Montag, 31. März 2008

Urlaub in der Hauptstadt

Frau O. und ich haben die Woche nach Ostern in der Hauptstadt verbracht. Heimlich haben wir uns unter die Jugend der Welt gemischt und mal geschaut, was noch so geht mit Mitte dreißig. Das Jugendhotel 'Transit-Loft', das uns an Silvester noch positiv überrascht hatte, machte seinem Namen diesmal eine lautstarke Ehre. Kids und Freaks aus aller Welt bewiesen uns, dass man zu wirklich jeder Tageszeit laut grölen, Musik hören, Bier trinken, alles mögliche rauchen und auf abgewrackten Sofas vor der Rezeption neben überquellenden Aschenbechern schlafen kann. Wir konnten das nicht so klasse, aber uns fehlte auch die lila-schwarz karierte Blousonjacke, der bis zum Bauchnabel ausgeschnittene Synthetikpulli und die gelben Ballerinas (bei Temperaturen um den Gefirerpunkt). Zum Ausgleich mischten wir uns tagsüber unter die Jack Wolfskin berucksackten und ge-northface-ten Turisten im Prenzlauer Berg, Mitte und natürlich auch Schöneberg. Von letzterem, ehemals glänzenden Vorzeige-Homo-Stadtteil, drehten wir uns angesichts der in der lieblichen Frühlingssonne zum Himmel stinkenden Hundescheisse angewiedert ab. Unsere frische Beute, bestehend aus den neusten lesbischen Romanen und Krimis konnten wir auch andernorts vertilgen. P'Berg und Mitte sind nicht nur "hip und trendy", es macht auch einfach mehr Spass, dort Zeit zu verbringen. Sehr zu empfehlen sei die 'Coffein-Bar' auf der Neuen Schönhauser Strasse. Leider haben die Herrn noch keine Adresse im Netz, aber da ist sicher was extrem chillaxiges in der Mache.
Ne ziemlich coole CD gabs gratis von der Firma Adidas im dazugehörigen Laden - der mir aber ansonsten zu hiphoppig war. Einen geschichtslastigen Tag haben wir in Dresden verbracht. Einer wunderschönen Stadt mit superfreundlichen Menschen. Ein Tag war definitiv zu kurz, aber für die Frauenkirche und ne Eierschecke hats gereicht. Weder die dresdner noch die berliner Optiker hatten meine neue Brille in ihrer Auslage. Einfach nix dabei für mein kleines Gesicht, das doch noch so viel von der großen Welt sehen will. Fotos und ein paar Links folgen demnächst.

Waschmaschine

Es ist nicht das erste mal, dass sie das tut, aber ich finde es bedenklich, dass sie es ein zweites mal tut. Dass sie es wagt, das eingestellte Programm nicht wie schlafwandlerisch einprogrammiert herunter zu waschen. Wir alle mögen es ja, dann und wann aus festgefahrenen Mustern auszubrechen und mutig neue Pfade zu erkunden. Aber doch bitte nicht die Waschmaschine und bitte erst recht nicht jetzt, da Superpersonalkauf grade vorbei und Urlaub auch und der Wäschekorb zum Bersten voll. Ich habe sie soeben neu gebootet (Stecker raus und wieder rein) und noch mal von vorne das Kurzprogramm gestartet. Oh liebe Nachbarn, habt Nachsicht.

Donnerstag, 20. März 2008

Noch mal WDR

Gestern Abend habe ich den Podcast vom WDR2-Montalk mit August Zirner gehört. Das ist der Schauspieler, den jeder kennt, wenn man ihn sieht. Naja, geht so, fand ich eben, als ich endlich mal sein Foto gegoogelt habe. Christine Westermann führte jedenfalls ein immer interessanter werdendes Interview und lockte diesem recht verschwiegenen Zeitgenossen nicht nur so einige Sätze aus der Nase, sondern brachte ihn auch aufrichtig zum Weinen. Sowas hab ich in 2-Jahren Montalk noch nicht erlebt. Unglaublich, sowas, aber irgendwie auch rührend. Jetzt werd ich Herrn Zirner so schnell nicht mehr vergessen.
Was ich übrigens auch nicht vergessen will: Will kommt. Anne Will ist am 14.04. zu Gast im Studio.

