Mittwoch, 15. Oktober 2008

Achtung, Polizei!


Diese Dame habe ich vor ca. 10 Minuten im Plus in Flingern gesichtet. Ich hoffe, man kann erkennen, daß es sich um ein Kinder-T-Shirt mit aufgedrucktem Gürtel, Handschellen, Taschenlampe und Handy handelt. Sie und ihre Kollegin (gleiches Outfit) fahren in Flingern mit ihren Kickboards 'Streife'. Die selbsternannten Polizistinnen sind deutlich dem Kindesalter entwachsen. Passend zum 'Polizei'-Shirt tragen sie auch die typische steife braune Stoffhose. Handgelenke und Knie sind durch Schoner geschützt, denn das Leben auf der Strasse ist ja bekanntlich gefährlich. Ich weiß nicht, ob ich mir mehr Sorgen um die beiden Ordnungshüterinnen machen muß, oder um mich, da ich die Botschaft nicht verstehe.

Erste Möbel



Am Montag war ich bei Ikea. So ganz konkret, also mit wasserwagengenauer Präzision, kann ich gar nicht sagen, was ich dort genau wollte. Ein Besuch bei IKEA gehört zu einem Umzug nun mal einfach dazu, so selbstverständlich wie der Nachsendeantrag, der Sperrmüll oder die notorisch knappen und viel zu schwer befüllten Umzugskartons. Mein Bauch flüsterte mir schon seit Tagen zu „Fahr zu IKEA. Fahr zu IKEA. Das macht Spaß.“
Mein Kopf konterte mit einem verzweifelten Aufschrei von „Laß es sein. Du kaufst nur wieder Dinge die dann doch nicht passen oder die sich als weniger hübsch entpuppen als in der durchgestylten IKEA-Kulisse angepriesen. Und denk an all die nörgeligen Kinder und die lange Wartezeit beim Bezahlen und die Bauchschmerzen nach dem Hotdog danach.“
Es half nichts. Der Bauch siegte und ich fuhr, zugegebenermaßen ein bisschen angespannt, um 9:45 Uhr hin. Das schlechte Gewissen konnte nur mit einem frühst möglichen Angriff auf die bunte Bretterwelt beruhigt werden. Ja nicht auch noch Schlange stehen und sich vom Kopfgefühl bestätigt fühlen.
Ich fand sofort einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Eingangs, einen von denen, die sich direkt an die Behinderten- und Familienparkplätze anschließen. Dann trollte ich mich durch die sogenannte Ausstellung und machte mir ganze zwei mal Notizen auf einem „Mach Dir Notizen“-Block. In der Markthalle ließ ich mich ein paar Mal verführen und stopfte gedankenverloren ein paar optional multifunktionale Textilien in den Wagen.
So stand ich also um 11:00 Uhr schon an Position 2 einer Kasse und überschlug vorsichtig den Warenwert in meinem Einkaufswagen. Immerhin hatte ich nicht auf einen mit Platte und Schiebebügel zurückgreifen müssen. Dafür war mein Standardtrolley aber lückenlos gefüllt und die zu zahlende Summe völlig überraschend in jenen Regionen, die dem Kopfgefühl glasklar den Lorbeerkranz des Siegers aufsetzten. In der neuen Wohnung angekommen stellte sich auch sehr schnell die prognostizierte Ernüchterung ein: „Molger“ war zu hoch und „Vika Amon“ zu breit. Ich war vorübergehend deprimiert. Nicht restlos am Boden zerstört, erschlagen von den Trümmern meiner planerischen Unfähigkeit, nein, einfach nur ein bisschen ernüchtert. So, als wenn man seine strahlend weiße Bluse beim Spaghetti-Bolognese-Essen mit Soße bekleckert und verdutzt, das Dilemma betrachtend, an sich runterschaut.

Doch so viel Arbeit lag noch vor mir, dass ich schnell jedem Hauch einer Umzusgdepression den Garaus machte. Gestern kündigten sich die Karton-Lieferung, die Sofalieferung und eine Nachmieter-Wohnungsbesichtigung gleichzeitig an. Mein virtuell in drei Teile gerissener Körper drohte zu implodieren. Als dann die Wohnung gezeigt, die Kartons geliefert und die Sofateile abgeladen waren, jegliche geistige wie physische Bewegungsenergie zum Übergang in den Ruhezustand angesetzt hatte, klingelte mein Handy. Eltern!!! „Wir dachten, wir kommen mal ganz spontan vorbei.“ Kann man da „nein“ sagen? Immerhin musste ich mir keine Gedanken ums Aufräumen oder Putzen machen. Es war mir eigentlich ziemlich egal, sollten sie kommen, vielleicht tat eine erzwungene Pause ja auch mal gut. Papa brachte dann auch die Stichsäge und eine große Auswahl an Inbusschlüsseln mit, so daß Molger jetzt nicht mehr zu hoch ist und das neue Sofa nicht mehr aus Einzelteilen besteht. Mama putzte ein bisschen (das tun wohl alle Mütter) und dann tranken wir gemütlich Kaffee im Cafe Rekord. Die Wohnung gefiel ihnen außerordentlich gut, die Gegend sei ja auch ganz toll und Oma habe gemeint, jetzt werde ich ja doch noch endlich erwachsen.
So viel Lob an einem Tag war genug, und ich habe beschlossen, den Feierabend mit einer ordentlichen Sofa-Einweihungs-Probeliegen-Session einzuläuten.

