Freitag, 27. Oktober 2017

Regentage, Hechelhunde und ein Geburtstag


Ein Sonntag im Oktober. Draussen regnet es und die Jungs haben keine Lust auf den Spielplatz zu gehen. Wir toben drinnen, spielen Piraten, Ninjas und Eishockey and als die Akkus vom Rumgerenne langsam leer werden, spielen die beiden Herren einvernehmlich mit Playmobil:


Selbstgepackener Zitronenbaiser mit Sahne und Himbeertopping.
Die Idee stammt aus unserem neuen Vorlesebuch "Mr. Gum und der unglaubliche Heul- und Hechelhund von Bad Lamonisch".




Die Frauenberatungsstelle Düsseldorf feiert in diesem Jahr ihren 35. Geburtstag. Aus jedem Jahr wurde ein (oder mehrere) Ereigns(se) vorgetragen. Anschliessend stellte man sich auf den weißen Kreis mit der entsprechenden Jahreszahl und spannte den rosa Schirm auf. Eine schöne Aktion vor dem Düsseldorfer Rathaus, bei der ich mitwirken durfte. Hat bei herrlichem Herbst-Sonnenschein gleich doppelt viel Spass gemacht. 

Montag, 16. Oktober 2017

Dinge finden

Es gab Zeiten, da wußte ich genau, wie viele Feuerwehrmänner von Playmobil wir hatten, wie viele davon blond, braun oder schwarzhaarig waren, und wie viele Männlein oder Weiblein. Davon bin ich grade meilenweit entfernt. Ich bin schon froh, wenn ich halbwegs weiß, in welcher der vielen Kisten sich die Männchen befinden. Oder besser gesagt, Teile von ihnen befinden könnten.Die Gründe für diesen Kontrollverlust sind mannigfaltig. Zum einen ist die Zahl der Spielsachen in den letzten zwei Jahren exponentiell gestiegen und zum anderen hat sich auch das Ordnungsgefühl unseres Sohnes mit zunehmender Reife verändert. Es war ihm irgendwann nicht mehr so wichtig, dass alle Feuerwehrmänner auch einen Helm mit Visier hatten, oder dass alle Polizisten eine Pistole in der Hand hielten. Wir haben richtige Krisenmomente durchlebt, in denen Kleinst-Teile von Playmobil akribisch gesucht wurden, da sonst der Familienfrieden in Gefahr war. 

Wer einmal die Verzweiflung eines dreijährigen Kindes erlebt hat, dass ein bestimmtes Spielzeug vermisst, der weiß, wovon ich rede. Der oder die kann auch nachfühlen, was man in seiner Verzweiflung alles tut, um stecknadelgroße Dinge auf 100 qm wieder zu finden. Das kann schon mal so weit führen, dass man im Müll sucht oder den Staubsaugerbeutel inspiziert. Die Firma Playmobil ist so eine Art Elternversteher und bietet für solche Notfälle ein Nachbestell-Portal an, auf dem man Pistolenhalfter, Schwertscheiden, Helmvisiere und noch viel mehr derartigen Gedöhns für relativ kleines Geld nachbestellen kann. Bevor jemand fragt: Ja, das habe ich mehrfach getan.

Irgendwann kam dann die Zeit, als Herrn O. all diese Dinge nicht mehr so wichtig waren und beim Ritterkampf auch mal ein roter durch einen blauen Ritter ersetzt werden konnte. Im Übrigen auch eine gute Vorbereitung auf die Lego-Phase, denn hier wird es noch komplizierter. Die Einzelteile, aus denen sich schon recht kleine Bausätze zusammenbauen lassen, werden noch kleiner und noch spezieller. Wer da nicht früh lernt zu improvisieren, scheitert sehr schnell an seiner Frustrationsgrenze.

Aktuell werden die Playmobil-Landschaften nur vom Junior bespielt und wenn das Chaos überhandnimmt, schmeiße ich einfach alles wahllos in eine Box, in der noch Platz ist. 
Das trägt allerdings nicht besonders dazu bei, Ordnung in die Spielzeuglandschaft zu bringen, was von ordnungsliebenden Gastkindern meist mit Entsetzen quittiert wird. Die müssen dann da durch. Irgendwann muss ja auch mal gut sein.













