Gestern Nachmittag verschwand mein Hinterrad. Das Hinterrad meines uralt-Allzweck-MTBs,nicht das vom Rennrad. Letzteres steht in Watte eingepackt im Wohnzimmer und bereitet sich auf die kommenden Strapazen vor.Ich kam um 19:30 Uhr aus der Wohnung, ging zum Rad, das an einen von diesen gebogenen Baumschutz-Teilen aus Eisen angeschlossen war,wollte grade aufschließen, als ich bemerkte, dass irgendwas mit der Symmetrie nicht stimmte. Da war was, was nicht sein durfte.Mein Hirn hat ne zähe Minute daran zu knabbern gehabt, dass nicht sein kann was nicht sein darf, und dann doch resigniert.Schnellspanner auf, Rad raus, abhauen. So die Tatbeschreibung. Diebstahl! Kriminelle am Werk. Geschädigte: ICH!Gefühlslage: zu Tode betrübt, stinkesauer, verzweifelt, entrüstet. Wer macht denn so was? Und das noch am helllichten Tag. Das Radstand grade mal 2 Stunden dort, auf dem Bürgersteig an einer Straßenecke wo halb Flingern um diese Uhrzeit von der Arbeit nach Hausekommt, mit dem Hund geht, oder zum Kneipenbesuch loszieht. So eine unverschämte Dreistigkeit.Der Himmel riss dann auch sofort alle Tore auf und übernahm dankenswerterweise das Weinen für mich.Es hätte nicht weniger sein können.
Eben hab ich vom Radladen 'Dirk Egert' auf der Ackerstrasse am Telefon die nette Auskunft bekommen, dass man da evtl. was auf Lager habe.Ich soll doch mal vorbei kommen mit dem amputierten Rumpf. Jetzt hab ich bessere Laune und schaue da gleich mal vorbei.Bei der Tour de France stürzen sie reihenweise bei den Abfahrten.Unser letztes generalprobenmäßiges Radtraining heute Abend fällt aus. Ich werde ein bischen nervös. Bald ist Samstag. Ein Rad beklaut,eins in Watte, ich sehe nur noch Räder, Reifen überall, jetzt zwickt auch noch mein Knie...oh jeh!Wird Zeit, dass sich was dreht.