Freitag, 10. Oktober 2008

Umzugsplanerei

Wenn ich eins nicht leiden mag, dann ist das Chaos. Regenwetter, Schlangestehen und Mückenstiche mag ich genau so wenig, aber die lassen sich ja meist nicht vermeiden. Das Chaos, das sich zwangsweise bei einem Umzug ankündigt, schon eher. So sitze ich schon seit ein paar Wochen über mehreren Excel-Listen und verwalte Umzugsgegenstände. Was muß in Kisten, was haben wir an Möbeln, was kommt auf den Sperrmüll, was muß noch gekauft werden, welche Anschlüsse
müssen wir ummelden, wann machen wir was und wer kann helfen. Dadurch entsteht erst mal eine gewisse Übersicht und Planbarkeit - was allerdings noch kein einziges Regal vom Fleck bewegt hat. Nächste Woche geht’s dann richtig los. Kartons müssen gepackt, Regale abgeschraubt und zerlegt werden, Lampen und Bilder abgehangen, Klamotten einpacken, blablablub und wuselwusel wusel. Nach Einzug wurde uns schon eine zweiwöchige Wartezeit auf die Re-Aktivierug unseres DSL-Anschlusses in Aussicht gestellt. Das wird hart. Vielleicht haben wir ja einfach Glück und sie schalten uns schneller frei. Vielleicht haben wir ja sogar noch mehr Glück und die Heinzelmännchen kommen über Nacht.
Ach, wenn das doch alles schon vorbei wäre. Immerhin hat es schon angefangen. Unser neues Zuhause ist fertig renoviert, die ersten Umzugsbiere sind getrunken und die Möbelpacker bestellt.
Der Weg ist das Ziel oder der Umzug ist der Einzug.

Sonntag, 5. Oktober 2008

Jeschaff!

Ich bin wieder da. So ein Marathontag in Köln ist lang, die Teilnehmerzahl riesig, und so dauert das alles ein bischen länger. Allein 20 Minuten hats gedauert, bis ich mal über die Startlinie spaziert war. An laufen war in dem dichten Gedränge noch nicht zu denken. 20 Minuten "Superjeile Zick" aus allen Boxen sorgten für superjeile entspannte Stimmung unter den Läufern. Hauptthema in der Gepäckabgabe-Schlange, in der Kloschlange und dann bei der Start-Schlange war natürlich das Wetter. Zum Glück blieb es weitestgehend trocken. Nach 2:07 war ich im Ziel, um dann wieder Schlange zu stehen an der Getränkeausgabe und der Bananenverteilstelle. Ach, wie konnte ich mich nur entscheiden, die Dusch-schlange zu ignorieren und der Menschheit die Duftnote getaner Laufarbeit zumuten? Das klingt ein bischen nach Kritik, was es aber eigentlich nicht wirklich ist. Realistisch kann man bei insgesamt 26.000 Starterinnen und Startern ja auch nichts anderes als Schlangestehen erwarten. Trotz der Masse hat jeder genug zu trinken bekommen, ich bin freundlich und hilfsbereit behandelt worden, die Zuschauer haben trotz der sonntäglichen Frühe alles gegeben und uns mit ihrem Klatschen und Rufen ins Ziel getragen. Und jetzt gehts ab auf die Couch :-)

Köln-Marathon

Lange war ich mir nicht sicher, ob ich starten soll oder nicht. Am vergangenen Sonntag ist die Waage dann zugunsten eines "ich starte doch" umgekippt, und nachdem ich am Donnerstag zum ersten Mal die Atmosphäre beim Abholen meiner Startnummer geschnuppert hatte, war klar, ich starte tatsächlich. Komme was wolle.
Gründe für einen Nicht-Start gäbe es immer noch genügend: Ich muß sonntags um 6:00 Uhr aufstehen, eine Woche Alkoholverzicht, kein Quark zum Frühstück, 10.000 Teilnehmer versprechen Streß und Hektik pur, bei einem Start um 08:30 Uhr werden wohl kaum Zuschauer an der Strecke stehen, und, das allerschlimmste: DAS WETTER.
Hier der Text der offiziellen Köln-Marathon Webseite:

Noch hoffen die Veranstalter darauf, dass Petrus sowohl mit Tausenden Hobby- und Freizeitläufern und als auch mit den Top-Läuferinnen und Läufern gnädig umgehen wird. Auch wenn die Mehrtages-Prognose momentan noch beständiges Schauerwetter vorhersagt; eines steht jetzt schon fest: Es wird keinesfalls zu heiß, zumindest bezogen auf die Temperaturen. Vorhergesagt werden 13°C.

Doch Oma sagte schon immer, es gebe ja kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung. Und so reise ich mit langer und knielanger Laufhose, zwei Shirts, zwei Regenjacken (die dichte und die atmungsaktive Variante) und einem großen Plastikbeutel bepackt in 20 Minuten (Es ist grade 06:40 Uhr!) nach Köln, parke auf dem Superparkplatz P21, lasse mich vom Shuttlebus über das Baustellen-Messegelände zum Bahnhof fahren und laufe los. Bis später...

P.S.: Ich laufe übrigens Halbmarathon. Wer anfeuern mag, darf das sehr gerne tun. Ich habe entweder ne blaue oder ne gelbe Jacke an ;-)

Freitag, 3. Oktober 2008

Einmal ist immer das erste mal

Ich kann mich echt nicht mehr dran erinnern, wann ich das letzte mal an einem Feiertag in einen leeren
Kühlschrank geguckt habe. Also komplett leer jetzt nicht, aber für unsere Verhältnisse irgendwie schon.
Soeben beim Feiertagsspaziergang noch einen Minipack Golden-Toast im Kiosk erstanden.
Und zum Mittagessen eine Soße aus Resten gezaubert, die dank eines angegrauten Lachsstreifens 'n bischen überfischig schmeckte. Zudem stinken jetzt meine Finger nach dreimal Waschen immer noch nach Wassertier, was mich total nervt. Irgendjemand ne Idee, wie ich den Gestank wieder los werde?