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Dienstag, 16. Februar 2010

Wasserschäden

Plötzlich war da dieser Blob. Etwa kirschgroß wölbte sich die Farbe von der Wand ab, als wolle sie ins Warme flüchten. Dabei handelte es sich gar nicht um eine Außenwand, sondern um die Wand, die unseren Flur vom Badezimmer abtrennt. Der Blob bekam nach ein paar Tagen ein Geschwisterchen, ein ca. 10cm langes und fingerdickes wurstähnliches Gebilde. Wenn man vorsichtig mit dem Finger drauf drückte, dann splitterte die Wandfarbe ab. Dahinter sah es ein wenig rostig aus. Feucht? Naja, schwer zu sagen aber wahrscheinlich. Doch was war passiert? Was hatte sich in der Wand ereignet? Rohrbruch, Drama, Einsturzgefahr? Grund zur Panik? Die Schlagzeilen aus Köln von den nicht enden wollenden Schlampereien beim U-Bahnbau brachten auch Frau O. und mich ins Grübeln. Würde die Wand den Wassermassen standhalten?
Nach tagelangem Hin- und Her, Rateinholen bei einem befreundeten Handwerker, Installateur-Recherche, Elternbesuch und gefühltem tausendmaligem Hingucken hab ich einen neuen Duschschlauch besorgt und alle Ritzen mit Silikon abgedichtet. Die Vermutung, dass eine der Duscharmaturen nicht hundertprozentig dicht mit der Wand verschraubt war gewann das Rennen um den einleuchtendsten Grund. Dieser Grund war logisch nachzuvollziehen, leicht zu beheben und vor allem bezahlbar.
Die Ränder der Blobs wurden vorsichtig mit Bleistift markiert um ein Weiterwachsen nachvollziehen zu können. Lediglich das dreidimensionale Blobwachstum in den Raum hinein lässt sich auf diese Weise nicht messen, aber wer will das überhaupt genau wissen?
Kaum durchgeatmet und zurückgelehnt, sorgte die Spülmaschine für den nächsten Adrenalinstoß. Wollte das viele Wasser doch einfach nicht ablaufen. Geduld ist die Mutter der Abflußverstopfung dachte ich mir, und nahm die Pfütze erst mal mit Gelassenheit hin. Zur Not kann man ja auch mal wieder von Hand spülen.
Doch Moment mal. War da nicht was? Zwischen dem unter der Spüle platzsparend eingebauten Mülleimer und einem Knäuel aus Abfluss- und Zulaufschläuchen von Spül- und Waschmaschine und Spülbecken lag ein Handtuch. Das Handtuch war nass, schon seit Monaten immer ein bisschen. Doch jetzt, da das Thema "WASSER" nicht mehr aus der Wohnung zu diskutieren war, wollte ich dem nassen Handtuch endlich auf die Pelle rücken. Und wie konnte mich das Resultat überhaupt noch überraschen? Der Wasserzulauf zur Spüle leckte.


Da nun die Spülmaschine außer Gefecht gesetzt war und sich die Handwäsche auch erübrigt hatte, musst ich schnellstens handeln. Für 24 Stunden wurde der leckende (???) Schlauch in eine Plastiktüte verfrachtet, um das seitlich auslaufende Wasser notdürftig aufzufangen. Gestern habe ich dann beim Obi einen neuen Schlauch besorgt. Gar nicht so einfach, den alten ab- und den neuen draufzuschrauben, wenn der Arbeitsplatz grade mal die Größe einer CD hat und der Spielraum eines Schraubenschlüssels vielleicht 2 cm in jede Richtung.
Der neue Schlauch vom Obi passte leider nicht, was nicht so schlimm gewesen wäre, wäre dieser nicht der letzte im Regal gewesen. Den passenden Schlauch erstand ich dann eine Stunde später beim Bauhaus. Noch eine Stunde später war der Schlauch an Ort und Stelle, es tropfte nicht mehr, ich war fix und fertig, der Rücken schmerzte und die Knie nicht minder.
Die Spülmaschine hatte sich mittlerweile fast von alleine erholt. Ein paar magische Handgriffe von Frau O. und ein paar Stoßgebete hatten das Wasser verschwinden lassen.
Zur Belohnung gönnten wir einen leckeren Kaffee und versuchten die Gedanken an wachsende Blobs, feuchte schimmelige Handtücher und verstopfte Spülmaschinensiphons mit heißem Apple-Crumble und Sahne zu ertränken.

