Sonntag, 29. April 2007

Hühnerfest

Henparty ist in Irland das, was für uns ein Junggesellinnenabschied ist. Also quasi. Da ich, was Junggesellinnenparties betrifft, völlig unbefleckt bin und noch nicht mal weiß, wie man das Wort richtig schreibt, kann ich nur schwer vergleichen. Doch eins weiß ich sicher: Ich bin kein Huhn und will auch nicht tagelang durch die Gegend tingeln und picheln. Auf der Insel nennen sie das "Henparty". Das sagt ja schon alles. Morgen Abend werden wir, also meine Zukünftige und ich, eine variierte Henparty-Night in Dublin haben, ausgerichtet von ihrer versammelten Freundinnenschaft.
Abwandlung 1: Nur ein einziger Abend, kein durch die Lande ziehen
Abwandlung 2: Ich darf dabei sein. Eigentlich völlig am Ziel vorbei. Irinnen sind aber sehr pragmatisch und deshalb verknüpft man die Henparty damit, daß ich die weddingguests kennen lernen darf, die ich noch nie gesehen habe.
Abwandlung 3: Ich muß mich benehmen.
Nicht-Abwandlung 4: Es dürfen keine Herren anwesend sein.
In diesem Sinne: Chears, Prost und Slainte

Ringlein, Ringlein an der Hand

Gestern war Samstag, Shopping Tag und dazu noch ein sehr heißer. Die Düsseldorfer Innenstadt war voll mit Menschen, die wohl ganz dringend Sommergarderobe brauchten, also Streifen-Polo-Shirts, Cargo- oder Leinenhosen und Gummiclogs in schrillen Farben. Die, die noch nicht gerafft haben, daß das der Sommertrend ist, liefen leider noch in weißen Herrenslippern über die Kö und sahen sehr lustig aus. Die Kö soll ja sehr trendy sein, also wundert Euch nicht, wenn Eure Mitmenschen demnächst im PuckDieStubenfliege-Outfit auf Euch zuschwärmen.
Die Gattin und ich mußten durch dieses Geschiebe hindurch, da wir endlich den Entschluß gefaßt hatten, bei Wempe unsere Ringe zu kaufen. Meiner ist ein wenig eckiger und natürlich auch größer. Ringgröße 55 sei ganz normaler Durchschnitt wurde mir versichert. Na? Haben wir da ein wenig geflunkert? Seit die Dame im Kaufhof zu mir sagte "Sie haben aber große ... äh ... Knochen", bin ich auf dem Gebiet leicht sensibilisiert.
Mit einem Freudensprung haben wir den Salon dann nach einer halben Stunde verlassen und uns erst mal nen Kaffee gegönnt. Schliesslich kauft man ja nicht jeden Tag Eheringe.

Erwähnneswert noch folgende Geschichte am Rande:
Eine junge Familie (Mann, Frau, Kind, ca. 3 Jahre alt) saß bei wempe am Nachbartisch.
Verkäufer: "Wie kann ich Ihnen helfen?"
Frau: "Mein Mann hier will mir eine Uhr schenken."
Kind: "Ich will ein Eis."
Mann schweigt, Verkäufer grinst und macht sich an die Arbeit.

Montag, 16. April 2007

Der Papst hört schöne Musik

Der Papst hat Geburtstag und bekommt als Geschenk die "Symphonie aus der Neuen Welt" von Antonin Dvorak gespielt. Der Mann hat Geschmack, denn das ist meine Lieblingssymphonie. Wie schon an anderer Stelle erwähnt, bin ich ja ein heimlicher Fan seiner Auftritte - nicht seiner Worte, zumindest meistens nicht. Wie ein einzelner Mensch so viele Menschen, junge wie alte, aus allen Teilen der Erde so anzieht und in abgesperrten Karrees andächtig verharren lässt, beeindruckt mich. So lange die alle brav sind und schöne Musik hören ist der Himmel blau.

Sonntag, 15. April 2007

Sommer ist da

Als ich am Samstag morgen schweißgebadet vom Brötchen holen zurückkam, war mir klar, der Sommer ist da. Irgendwie unfaßbar, aber dankbar für pralle Sonne und angenehme Wärme wohin man auch geht halte ich meine Gedanken an Klimawandel und bevorstehendes Artensterben erst mal in Schach. Während ich dies schreibe, wabern die Duftwolken mindestens dreier Grills aus der Nachbarschaft um meine Nase. Meine Beine sind schlapp vom vielen AmRheinEntlangRadeln und meine Haut hat diesen leicht rosa Farbton, der morgen früh garantiert einem schokoähnlichen Teint gewichen ist. Dieses Kribbeln, jetzt und sofort alles tun zu müssen, was man im Sommer eben tut, wird auch nicht weniger, wenn ich in der Wettervorhersage lese, daß es ab Mittwoch wieder kälter wird. Dennoch - ich war gestern auf einer Grillparty, ich habe auf dem Balkon gefrühstückt, im Strassencaffee den Leuten nachgegafft, habe mein Rennrad ausgeführt, ein Eis gegessen, im Gras gesessen, meine Flipflops getragen und fast vergessen die Blumen zu gießen, denn auch sie haben Durst. Mit oder ohne Klimakatastrophe.

Donnerstag, 5. April 2007

Wieder Ringe

Die Suche nach Ringen ging zwischenzeitlich in einem kleinen Juwelierladen in unserem Stadtteil weiter. Gerne hätten wir der jungen Goldschmiedin ein wenig Umsatz beschert, aber ihre Kollektion gefiel uns irgendwie nicht so richtig gut. Auf Anraten von Freunden sind wir dann gestern zu Wempe gegangen. Sehr traditionell, irgendwie klassisch. Wählt man einen schlichten Ring, dann ist der Ring eben einfach schlicht. Das klingt jetzt komisch, aber die Erkenntnis muß bei mir auch erst mal sacken. Für mich ist schön einfach anders, irgendwie besonders, ausgefallen, etwas, was nicht jeder hat. Vermutlich werde ich mich jetzt ein paar Ostertage mit dem Gedanken an einen optisch eher langweiligen Ring herumschleppen, um dann doch 'ja' zu einer Ewigkeit mit einem sehr bedeutungsvollen Schmuckstück zu sagen.