Binomische Formeln

Da ich sonntags immer öfters früh, also mitten zwischen Anne Will, also der Sendung, quasi währenddessen, ins Bett gehe, habe ich schon seit Ewigkeiten eine meiner Lieblingssendungen (nach der Sportschau) nicht mehr gesehen: Zimmer Frei! Jetzt habe ich entdeckt, dass es auf der Webseite eine riesige Auswahl an Videoclips mit allen Gästen der, sagen wir mal, letzten 30 Sendungen gibt. Ich finde den WDR ja toll, jetzt erst recht. Unbedingt empfehlenswert ist der Clip mit Frank Schätzing. Erstens lernt man da, dass der Weltuntergangs-Inszenator einen fabelhaft rheinländischen Dialekt hat. Und dann dieses Spiel: Binomische Formeln als Witz, als Predigt, als Gedicht, als Sportreportage. Geeignet auch für jeden Pärchenabend - wenn mal wieder die Rezepte alle ausgetauscht sind und die Wehwehchen ausdiskutiert sind.

Dienstag, 18. März 2008

Geburtstagsparty


Am Wochenende war ich auf dem ersten Geburtstag des Düssel-Cups. Das ist ein schwul-lesbisches Multisportturnier, fand, logisch, in Düsseldorf statt, und konnte sich stolzer 500 Gäste aus ganz Europa erfreuen. Ich habe am Schwimmturnier teilgenommen und kräftig Medaillen abgestaubt. Das lag aber mehr daran, dass die Teilnehmerinnen meiner Altersklasse mit Daumen und Zeigefinger zählbar waren, so dass eigentlich nur die beiden Goldmedaillen ein bischen was bedeuten. Zeiten waren so lala, aber die europäische Schwimmlesbe befindet sich ja auch noch im Aufbautraining für Barcelona und kann deshalb unmöglich jetzt schon ihre volle Leistung abrufen. Um so mehr Einsatz zeigten die angereisten Geburtstagsgäste bei der abendlichen Party im Stahlwerk und beim Feinschmeckerbrunch im Hotel Nikko. In den Pflaumenkuchen bin ich eleganter eingetaucht als ins naßkalte Rheinbad am Nachmittag zuvor.
Eins sei noch lobend gesagt: Egal wie viel ich über die Stadt an der Düssel hier auch gerne mecker - das Turnier ist auffallend angenehm, gastfreundlich und jeder Frau und jedem Mann zu empfehlen.

Donnerstag, 13. März 2008

Frisch eingetroffen

PeterLicht steht kurz davor, die Arbeit an seinem neuen Album zu beenden. Der selbstverständlich streng anti-kapitalistische Verkaufsbeginn ist für September geplant. Aus wie immer gut unterrichteten Kreisen ist zu hören, daß es sich um ein absolutes Killer-Album handeln wird.
Ich freu mich!

Mittwoch, 12. März 2008

Kluges Wetter

"An Gregorius viel Wind, noch 40 Tage windig sind", zog grad all meine morgendliche Morgenmagazingucker-Aufmemrksamkeit auf sich. Patricia Schäfer weiß sowas. Ben Wettervogel wußte, daß Gewitter nahen, aus denen sich Tornados bilden können. In Holland ist der erste bereits gesichtet worden. Das Cherno-Echo aus dem Off: "Wie geht das denn? Sitzt da jemand und guckt aus dem Fenster, bis er einen Tornado sieht?" Der Wettervogel bestätigt, daß es da offizielle Wetterbeobachter gibt, die das unter "WB19" eingeben. Merke: "Gibt der Holländer 'WB19' ein, wird es ein Tornado sein".
Am Freitag erwarten wir übrigens noch so nen Übergangstag, dann kommt der Frühling und es wird richtig schön. Da schließe ich mich dem "Stoßseufzer der Erleichterung" von Stepahie Barrett an.

Freitag, 7. März 2008

Gefummel

Heute im Meeting, Dauer 45 Minuten, hat ein Kollege sein Blackberry mindestens fünf mal auseinander genommen und wieder zusammengesetzt. Natürlich nicht komplett. Klar. Er hat hinten die Klappe aufgeschoben und dann die Karte rausgefummelt. Heißt die beim Blackberry auch SIM-Karte? Also diese. Dann hat er das Kläppchen, wo man die drunter schiebt, hin und her gewackelt und dann die Karte wieder eingesetzt. Klappe wieder zuschieben und gucken, ob das Ding noch funktioniert. Dann wieder von vorne anfangen. Ich hab mich derweil gefragt, ob die Herstellerfirmen ihre Geräte auf sowas testen. Denken Konstrukteure an sowas, weil sie selber solche Fummelmänner sind?

