Donnerstag, 26. März 2009

Unfass(t)bar schwierig

Man mag während eines ereignisreichen Lebens noch nicht mal in der gefühlten Mitte angekommen sein um sich die Frage zu stellen, auf was man mal gerne für sieben Wochen verzichten möchte. Eine Frage, die sich vielleicht nicht jedem Menschenkind stellt, oder nicht jetzt oder genau jetzt aber nicht für sieben Wochen. Sieben Wochen, eine viel zu lange Zeit, aber Verzicht ist nur Verzicht, wenn man gar schmerzhaft drunter leiden tut. Mal so eben für fünf Minuten auf Süßigkeiten verzichten kann ja jeder. Alkohol, Zigaretten, Kaffee, Fernsehen, alles schon gehabt. Was soll da noch kommen? Zentnerschwer lastet diese Frage auf meinen Schultern. Das Ende der Fastenzeit rückt näher und mich quält die Suche nach einem Verzicht. Werde ich noch einen finden und die Zeit der vorösterlichen Besinnung in Frieden mit mir selber begehen? 17 Tage noch währt das Fasten. Da sollte doch noch was gehen. Ich hab auch schon eine Idee. Wird aber noch nicht verraten. Immerhin mache ich hier mit - da gibt es reichlich spirituelle Anregung und viele Inspirationen.

Dienstag, 24. März 2009

Meine Heimatstadt Düren tritt bei "WDR2 für eine Stadt" an

Ins Finale haben es die Dürener nach einem zähen, harten aber stets fairen Kampf bereits geschafft.
Jetzt geht es heute noch gegen Attendorn, Bad Driburg, Havixbeck, Ibbenbüren, Meerbusch, Nettetal, Ochtrup, Paderborn und Salzkotten.
Worum gehts eigentlich? Die Stadt gewinnt gewissermaßen das überfallartige Eintreffen kilometerlanger Trucks und Ü-Wagen, die Technik, Equipment und hochmotivierte Moderatoren und Moderatorinnen auf dem Kaiserplatz und am Badesee entladen. Einen Tag lang wird dann von Dürens Plätzen und Strassen aus geredet, gesungen, interviewt, kommentiert und reichlich die üppige
Schönheit der zweitgrößten Stadt im Teilnehmerfeld angepriesen. Am Abend gibts zur Belohnung ein Konzert am Dürener Badesee mit Weltstar Sasha.
Davon gehört habe ich am Wochenende im Radio - bei WDR2, ist ja klar. Ein wenig überrascht war ich schon über den Finaleinzug. Verzaubert Düren seine Besucher nicht grade durch strahlende Schönheit. Bauliche Highlights sucht man dort ebenso vergebens wie üppige Grünanlagen oder ausufernde Museumsmeilen. Bedenkt man, dass Düren im 2. Weltkrieg annähernd vollständig zerstört wurde,
wundert dies nicht. Lange galt die zentral gelegene Wirtelstrasse mit den Prachtbauten C&A, Kaufhof und Woolworth zu den erlebnisversprechendsten Farbtupfern einer Stadt, die sich sonst in Grautönen einhüllte und sich hinter der rheinischen Metropole Köln artig zurückhielt.
Offensichtlich funktioniert das Stadtmarketing am Rande der Eifel aber so vorzüglich, dass sich meine alte Heimatstadt fürs Finale bei "WDR2 für eine Stadt" qualifizieren konnte. Nichtmahls der entzückende Sprachfehler, der jedem in Düren gebürtigen Menschenkind auf den Lippen haftet, verhinderte den Siegszug. Man war auch klug genug nicht an einem Wettbewerb teilzunehmen, der "Ich misch mich ein" oder "Düren tanzt auf den Tischen" heisst.
(Wer es nicht weiß, man hat in Düren angeblich ein kleines Problem mit der Aussprache von 'ch' und 'sch')
Dem Vorbericht konnte ich trotz kreischender Stimmen im Hintergrund entnehmen, dass man bestens gewappnet sei, die kniffligen Fragen der WDR2-Journalisten zu beantworten und auch bei der Stadtaufgabe mit höchster Konzentration und maximaler Fitness als Sieger vom Platz zu gehen.
Dem Auftritt des Barden aus dem Ruhrgebiet am Ende eines triumphalen WDR2-Tages, herbeigekreischt von tausenden nebenberuflichen Maiköniginnen, Schützenkönigsfreundinnen, Tanzmariechen, Cheerleadern, und Stepaerobic-Schülerinnen steht wahrlich nichts mehr im Wege.