Donnerstag, 3. September 2009

Ein erstes Mal

Gestern Abend nahmen Frau O. und ich an unserer ersten Eigentümerversammlung teil.
Das erste mal überhaupt, dass ich so etwas erleben durfte, und entsprechend aufgeregt erschienen wir am Versammlungsort. "Oh, sind wir die ersten?", begrüßte ich den Hausverwalter und Sitzungsleiter. Wenn man seine Nachbarn nicht alle persönlich kennt, kann ich von dieser Formulierung nur abraten. Nachbar F. stand nämlich hinter dem Verwalter und grinste mir ein "Ich bin aber schon da" entgegen. Die Versammlung begann mit der tagesordnungsgemäßen Begrüßung, die diktiergerätunterstützt zu Protokoll gegeben wurde. Wir und einige weitere "neue Gesichter" wurden begrüßt, Herr F. kommentierte, er habe aber sein altes Gesicht mitgebracht, das Eis war gebrochen, es ging los. Hauskostenabrechnung und Genehmigung des Wirtschaftsplans. Echt, ein bisschen wie beim Kaninchenzüchterverein.
Aber hier gehts ja schließlich mal um richtig Schotter, und dazu noch um den eigenen. Da sitzen sie dann vor einem, die lieben Nachbarn, und rücken ihr Brillengestelle penibel zurecht. Alle Rechnungen ordentlich abgeheftet, Kontoauszüge stimmen, nichts zu kritisieren, Antrag auf Entlastung, Einstimmig angenommen, nächster Tagesordnungspunkt. Schnell noch eine Randbemerkung des Verwalters, dass Enthaltungen ja nicht zählen, und das Abstimmergebnis auch dann, wenn sich die Prüfer enthalten, den Stempel 'einstimmig' bekommt. Was der alles weiß!
Was ich jetzt weiß, hab ich hier gefunden.
Bei DER Preispolitik von UnityMedia mit Preiserhöhungen im Sekundentakt kann man nur sagen
"Sei cool, lies ein Buch." Oder, wie wir Eigentümer gestern beschlossen haben: Kündige den Kabelanschluss und pflanz dir eine Satellitenschüssel aufs Dach. Das schützt zwar nicht vor dem schlechten Fernsehprogramm, aber die Überleitung gefiel mir so gut. Man zahlt nur einmal ne Menge Blech, kauft sich noch ein paar Receiver, macht sich vom Wetter abhängig (wer will schon bei wildem Schneetreiben auf dem Sofa kuscheln und einen spannenden Film gucken?) und schlägt den Halsabschneidern von UnityMedia mal so richtig ein Schnippchen. Einen (überflüssig-werdenden Kabel-) Digitalreceiver scheint niemand zu zu besitzen, außer uns, die wir auf Nachfragen entsprechend peinlich berührt in die Runde grinsten. Ich konnte mir nicht verkneifen noch einen drauf zu setzen und "Wir haben sogar zwei. Einen für digitales Free-TV und einen für Sky" in die Runde zu posaunen.
Interessierte aber niemanden. Die Runde beratschlagte über die Anschaffung neuer Fernseher, während ich die Kosten für neue SAT-Receiver im Kopf überschlug. Wir einigten uns einstimmig, uns aus den Fesseln der Kabel-TV-Firmen zu befreien und legten den Agendapunkt ad acta.
Wie bei jeder guten Versammlung lauern die eigentlich spannenden Themen unter dem Punkt 'Verschiedenes'. Endlich kann man mal alles sagen, was einen stört. Graffiti auf der Hauswand (lassen wir entfernen), Treppengeländer fehlt (lassen wir anbringen), blaue Tonnen könnten wir haben (wolln wir aber nicht) der Keller ist feucht - oh jeh! Großes Drama, entsetzte Blicke, ängstliche unkontrollierte Mimiken. Mein Blick verrät offensichtlich ernsthaftes Entsetzen gepaart mit Ungläubigkeit, denn Herr R. fragte, "hat man Ihnen das beim Kauf nicht gesagt?". Die WortführerInnen der Runde teilten sich und ihr Bauchgefühl zu diesem Thema in aller Deutlichkeit mit, so dass wir dann gemeinschaftlich mit besorgter Stimme dem Verwalter den Auftrag erteilten, sich der Sache anzunehmen.
Wir wollen ja schließlich nicht, dass uns das Haus unter den Füßen wegschimmelt. Wer will das schon? Wir nicht, aber den Keller sanieren mit allem Zipp und Zapp wollen wir auch nicht wirklich, denn das macht nen verdammt schlechten Eindruck im Portemonnaie. Wird schon alles nicht so schlimm sein.
Schließlich hat das Haus den Krieg überstanden und ein U-Bahnbau steht uns auch nicht bevor.

Freitag, 21. November 2008

Impressions-Puzzle

Und hier endlich mal ein paar Impressionen von unserer neuen Wohnung. Das neue Sofa und der neue Kleider Schrank sind auch dabei - wer findet sie?