Donnerstag, 26. Dezember 2013

Day 6, 25.12.2013

Christmas Day!

Santa war da und hat uns reichlich beschenkt. Der kleine Mann zerrupft genüsslich das Geschenkpapier und freut sich über sein erstes Puzzle. Die neue Ixus macht ihren Job hervorragend an ihrem ersten wichtigen Auftritt.
Nach ausgiebigem Frühstück gehts raus an die frische Luft. Der Sturm ist abgezogen und die Wolken machen Platz für viel Sonnenschein bei klirrender Kälte. Herr O. watschelt mit seinen neuen potthässlichen Gummistiefeln stolz über den ganzen Spielplatz. Ein Klettergerüst, eine Rutschbahn und eine Schaukel sorgen für strahlende Kinderaugen.
Nach der Rückkehr verspeisen wir Truthahn und Schinken, dreierlei Kartoffeln und lecker Wein.
Das wars dann auch irgendwie schon. Ein ruhiger, entspannter Tag macht mich so müde, dass ich den 100-jährigen heute nicht beachte.

Man Soll den Punkt nicht vor dem Streifen loben


Dienstag, 24. Dezember 2013

Irland 2013 Tagebuch Tage 1-5

Day 1, 20.12.2013
Arrival at Dublin Airport around 12 o'clock. Der Flug war nahezu himmlich, denn der kleine Mann hat vom Start bis zur Landung geschlafen. In Dublin stürmt es ganz ordentlich. Opa holt uns am Flughafen ab und zu Hause angekommen, wird erst mal das neue zu Hause erkundet. Am besten gefallen dem Junior das Treppenhaus und die vielen Türen, an deren Griffe er schon fast heranreicht. 
Wir lassend langsam angehen, essen trinken und gehen früh ins Bett. Ich merke, dass sich so langsam eine fette Erkältung in meinen Gliedern ausbreitet. O weis.

Day 2, 21.12. 2013
Die erste Nacht im fremden Bett ist immer ein bisschen lala. Diesmal gesellte sich nicht ein kleines Monster in unser nur 1,40 m breite Bett und machte den Schlaf nicht grade angenehmer. Ein furchtbarer Kopfschmerz machte sich breit. Willkommen, du unerwartetes Geschenk.
Immerhin verlassen wir das Haus für ein paar Stunden um das Nötigste einzukaufen: Eine neue Mütze für Herrn O. (die er sich nicht vom Kopf reißen kann), ein paar neue Shirts aus dem Ausverkauf, Brei, Zahnpasta und eine Kinderzahnbürste, da die alte im wahrsten Sinne des Wortes ausgelutscht ist.

Heute ist grüne Socken Tag: 


Day 3, 22.12.2013
Mir gehts gar nicht gut. Ich gehe um 15 Uhr ins Bett und bleibe da bis zum nächsten Morgen. Das Dinner beim geliebten Chinesen müssen wir schweren Herzens absagen. Ich bin am Boden zerstört, aber die Kräfte reichen nicht mal zum genüsslichen Essen. Ich lade mir das Buch vom 100-jährigen, der aus dem Fenster stieg und schaffe immerhin 50 Seiten, was schon als Megaerfolg zu verbuchen ist.

Day 4, 23.12.2013
Mir gehts wieder ein bisschen besser. Also raus an die frische Luft um dem irischen Orkan zu trotzen. Dieses Unterfangen ist nicht so einfach, aber dennoch landen wir mal wieder im Town Center und kaufen endlich mal Weihnachtsgeschenke. Ok, morgen ist auch noch ein Tag, aber man muß ja nicht bis zur letzten Minute warten. In guter Tradition ersetzen wir Schwiegervaters Haushaltsgeräte peu a peu. Diesmal den Sandwichtaoster, der hier Panini Maker heißt. Die beiden Mamas gehen mega-pragmatisch vor. Wir schenken uns gegenseitig jeweils das Teil, das wir bei der anderen jeweils ständig klauen. Sie kriegt meine Handschuhe und ich ihre Hausschuhe - natürlich in neu. Ist ja Weihnachten. Abends bestellen wir beim Inder ein Take-Away, das mal wieder köstlich schmeckt. Dafür lohnt schon fast der Flug nach Irland.

Day 5, 24.12.2013
Heilig Abend in Germanland, ÜberShoppingDay in Ireland. Alles was Beine hat strömt in die Stadt und quetscht sich durch die Fußgängerzone. Man könnte denken, alle 4 Mio Einwohner seien an einem einzigen Tag zusammengekommen um der Wirtschaft etwas Gutes zu tun. Wir strömen mit Ihnen und landen wie verabredet mit guten Freundinnen in einem Restaurant zum Lunch bei Burger, Prosecco und Pommes. Alles lecker, alles gut. Nur der ewige Regen und dieser emsige Sturm nerven langsam. Schwiegervater hat das Babysitten übernommen und die beiden Muttis versuchen die Stunden zu Zweit in der Stadt zu geniessen. Wir kaufen dem Sohn ein paar potthässliche Gummistiefel
(immerhin in seiner Größe - sie waren das einzige Paar) und verlassen die Stadt fluchtartig. Grippegeschwächt ist das alles noch ein wenig viel für unsere geschundenen Mutti-Körper.
Jetzt ist es fast halb sieben und in Deutschland wird sich überall "Frohe Weihnachten" gewünscht und das Geschenkpapier in Fetzen gerissen. Bei Kerzenschein und reichlich Feuerzangenbowle wird dann mit feuchten Augen gesäuselt, wie lieb man sich hat und wie romantisch so ein kerzenbeschienenes Beisammensein im Familienkreise doch ist. Hier sitzt man in geselliger Runde, freut sich, über alle, die es nach Hause geschafft haben und trinkt ein paar Guiness oder was immer das Herz begehrt während man hofft, dass der Weihnachtsmann den Weg über Nacht schon zum eigenen Haus findet und zahlreiche Geschenke durch den Kamin wirft und trinkt dabei das ein oder andere Guiness. Auch schön. Mal schauen, ob Santa auch mir ein Päckchen durch den Kamin wirft. Derweil ich also in den Kreis der Familie zurück kehre, Euch allen ein FROHES FEST und eine leckere Gans oder Ente.

