Samstag, 30. Januar 2021

Podcasterei und Corona-Kur Beginn

Podcasterei

Seit man kaum noch das Haus verlassen kann, fröne ich meiner Leidenschaft für Podcasts sehr inständig. Podcasts helfen mir, mich wegzuträumen in andere Welten - und seien es nur die Vorlieben anderer Menschen oder deren Humor. Die von mir so geliebten Interview-Podcasts enthüllen immer wieder spannende Geheimnisse aus dem Leben prominenter Menschen. So lernte ich in den vergangenen Wochen, dass Elke Heidenreich eine große Freundin der Schnapspraline ist. Daraufhin erfand ich gemeinsam mit einer Nachbarin einen "Schnapspralinen-Abendspaziergang", der analog der weihnachtlichen Glühweinwanderungen einzig und allein das Konsumieren von Hochprozentigem in Abwesenheit der Menschen des eigenen Haushalts zum Ziel hat. 

Viele Gemeinsamkeiten habe ich nicht mit Wolfgang Joop, aber eine Leidenschaft teilen wir mit voller Überzeugung: Wir lieben Quark. Einen Becher Quark mit Honig verrühren und genüßlich auszulöffeln ist für uns das, was die kochende Leidenschaft in den 90ern für Steffi Graf war.

Als ich Joop in Bettina Rusts neuem Podcast "Toast Hawai" zuhörte, wie er seine Liebe zum Quark erläuterte, formte sich die Weisheit: "Heimat ist da, wo du in Ruhe deinen Quark essen kannst."


Corona-Kur

Über meine Mutter-Kind-Kur, die ich vor drei Tagen angetreten habe, möchte ich noch nicht so viel sagen. Ich glaube, ich muss ihr noch ein paar Tage Zeit geben. Sie ist halt auch sehr norddeutsch. Wortkarg, zurückhaltend, sparsam. Vielleicht ist sie ja genau so, wie die Menschen, die hier oben wohnen: erst mal ein bisschen schüchtern, aber wenn man sich erst mal näher kommt, dann wird's ne richtig innige Freundschaft.

Bis dahin helfe ich, das bundesweite Bruttospaziergangsprodukt in die Höhe zu treiben und erforsche geduldig die Umgebung, das Kurzentrum und die Gesichter der Mit-Kurenden hinter den Masken.

Sonntag, 17. Januar 2021

Zwischen den Jahren, ein bisschen davor und danach

2021 ist schon nicht mehr ganz neu, was man daran merkt, dass einem niemand mehr "ein frohes neues Jahr" wünscht. Der Alltag, oder auch "Corona-Alltag",  hat uns alle wieder fest im Griff - mit all seinen Einschränkungen aber auch all seinen Routinen. Beides sorgt für Verlässlichkeit und Stabilität. Was wünscht man sich mehr in dieser verrückten Welt?

Herr Laschet ist seit einem Tag neuer CDU-Vorsitzender und Herr Söder und Herr Spahn positionieren sich grade irgendwie, irgendwo für irgendwann. Beim Tippen dieser Zeilen beschleicht mich das Gefühl, dass diese drei Herren noch die ein oder andere Überraschung in diesem Jahr erleben werden - ich bin gespannt.

Irgendwie, irgendwo irgendwann - nein, genau am 7. Januar lief die erste Folge der neuen Bergdoktor-Staffel. 2021 bringt also doch auch Gutes. Habe ich schon erwähnt, dass Peter Licht 2021 ein neues Album veröffentlichen wird?

Irgendwann war ja Weihnachten. Das allererste Weihnachten, dass wir als Familie in Deutschland verbracht haben. All die letzten Jahre waren wir immer in Irland und die irischen Christmas-Traditionen waren uns in Fleisch und Blut übergegangen. Nun also mal deutsche Weihnacht. Folglich besaßen wir auch keinen Weihnachtsbaumschmuck und konnten unserer Fantasie freien Lauf lassen, was das Dekorieren unseres ersten Tännchens betraf. Es wurde eine prächtige Premiere. 

