Freitag, 26. August 2016

Irischer Sommer


Einen ganzen Monat verbrachten wir in Irland - so lange wie noch nie zuvor. Der Irlandurlaub war quasi als Herzstück meiner zweimonatigen Elternzeit geplant und vieles war neu und vieles war anders als bei Besuchen auf der grünen Insel zuvor. Am allerneusten war natürlich Sohn Nr. 2, der uns erst mal vor logistische Herausforderungen stellte. Wie sollten wir bloß Gepäck für 4 Personen plus Kinderwagen und evtl. Buggy für den Großen in einen Nissan Mikra Baujahr 1990 stecken? Gar nicht. Ein Mietwagen mußte her. So kamen wir zu einem schicken Peugeot irgendwas, der uns treu auf unseren Ausflügen begleitete.

Da man während eines fast 5-wöchigen Aufenthalts zwar durchaus viel improvisieren kann aber nicht immer will, mußten wir zwangsweise ein paar Kleinigkeiten anschaffen. So geriet die erste Woche in Dublin zu einer kleinen Shoppingtour, an deren Ende wir stolze Besitzerinnen einer Babywippe und eines neuen Buggies waren. Babyklamotten, Schnuller, Flaschen und Spucktücher kamen auch noch hinzu und für die ganze Familie neue Regenjacken. Als ich beim Kauf meiner Jacke dem Verkäufer als Grund angab, dass ich aus Platzgründen meine Regenjacke zu Hause in Germany gelassen habe, musste er aller Höflichkeitsregeln zum Trotz laut lachen. Du kommst ohne Regenjacke nach Irland? Also gut. Ich hab ihm verschwiegen, dass meine alte Jacke ziemlich häßlich und sperrig ist und über kurz oder lang eine neue einfach fällig war. Und wo kann man kompetentere Regenjackenverkäufer finden als in Irland? Na also.

 

Strand in Malahide, Dublin

Woche 1 stand also im Zeichen des up-shoppings und zahlreicher Besuche bei Freunden und Familie. Das Wetter war herrlich - mit täglich über 23 Grad für irische Verhältnisse tropisch.
Nach einer Woche verließen wir unser Headquater in Dublin für einen ersten Kurztrip nach Westport, County Mayo. Wir machten quasi Urlaub vom Urlaub. Mayo ist u.a. dafür bekannt, eine der regenreichsten Regionen Irlands zu sein. Und Mayo wollte offensichtlich seinen Ruf nicht verlieren. Auf dem Weg dorthin regnete es und während unseres 4-tägigen Aufenthalts im Family Hotel Westport Woods regnete es täglich mehrmals. Aber Iren gehen auch bei schlechtem Wetter raus, und so trotzten wir in unseren neuen Regenoutfits dem miesen Wetter und fuhren zum Strand. Mit nassem Sand kann man auch besser Burgen bauen! Am Fuße des Crouch Patrick, Irlands heiligem Berg, fanden wir einen quallenübersähten Strand. 



Strand am Fuße des Crough Patrick (beim Heranzoomen sieht man die Quallen ;-)



 Muscheln

Wie gut, dass wir nicht barfuß unterwegs waren. Dick eingemummelt hockten wir uns auf die Felsbrocken und aßen Schokoladenkekse und schauten ein paar wagemutigen Iren beim Baden zu. Mit ungespielter Selbstverständlichkeit genossen sie offensichtlich das Bad im Atlantik, dessen Temperatur ich gar nicht erst wissen wollte - wäre sie sowieso ein Vielfaches von meiner Wohlfühltemperatur entfernt gewesen.


Strand in Mallranny

Stattdessen genoß ich jeden Morgen nach dem Frühstück ein ausgedehntes Planschabenteuer mit Herrn O. im Hotelpool.


Greenway: Ein wunderschöner Rad-Wanderweg an der Westküste Irlands.


Nach vier Tagen hatten bei ihm der Pool und die Vorzüge des Hotellebens so viel Eindruck gemacht, dass er gar nicht mehr zurück nach Dublin wollte. Vielleicht merkt man auch mit fast vier Jahren nicht, dass im Speisesaal immerzu die gleiche CD läuft, wenn man bei jeder Mahlzeit iPad gucken darf. Und da Mami und Mama gerne in Ruhe Frühstücken und Abendessen wollten UND der WLAN-Empfang im Speisesaal am besten war, durfte der junge Herr überdurchschnittlich viel iPad gucken. 
Ein bisschen zu unserem Leidwesen, aber Urlaub ist Urlaub.

Bald folgt: Woche 3 und 4. Zurück in Dublin, Urlaub vom Urlaub in Shanagarry.



Montag, 15. August 2016