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Ja is denn scho wieda Weihnachten?

Ja. Schluck. Eigentlich kaum vorzustellen, wie einer das im Informationszeitalter entgehen konnte.
Natürlich weiss ich, daß in 2 Wochen Weihnachten ist, aber daß das konkret heißt, daß wir schon in 9 Tagen nach Irland fliegen und bis dahin quasi alles erledigt sein muß, das war mir nicht so ganz präsent. In Irland kann man natürlich dann nichts mehr erledigen. Auf der grünen Insel gibts weder Telefon, Wlan noch Geschäfte und das Busy-Bienchen-Leben kommt vollkommen zum Erliegen. 

Natürlich ist das Quatsch. Aber für mich fühlt sich das kurz vor dem Abflug immer so an als komme mit dem Boarding das Leben zum Stillstand. Schnell noch alle Geschenke kaufen und wenn möglich schon einpacken, was Neues zum Anziehen für die Festtage darf auch nicht fehlen, alles, was ein wenig Aufmerksamkeit braucht in treusorgende Hände übergeben (Blumen, eingehende Post, verderbliche Lebensmittel) und wenns ganz schlimm kommt, dann lade ich auch alle Akkus vorher auf und fülle den Podcast-Speicher meines iPods noch mal so richtig bis zum Anschlag. 
Genügend Anziehsachen für die Zeit bei der Familie bringe ich logischerweise auch mit. Es gibt selbstverständlich auch keine Waschmaschinen.

Jetzt ist mir also die Kürze der Zeit bis zu diesem "point of no return" schlagartig bewußt geworden und hat mir kleine Schweißperlen auf die Stirn getrieben.
Als berufstätige Mutter ist die freie Zeit für Erledigungen der besonderen Art (s.o.) arg knapp bemessen. Eine kluge Lösung vieler Probleme ist generell das Online-Shopping. Das geht ja immer von überall her. Dachte man. Ist auch immer noch so, allerdings leider nicht mehr mit dem Zusatz "problemlos". Zumindest nicht mehr in der Zeit vor Weihnachten.
Mein Gefühl sagt mir, da ist was aus dem Gleichgewicht gekommen zwischen der Anzahl der Bestellungen und der Anzahl der pünktlich zugestellten Lieferungen. Et wuppt nicht
mehr so, wie es mal war, als ich noch ohne zu zögern eine Glühbirne bei amazon-Prime bestellt habe, und mich am nächsten Tag über die Lieferung gefreut habe.
Alles so einfach und ganz ohne Aufwand. Für mich jedenfalls. Jetzt sieht meine Online-Bestell-Historie der letzten 4 Wochen so aus:

  • Schuhe bei "my best secret" bestellt. Passen nicht. Zurück geschickt.
  • Handyhülle bei amazon bestellt. Aus versehen "Lila" angeklickt, Retoure eingeleitet und Schwarz bestellt. Porto für die Retoure mußte ich selber zahlen.
  • Kinderpulli bei Zalando bestellt und an Büro-Adresse liefern lassen. Unsere Hauspost hatte nix vom Umzug meiner Abteilung mitbekommen, deshalb 1 Tag Verzug und Schnitzeljagd durchs ganze Haus.
  • McBook bei Gravis am 26.11. bestellt. Das ging nach drei Tagen an meine Packstation, und machte kurz vor dem Eintreffen wieder kehrt. Gravis hat bis gestern gebraucht um
  • das Paket wieder zu finden und hat versprochen, es sofort wieder los zu schicken. Ich warte (3,5 Wochen später) immer noch.
  • Neue Digi-Cam bei amazon bestellt. Pünktlich geliefert aber leider defekt. Retoure eingeleitet. Ersatz zum gleichen Preis nicht möglich, da der Preis sich inzwischen geändert hat.

Und dann macht Herr Jauch auch noch eine Sendung zum Thema und hält uns die schrecklichen Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren deutscher Online-Großhändler vor Augen.
Und wenn das nicht reichte, spricht jetzt jeder dritte Talkshowgast über die Vorzüge fairer Kleidung, und lobt unsere regionalen Produkte.
Und wenn das dann immer noch nicht reicht, dann schreibt jemand ein Buch darüber, wie sie ein Jahr dem Kaufwahn entsagt hat.

Ich habe es langsam kapiert. Der Klick auf "Jetzt Kaufen" hat für viele Menschen eine Menge Nachteile und für einen jetzt immer öfter auch. Nämlich mich, wenn ich der Ware über teure
Hotlines hinterhertelefonieren muß, oder am Ende doch in der Schlange stehe, weil ich meine Retoure bei der Post abgeben will.
Das Fazit, jetzt nie wieder online zu kaufen, klingt mir zu radikal. Vielleicht nur bei kleinen Händlern, die ihre Ware selber verschicken?
Wenn ich nur faire Waren bestelle? Oder erst mal warten, bis die Weihnachtszeit vorbei ist und sich die Staus auf den DHL und UPS-Highways wieder aufgelöst haben?


Ich will mal drüber nachdenken, was der beste Kompromiß aus maximaler Bequemlichkeit und minimalem Schaden für den Weltfrieden sind. Vielleicht hilft ja die Auszeit in Irland ohne
Wlan und Waschmaschinen.