Dank eiserner Disziplin (Kontaktbeschränkungen seit Anfang November, Komplettisolation in der Vorweihnachtswoche und Coronaschnelltests am Morgen des 23. Dezembers) konnten wir meine Eltern am 24.12. für ein paar Stunden besuchen. Welch eine Freude beim Wiedersehen. Corona schafft es echt, dass man sich auf die wesentlichen Dinge besinnt. Die Jungs erhielten ihre lang ersehnten Geschenke (Top Agents Boot für den Junior und Harry Potter Lego für Herrn O.) und die Erwachsenen schwelgten in kulinarischen Leckereien.

Am nächsten Tag fand dann die Bescherung nach irischer Tradition statt. Santa hatte über Nacht einen Haufen Pakete unter den Baum gelegt und ließ die Kinderaugen am frühen Morgen erstrahlen.

Allerdings wurde die allgemeine Freude beim Auspacken ein wenig gedämpft. Hätten wir uns bei dem Hinweis "Adult assembly required" etwa Gedanken machen sollen? Hätten wir vielleicht auch vorher mal nachschauen sollen, welche Batterien wir genau benötigen, um die Geschenk zum Leben zu erwecken? Erst recht, wenn ein langes Wochenende bevorsteht? Schnell lernte ich, dass D-Batterien an keiner Tankstelle und an keinem Kiosk verkauft werden. So konnten wir die Hot-Wheels-Bahn zwar dank der guten Augen unseres Juniors zusammenbauen, aber leider nicht in Betrieb nehmen. 

Die Bedienungsanleitung schrie nach einer Lupe - oder noch besser nach einem Mikroskop. Zum Glück hatte Herr O. genau ein solches grade vom Geschenkpapier befreit und steuerte auf die über Nacht geschlüpften Triopse zu, um sie auf einem Objektträger zu plätten und danach zu inspizieren. Dabei sprang ihm seine biologisch diplomierte Mutti selbstverständlich gerne zur Seite - um sich Sekunden später daran zu erinnern, dass sie Mikroskopierkurse schon an der Uni nicht mochte. Seis drum, das Mikroskop war auch unterirdisch schlecht und taugte grade mal dazu, eine Zwiebel zu untersuchen.
Während ich noch vom Ehrgeiz gepackt versuchte, ein Fliegenbein sichtbar zu machen, war Frau O. immer noch im Privatkrieg mit der Hot-Wheels-Aufbauanleitung. Früher hiess es mal "was nichts kostet, ist auch nichts". Heute muss es heißen, "je billiger, desto kleiner die Schriftgröße der Anleitung und je schlechter die Übersetzung aus dem Chinesischen". Definitiv keine Kaufempfehlung - schon gar nicht, wenn der Graue Star an die Türe klopft.

Die Zeit zwischen Weihnachten und der Wiederaufnahme der Erwerbsarbeit, Schule, Kita verbrachten wir mit Spazieren, Spazieren, Spazieren, Bolzplatzbesuchen und Spaziergängen. 

Unser großer Sohn befindet sich jetzt seit 1 Woche im Distanzlernen. Mein Gefühl sagt mir, dass da viele "lessens learned" seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 eingeflossen sind. Das ist ein gutes Gefühl. Viel mehr Struktur, eine gute Mischung aus Video-Konferenzen, Links zu Erklär-Filmen, Lern-Apps und natürlich den unvermeidbaren Arbeitsblättern zum Runterladen. Dabei haben wir in der ersten Woche tatsächlich kein einziges Arbeitsblatt ausgefüllt. Hurra.

Heute morgen lag der erste Schnee in Düsseldorf. Danke für ein wenig Abwechslung, liebes Wetter. Wir haben uns kringelig gefreut und geschneeballschlachtet, was möglich war. 



Montag, 11. Januar 2021

Jahresfragebogen 2020

Zugenommen oder abgenommen?

Das Gewicht bleibt im Bereich +/- 2kg gleich – eigentlich erstaunlich, bei fast 100%

Homeoffice und ziemlich viel Couchsurfing.