Mit zwei Jungs im Alter von 1,5 und 5 Jahren befindet man sich sowieso immer auf der Suche nach irgendwas.
  • Wo ist noch mal die gefütterte Matschhose, die wir damals für Herrn O. hatten, als er 2      war?
  • Hatten wir nicht mal dieses Holzpuzzle?
  • Wie lautet noch mal das Passwort für den xy-Kinderklamotten-Onlinestore?
  • Haben wir noch Ersatzdichtungen für die Trinkflasche?
  • Wo liegen die Batterien für das Tütata-Auto?
  • Sind die Jeansflicken schon wieder aufgebraucht?
  • Ist die Mütze im Auto oder noch in der Kita?
  • Welches Kind hatte noch mal das Dinosaurier-Buch ausgeliehen?
  • Wo ist die Hülle von der Ritter-Rost CD?
  • Und, und, und….
Da bin ich einfach sehr froh, dass wir gestern die Turnhose von Herrn O. in der Lost-and-Found Kiste der Turnhalle wiedergefunden haben. Er hatte sie einfach in der Umkleidekabine liegen lassen und seitdem haben wir sie vermisst. Jetzt ist sie wieder da. Wie schön.

Freitag, 6. Oktober 2017

Fünf

Der große Sohn wurde 5. FÜNF! Es ist schon ein bisschen unheimlich, wie schnell die Jahre vergangen sind. Seid der Geburt von Junior, läuft die Zeit irgendwie noch ein wenig schneller. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht irgendetwas Kinderspezifisches zu tun ist. Und nebenbei hat Frau ja auch noch einen Job und möchte ab und zu mal was für sich tun. Aber das soll hier nicht Thema sein - eh zu kompliziert und zu selten, und wenn dann mal ein Zeitfensterchen am Horizont aufblitzt, in dem Mama geliebten Hobbys nachgehen könnte, ist der Schnupfen oder der Rücken wieder schneller und meldet laut seine Existenzberechtigung zur falschen Zeit an. Dann lieber Kindergeburtstag vorbereiten.

Einladungen verteilen, Location klarmachen, Geschenke-Wunschliste an die Mütter der Gästekinder weiter leiten, Spiele ausdenken und vorbereiten, Kuchen backen, Deko-Artikel basteln kaufen, Pappgeschirr in Star-Wars Optik zusammenkaufen, Helfer zum Auf- und Abbau motivieren. 

Dankenswerterweise haben wir gute Kontakte zur Spieloase in Düsseldorf, die uns für einen Samstagnachmittag ihr Aussengelände und die Turnhalle zur Verfügung gestellt hat. Das hatte den großen Vorteil, dass unsere Feier-Location komplett eingezäunt und abschließbar war, so dass wir keine Angst haben mußten, ein Kind zu verlieren, oder mehr Gäste als erwünscht zu bespaßen.

Pünktlich um 15:00 Uhr betraten die ersten Gäste das Gelände und bereits um 15:08 waren alle Kinder da. Ich war ein klein wenig fassungslos, wie eilig es die Eltern hatten, uns ihre Sprösslinge anzuvertrauen und fragte mich, ob sie bei der Abholung wohl genau so pünktlich sein würden. Aber meine Sorgen waren völlig unnötig. Von drei bis sechs haben Frau O. und ich es geschafft, acht Kinder  und den Junior unverletzt durch den Nachmittag zu begleiten. Sie haben Unmengen an Süßigkeiten vertilgt, literweise Apfelsaft getrunken, einen Schatz gehoben, komplizierte Rätsel gelöst, eine Rutschbahn gebaut, eine Kletterwand bezwungen und sogar ansatzweise "Happy Birthday" gesungen. Jungs halt.


Der Große und seine Bande hatten eine rundum gelungene Party. Herr O. genoß in vollen Zügen, dass er jetzt endlich nicht mehr der einzige 4-jährige in seinem Freundeskreis ist und hatte am Ende des Tages sogar noch Kraft, seine neuen Lego-Spielsachen zu bestaunen. 

Überhaupt: Plötzlich zählt nur noch Lego. Er formuliert Sätze wie "damals, als ich noch mit Playmobil gespielt habe", als sei es 20 Jahre her.
Völlig fasziniert von Star Wars taucht er ab in ferne Galaxien, ordnet Stormtrooper und Snowtrooper in Reih und Glied an und lauscht gespannt der Geschichte von Luke, Leia und Darth Vader. Es ist schon ein bisschen gruselig, wie schnell er das alles aufnimmt. Allein all die Namen. Ich muß erst mal lernen, wie man die alle ausspricht, da weiß er schon, wer mit wem verwandt ist.
Schön, dass du endlich fünf bist, und dass wir jetzt bei Tisch sinnvolle Gespräche führen können.