Mittwoch, 23. Oktober 2013

Ich, ich, ich


13 Monate wird unser Zwerg heute alt. Wenn man für die Feststellung eines bedeutenden kognitiven Entwicklungsschrittes kein Buch und keine App zur Hand nehmen muss, dann ist es dieser: Die Wahrnehmung des eigenen Willens und das Bedürfnis, diesen auszudrücken. Ich will auf den Arm, ich will meinen Teddy, ich will DEIN Essen, ich will ins Bad, ich will den Vorhang von der Decke holen, ich will deine Brille von deiner Nase ziehen, ich will mit deinem iPhone spielen. Und wenn ich meinen Willen nicht bekomme, dann schreie ich so laut ich kann. Hätte nicht gedacht, dass das so schnell kommt und so fordernd sein kann. Andere Entwicklungen waren ja bisher eher von der Natur, dass der Junior etwas Neues konnte und man sich mit stolz geschwellter Brust ein Loch in den Bauch gefreut hat. Jetzt beobachtet man den trotzig vor sich hinbrüllenden Sohn eher zähneknirschend. Nachgeben geht natürlich gar nicht. Zumindest nicht bei Brille und iPhone. Essen darf er probieren und im Bad rummatschen ab und zu auch. Aber beim iPhone (und allen anderen i-Geräten incl. Ladekabeln!) gibt es Grenzen. Die muß man ihm jetzt setzen - sagen die Ratgeber. Und: die Ratgeber haben recht. "Kinder brauchen Grenzen." Wie oft hat man diesen Spruch schon gehört. Jetzt darf ich diese Grenzen selber definieren und ihm klar machen, wo diese sind. Herzlichen Glückwunsch. Na dann mal auf ins Vergnügen.

Neben dieser (vielleicht nicht auf den ersten Blick so positiv daherkommenden Entwicklung) gibt es aber auch noch eine Reihe total erfreulicher Fortschritte, die ich vor lauter Alltag kaum niedergeschrieben bekomme:

  • Monsieur sagt jetzt "Ball". Und zwar oft. Sehr, sehr oft.
  • Er läuft hinter einem Laufwagen her und lenkt ihn auch schon um Hindernisse
  • Er will kein püriertes Mittagessen mehr. Er isst jetzt normales, kindgerechtes Essen.
  • Er isst selber - wird davon allerdings nicht satt, weil das meiste neben dem Mund landet. Für Unterstützung durch Zufütterung von aussen ist er dankbar, so lange der Hunger groß genug ist.
  • Er trinkt durch einen Stohhalm
  • und das Best überhaupt: Er wehrt sich nicht mehr mit Händen und Füßen, wenn man ihn auf die Wickelkommode legt. Er bleibt jetzt wieder geduldig auf dem Rücken liegen und läßt uns in Ruhe das Nötige tun.

Davor und danach

einem Herbstnachmittag auf dem Spielplatz.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Unter Haien

Ein Besuch im Aquazoo Düsseldorf. 

Dienstag, 1. Oktober 2013

Mutterglück

Okay, okay, ich gebe zu: Ich bin mal wieder spät dran. Elternzeit vorbei, Sohn wurde ein Jahr alt und immer noch wartet das Netz auf meinen Bericht. Immerhin, Gründe für die lange Blogpause gibts nur gute. Ich war einfach tagsüber viel zu beschäftigt und abends viel zu müde. Da blieb einfach keine Lücke mehr für halbwegs kreative Wortergüsse.
Auch jetzt schreibe ich während neben mir zwei Töpfe mit Babybrei-Zutaten vor sich hinköcheln und ich darf die auf keinen Fall aus den Augen lassen. Also nicht völlig, denn wenn das Gemüse ein bisschen zu weich ist, stört das unseren Soh überhaupt nicht. Im Gegenteil. Sobald sich in seiner Nahrung größere Bröckchen befinden, streckt der die Zunge samt Essen wieder raus. Unter größeren Bröckchen versteht er übrigens Partikel der Göße einer Rosine! Uns beunruhigt das aber nur wenig, denn er ist ja erst ein Jahr und Fettpolster hat er sowieso genug.
Die stören ihn aber nicht beim Krabbeln und den ersten vorsichtigen Gehversuchen. Munter wie ein junges Äffchen krabbelt er durch die Wohnung, klettert über jedes Hindernis, dass sich ihm bietet (meistens sind wir Mamis das) und räumt munter Schubladen und Körbe ein und aus. In der KITA fühlt er sich mittlerweile pudelwohl und gegenüber anderen Kindern ist er jetzt viel aufgeschlossener als noch vor einem Monat.
Letzten Freitag saß Herr O. beim Einkaufen zum ersten Mal im Einkaufswagensitz. Nach anfänglicher Skepsis fand er das prima uns strahlte übers ganze Gesicht. Durch die Regalgänge fahren war toll, schnell durch die Gänge fahren war noch toller, und von der Fleischtheken-Bedienerin die erste Fleischwurstscheibe zu bekommen war die Krönung. Es war die erste Fleischwurst seines Lebens. Ich fand die Wurst aber auch lecker. Endlich wieder Fleischwurst ohne Reue :-)
Wenn einem dann noch eine freundliche Omi zunickt und das ganze mit "das ist so ein schönes Alter. Genießen Sie es", kommentiert, da ist man einfach nur noch glückliche Mutti.
Es ist ja auch ein tolles Alter. Er freut sich über Luftballons, trockene Brotkanten oder alte Socken herzlicher als manch Erwachsener über ein neues iPhone, die Gehaltserhöhung oder den Lottogewinn. Und dennoch, leider leider endet grade jetzt meine Elternzeit und ich muß mich wieder von Herd, Kind und Einkaufskorb lösen. Ein bisschen zumindest. Fünf Stunden Kind sehen, 6 Stunden Büroluft atmen, 40 Minuten radeln, 15 Minuten Autofahren und den Rest des Tages bewältigen wir das obligatorische Alltagschaos und konsumieren ein wenig TV zum Runterkommen. Über Langeweile kann ich mich wahrlich nicht beklagen. Das beste am Wiederarbeitengehen ist , dass ich endlich wieder in Ruhe ein ordentliches Mittagessen zu mir nehmen kann und dass man mit einer einzigen Tastenkombination (STRG+ALT+ENTF) ohne Angst vor Werwüstung den Tisch verlassen kann. 

1 Jahr

Bisschen spät aber immerhin: Für Kuchen ist man nie zu alt!