Neulich im Schwimmbad

Ich nehme eher selten am Freitagstraining meiner geliebten schwullesbischen SchwimmerInnengemeinschaft teil.Deshalb werde ich auch nicht selten gefragt, ob ich 'Die Neue' bin, was ich nach über 12jähriger Zugehörigkeitzu den Rheinperlen wahrscheinlich nicht bin. Doch so entgehen mir die anderen 'Neuen', vor allem Frauen, diesich dann neben mir umziehen. Irgenwdwie so kommt man zwischen nassen Badeanzügen, Bodylotion und verknoteten Haaren(Frau trägt ja immer öfter lang) dann ins Gespräch. Vor zwei Wochen wählte ich die beliebte Floskel "Du kommst mir irgendwiebekannt vor", während ich einer Frau, ungefähr mein Alter, beim Abtrocknen zuschaute. (Das ist bei Schwimmern so, das machtman automatisch.) Stellte sich dann heraus, dass wir zur gleichen Zeit an der Kölner Uni Biologie studiert haben.Das ist ja noch nicht soooo beeindruckend zufällig, aber als nächstes fragte sie mich, was ich denn heute so beruflichmit meinem Biologenwissen anstelle. "Och, sowas mit Computern" gab ich zur Antwort. Und sie grinste mich nur an und sagte,"ich auch." Also wenn das kein Zufall ist. Jetzt sind wir schon zwei lesbische Diplom-Biologinnen, die in der IT-Branche arbeiten und in ihrer Freizeit Kacheln zählen. Noch jemand da draussen?

Mittwoch, 5. März 2008

Und sonst

Das Phänomen "Arbeit am Arbeitsplatz" hat mich vor zwei Wochen auf der Überholspur eingeholt und jeglichen Raum für kreative Gedanken ausgespült. Vereinzelte Gedankenfetzen hängen noch in den Ästchen meiner Gehirnwindungen und warten auf ihre Befreiung. Orkan Emma haben sie gut dort oben überstanden und jetzt wird es auch bald Zeit, sie in Sätze und Geschichten zu packen. Ansonsten wird aktuell viel für die Staffelteilnahme am Düsseldorf-Marathon trainiert und die geplagte Schwimmerinnenschulter auf ihre zukünftigen Einsätze vorbereitet. Das allerdings vorwiegend mental.

Gehirnwurm

Seit Sonntag geht mir ein Wort nicht mehr aus dem Kopf. Nicht etwa, weil ich den kompletten, ganzseitigen Artikel von Kathrin Passig in der Wochenendausgabe der Süddeutschen gelesen habe. Dort dreht sich nämlich alles um den Axolotl der Faru Heinleim. Dieser lebt bei ihr zu Hause in einem kleinen Aquarium und leistet seinen Beitrag dazu, dass der durch Schwanenhochflüge beinahe touchierte Airbus nicht ins Straucheln gerät und in ihren soeben ausgehoben werdenden Gartenteich stürzt. Der Axolotl ist ein Amphib, gehört zur Familie der Quarzsandmulche und ist laut Frau Passig in seiner Heimat Mexiko vom Aussterben bedroht.Bei wikipedia erfährt man übrigens, dass es sich bei dem Am-Viech um einen echten Problembären händelt. "Er leidet unter Neotonie". Das ist ein Schilddrüseneffekt und man wird nicht richtig erwachsen. Dennoch hat Axolotl die erstaunliche Fähigkeit, Teile des Gehirns vollständig zu generieren. Das wünsch ich mir manchmal auch für mein nicht ganz erwachsen werdenwollendes claribu-Gehirn. In dem sitzt nämlich der Gehirnwurm, so ne art Wort-Orhwurm. Und das alles, weil die Süddeutschen Zeitung den Axolotl in der Artikelüberschrift "Axelotl" genannt hat und mich dieser Buchstabendreher seit Tagen verfolgt und in den Wahnsinn treibt.