Mittwoch, 7. Januar 2009

Nachtrag Irland I


Unser Weihnachtsurlaub in Irland führte uns auch in diverse Pubs. Logisch. Der Gang in den Pub ist für die Iren mindestens so normal, wie Müllsortieren für den Deutschen. Da Iren letzteres mit vernachlässigbarer Begeisterung betreiben, bleibt natürlich mehr Zeit für den Besuch im Pub. Will man die Zeit dort effektiv nutzen, kommt man nicht drumrum, die Gläser auch ordentlich zu füllen, sonst verplempert man sie ja mit Anstehen, Nachbestellen und Warten. Ausserdem hat der gute Gerstensaft auf der Insel einen stolzen irischen Preis. Wer wäre da schon mit einem Bier zufrieden, das nur bis zum Eichstrich gefüllt ist?
Bestellt man an der Bar ein Pint whatsoever-gelbe-Plörre, fließt das Gebräu aus dem Zapfhahn so lange in das Glas, bis auch wirklich das letzte Lüftchen entwichen ist. Schaum stört da nur den gierigen Blick des durstigen Betrachters. Diese Regel gilt für alle Biergetränke und macht auch vor dem immer beliebter werdenden 'Ördinger' nicht halt. Siehe: 1. Versuch.
Beim 2. Anlauf war der Barboy gar so dreist, mir eine Ördinger-Flasche und ein Limoglas (0,2) zu reichen.
Auf höfliches Nachfragen, erhielt ich ein Pint-Glas (4,89898 Periode 3), das zumindest den Eindruck vortäuschte, dem guten bayerischen Gesöff eine adäquate Heimat bieten zu können. Siehe: 2. Versuch.
Im dritten Versuch nun gab man mir kommentarlos ein öchtes Weizenglas. Entzückt nahm ich den Fortschritt zur Kenntnis und gab, am Ende der Evolutionsleiter angekommen, das Ördinger-Experiment bierselig auf.

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