Haare länger oder kürzer?

Sie werden in homöopathischen Dosen länger.


Kurzsichtiger oder weitsichtiger?

Ein spürbares Stück altersweitsichtiger. Ich jongliere seit Dezember mit 3 Brillen: Eine Alltagsbrille mit Wellnessgläsern (die beinhalten eine Lupenfunktion für die Momente, in denen mein Arm nicht lang genug ist), eine Sportbrille (die kann nur eine Distanz, ist angenehm leicht und extrem biegbar) und eine Bildschirm-Brille, die mir alles, was ca. 30cm vor meinen Augen aufblinkt sichtbar macht. 


Mehr ausgegeben oder weniger?

Verglichen mit anderen Jahren eher wenig.


Reisen/Ausflüge

Unser Sommerurlaub in Roompot (NL)

Mauswanderung im Bergischen Land (benannt nach der Sendung mit der Maus)

Ansonsten ein paar coronabedingte Ausflüge z.B. zum Unterbacher See, ins Neandertal,

in den Grafenberger Wald (gefühlt 1000 mal)


Die teuerste Anschaffung?

Eine neue Küche

2 neue Brillen

Eine neue große, bequeme Matratze


Das leckerste Essen?

Ein sommerlicher Nudelsalat im Hashi (Ackerstrasse, Düsseldorf-Flingern), der auch deshalb besonders lecker war, weil Sommer war, wir zu Zweit draußen sitzen konnten und in den Genuss der hübsch zur Terrasse umdekorierten Parkbucht kamen. Die Inspiration zu mehr Pflanzen an den Wänden liegt noch auf Eis, soll aber im Sommer 2021 umgesetzt werden.


Ein Abendessen im Waya Kitchen - neues Restaurant in Flingern mit einer gelungenen Mischung aus koreanischem und australischem Essen. Mein Gaumen sehnt sich bis heute nach der Gewürzexplosion auf heißem Stein. Leider kam dem die Schließung der Gastronomie in die Quere.


Bücher 2020?

Joachim Meyerhoff: „Hamster im hinteren Stromgebiet“

Matthias Brandt: „Raumpatrouille“

Jens Henrik Jensen: „Oxen“ I - III

Anna Hope: „Was wir sind“

Claire Lombardo:“Der größte Spass den wir je hatten“


Podcasts 2020?

Dauerbrenner:

- Durch die Gegend, Hörbar Rust, Jörg Thadeusz, Hotel Matze

Neu entdeckt:

- Mit den Waffeln einer Frau, Lage der Nation, Apokalypse und Filterkaffee, Wickert trifft, Klein aber Hardt, Coronavirus Update

 

Filme / Serien 2020?

Four Blocks Staffel 2 und 3

How to sell drugs online fast

Das Boot, Staffel II

Babylon Berlin Staffel 3

Deutschland 89

Drinnen

 

Das beste Lied?

500 PS (Lieblingslied unserer Jungs)

Blinding Lights (Familien-Corona-Sommer-Hit)


Die meiste Zeit verbracht mit?

Der Familie, den neuen Nachbarn, den ausgewählten Corona-Kontakten


Vorherrschendes Gefühl 2020?

Ich bin gefangen im Corona-Hamsterrad


2020 zum ersten Mal getan?

Einen Tannenbaum gekauft und geschmückt

Coronatest
Zahlreiche Reinigungsutensilien gekauft (Fenster-Putz—Saug-Dings, Steckdosenreiniger, Heizkörperbürste, Reinigungsding für Badezimmer-Heizkörper)



2020 nach langer Zeit wieder getan?

Ganz viel Zeit zu Hause verbracht, ohne Termine, Verabredungen, Struktur

Täglich eine warme Mahlzeit zubereitet

Umgezogen

Vom 5m-Brett gesprungen.

In der Badwanne gechillt


Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Der erste selbstverschuldete Blechschaden

Der zweite selbstverschuldete Blechschaden

 

2020 war mit einem Wort?

Corona