem tagesaktuellen Thema unseres Sohnes übereinstimmte. Der schwärmte nämlich auf einmal glühend für "Feuerwehrmann Sam". Die Einladungskarten aus dem 1,- Euro Shop (planungstechnisch schon vor einem Monat günstig erstanden) standen aber unter dem Motto "Piraten".

Hilft ja nichts, da disponiert frau halt mal eben um und bestellt "101 Partyartikel" aus der Feuerwehrmann Sam-Kollektion bei amazon.

Bild: Mama und Dr. Oetker versorgen die Elefanten-Gruppe der Kita mit lecker Geburtstagskuchen

Bild: "101 Partyartikel" aus der Feuerwehrmann Sam-Kollektion.
(Becher, Teller, Strohhalme, Teller, Luftballons, Give-away-Tütchen)

Immerhin: Die Lieferung kam pünktlich und vollständig. Allerdings war der Inhalt doch ein bisschen enttäuschend. Unifarbene Luftballons und langweilige Standard-Luftschlangen fand ich ziemlich einfallslos. Was ich dummerweise nicht bedacht hatte: Ausser den Kindern, die wir eingeladen hatten, kamen ja auch noch Geschwisterkinder und Eltern. Sprich: Ein Partyset, in dem von allem 8 Stück sind, reicht gar nicht, wenn man 8 Kinder einlädt. Als mir das auffiel, fuhr ich schon zum gefühlt vierten Mal zum Supermarkt um wieder irgendwas zu besorgen, was ich noch vergessen hatte.


Bild: Alles ist bereit für die Party.

Geschätzte 3 amazon-Lieferungen und 5 Supermarkt-Besuche später war dann alles da was ich dachte ganz dringend zu brauchen und es konnte losgehen. Kuchen und Muffins backen, Give-away Tütchen packen, Kaffee kochen, Klamotten für alle Wetter- und Lebenslagen einpacken, Auto beladen, alles zum Spielplatz schaffen, aufbauen, dekorieren, Revier abstecken und auf die Gäste warten.

Bild: Es hat sich gelohnt.

Dann ging auf einmal alles ganz einfach - und schnell. Der Wind vertrieb die letzten Regenwolken und die Sonne lachte mit den Kindern um die Wette. Herr O. war völlig aus dem Häuschen und berauscht von so vielen tollen Geschenken - und Zucker. Alle Gäste brachten gute Laune mit, Essen und Getränke reichten aus (puh!), so dass am Ende noch der ganze Spielplatz mit versorgt werden konnte. Das gegen Ende ins Spiel gebrachte Bier tat sein übriges und zauberte ein zufriedenes Grinsen auf sämtliche Gesichter. Feuerwehrmann Sam schleppte begeistert seinen neuen Hubschrauber ins heimische Spielzimmer und vergass völlig, dass nebenan eine Kiste voller Gummibärchen, Lollis und Apfelsaft stand. Irgendwann ist eben auch mal genug.

Genau das fand die Mama auch. Nach drei Tagen Dauerparty (1. Tag im Kindergarten, 2. Tag mit Oma und Opa und 3. Tag besagter Kindergeburtstag auf dem Spielplatz) war jetzt auch mal Schluß. Falls noch jemand was braucht? Wir hätten noch
  • Feuerwehrmann Sam - Becher (die Kinder haben direkt aus den Trinkpäckchen getrunken)
  • Feuerwehrmann Sam - Teller (Kuchen ging direkt von der Hand in den Mund)
  • Lollis (der 50er Pack war dann doch ein bisschen größenwahnsinnig)
  • Feuerwehrmann Sam - Strohhalme (es gab ja schon die an den Trinkpäckchen)
  • Feuerwehrmann Sam - Einladungskarten (obwohl...man weiß ja nie)
Jetzt sind übrigens ganz plötzlich wieder die Piraten ganz aktuell. Hätte ich das mal vor drei Wochen gewusst....

Montag, 7. September 2015

Regenbogen-Familien-Picknick 2015 in Köln (23.08.2015)

Wir waren dabei! Wir und noch drei weitere Familien aus der Düsseldorfer Regenbogenfamilien-Gruppe haben den "weiten" Weg auf uns genommen, um endlich einmal mit den KölnerInnen zu Picknicken.
Eine grobe Schätzung ergab, dass ca. 30 Familien ihre Picknickdecken am linksrheinischen Mülheimer Rheinufer ausgebreitet hatten. Jede Familie hatte sich kulinarisch ganz immens ins Zeug gelegt, um das Buffet mit Süßem wie Herzhafem zu bereichern. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stand entsprechend der Jahreszeit natürlich selbstgebackener Pflaumenkuchen. Mmhhhh, lecker wars!



Bei der Ankunft auf dem Parkplatz gleich neben der Brücke fielen mir gleich die vielen schwulen Männer auf, die unseren Weg Richtung Rheinwiesen scheinbar teilten. Sollte es in Köln so viele schwule Paare mit Kindern geben? Doch wo waren die Kinder? Dann ging mir ein Licht auf: Gleich um die Ecke war doch das beliebte Cruising-Wäldchen. So ist es halt. Die einen haben Sex-  die anderen bekommen die Kinder. Oder so ähnlich...

Die meisten Kinder waren im Kindergartenalter und genossen das Rennen und Toben in freier Natur. Steine ins Wasser werfen und Riesenseifenblasenmachen waren die Hits bei den Kids. Unser Picknick-Gelände war mit einem Banner und einer Regenbogenfahne markiert, aber auch hervorragend integriert in die Welt der ich-sag-mal-türkischen Großfamilien-Grill-Sessions. Links, rechts und hinter uns wurde noch mal eingeheizt, was das Zeug hielt, während wir uns schön klassisch Kuchen- und Nudelsalatorgien hingaben. 

Ein großes Dankeschön an die Kölner Organisatorinnen und auch an die vielen Mamas, Mamis, Papas, Papis, Freundinnen, Freunde und natürlich auch an euch Kinder, dass dieser Nachmittag so wunderschön war.