Einziges Verhängnis könnte nur noch der hinterlistige Sender selber werden, der Düren mysteriös mit den folgenden Worten anmoderiert:
"Die Stadt liegt am Rand der Eifel, einer Region, die gerne mit dem Attribut "verschlafen" belegt wird. Dabei ist Düren weltweit unterwegs:
als Airbus A340, der den Stadtnamen in die Metropolen von Nord- und Südamerika, Afrika und Asien trägt."
(Quelle: wdr2.de)


Und was sagt die Stadt selber zu ihren Chancen?
"Düren. Gute Laune, Lust am Feiern und die Fähigkeit, schnell gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen, zeichnen den Rheinländer an sich und die Dürenerinnen und Dürener im Besonderen aus." (Quelle: dueren.de)

Alle bitte WDR 2 einschalten, am heute, live in Düren, und zuhören, wie Düren gewinnt.

Freitag, 13. März 2009

Von Köln-Bonn nach Lissa-Bonn

Zehn Dinge auf die ich verzichte für ein kurzes Wochenende bei 20 Grad und Sonnenschein:

- Tatort gucken am Sonntag
- Frühaufstehen am Samstag wegen
- 90 Minuten Laufen als Vorbereitung auf den Metro-Marathon um 9:30 Uhr
- Das Kracher-Spiel der Premier-League: ManU gegen Liverpool FC
- Kaffee und Kuchen in der Eifel bei Familie zu Ehren Papas Geburtstag (wird nachgeholt)
- Geburtstags-Party bei Erik mit vielen lieben Freunden
- Sportschau gucken am Samstag
- 2 Urlaubstage
- Auf dem Sofa abhängen, Bücher lesen, Tee trinken und es sich in der geheizten Bude gemütlich
machen

- Dem nassgrauen Wetter zusehen, wie es meine Energie raubt und mir die Laune verdirbt

Sonntag, 8. März 2009

Freaks at work

Habe mal wieder was entdeckt, was ich niemandem vorenthalten moechte. Gut, die meisten werden mit den Schultern zucken, die Augen verdrehen und sich seufzend abwenden. Doch ein kleines Grueppchen freakiger Liebhaber des Fahrradsports wird sich die Hände reiben, reinspucken (oder umgekehrt) und sich tierisch mit mir freuen. Denn jetzt, wo der Frühling in den Startloechern steht und das Fahrrad im Keller nach der ersten Ausfahrt lechzt, fällt wohl oder uebel noch ein bischen Arbeit am Rad an. An meinem halt, aber das bischen Schrauben ist doch kein Problem, sagt mein Gedächtnis...
Bremsen nachziehen, Schaltung einstellen, Kette ölen, Schlauch wechseln, und das Putzen nicht vergessen. Nachher sieht man aus wie Sau, hat stundenlang geflucht und entnervt mit Imbusschluesseln aller Groessen um sich geworfen und ist dem Zusammenbruch nah. Warum nicht einfach 20 Euro in die Hand nehmen und das Check-Up Angebot des Bikedealers um die Ecke annehmen? Aber nein, selbst ist die Frau und ran an das verdreckte quietschende Velo.

Damits in diesem Jahr vielleicht ein wenig schmerzfreier zugeht, schaue ich mir vorbereitend die Videos im Triathlon-Magazin an. Da wird mir in drei Minuten gezeigt, wie man z.B. ein Schaltwerk auswechselt. Alles ganz easy und vor allem turboschnell. In drei Minuten??? Okay, die Hoffnung stirbt zuletzt. Mal sehen, was sie in den kommenden Wochen noch alles demonstrieren - spätestens bei der Folge 'Kette ölen' oder 'Sattelhöhe einstellen' steige ich ein.

Hier gehts zum 1. Teil der Radwerkstatt: "Das Schaltwerk".