Osterferien
Die Osterferien gingen viel zu schnell vorbei. Zwei Wochen voller spannender Erlebnisse und ganz vieler „first timers“. Zwei Wochen die sich anfühlen wie ein ganzes Jahr. Als ich auf dem Flug von Dublin nach Düsseldorf darüber nachdachte, diesen Blogeintrag mit den Worten zu beginnen „dieses Mal fange ich am Ende an“, war mir gar nicht klar, dass da noch so viele tolle Ferientage kommen würden.
Der Rückflug war schon etwas kurios, denn Joe Biden hatte sich vorgenommen,
genau an dem Tag in Dublin zu landen, an dem wir abfliegen wollten. Demzufolge
gab es ein paar Verspätungen bei dies und jenem, aber vor allem beim Start. Wir
saßen fast eine Stunde in einem voll besetzten Flugzeug, das keine
Starterlaubnis erhielt. Warm, stickig und langweilig wird es da sehr schnell,
und falls man nicht die Zeit zum Daddeln, Lesen oder für einen Powernap nutzt,
bietet sich eine ideale Gelegenheit, seine Mitmenschen zu beobachten. Die
Spezies neben mir wippte ganz aufgeregt mit den Beinen, streckte und räkelte
sich in alle möglichen Richtungen (das waren natürlich nicht besonders viele)
und begann dann ein Lied zu pfeifen. Ich ahnte Schlimmes für die Stunden, die
da noch kommen würden und begab mich vorausschauend in einen
passiv-aggressive-mode. Tief ein und ausatmen, die Augen kurz schließen, bis 30
zählen und überprüfen, ob sich an der Situation etwas geändert hat.
Hatte sich. Zum Glück. Der Mann hatte aufgehört zu wippen und zu pfeifen und was noch besser war: er hatte eine Sitznachbarin zur Rechten bekommen, mit der er sich wunderbar angeregt unterhielt. Sie erweckte nicht den Eindruck, dass sie besonders glücklich war zu erfahren, aus welchem Dorf er kam und was er über die Verspätung dachte, aber sie nahm es mit freundlicher Gelassenheit und nutzte die dann glücklicherweise beginnende Sicherheitsunterweisung als Schlupfloch, ihre Aufmerksamkeit zu hundert Prozent dem Kabinenpersonal und seinen Erklärungen zu widmen.
Start, Flug, Landung – alles ganz unspektakulär. Ebenso die Heimreise mit
dem Skytrain und dem eigenen Auto, das seine Premiere auf einem neuen Parkplatz
somit auch gemeistert hatte.
Die ersten vier Tage der Osterferien verbrachten wir zu Hause in Düsseldorf.
Der Junior besuchte zum ersten mal das Feriencamp seiner Grundschule und war
ganz begeistert, dass da wirklich überhaupt kein Unterricht stattfindet. Der
große Sohn hing zu Hause ab und baute Fantasiewelten aus Lego, spielte ein paar
Spiele auf iPad und Switch und verabredete sich sogar aus eigener Initiative
mit Freunden zum Fußballspielen. Am
Karfreitag ging dann unser Flug nach Dublin – nach bewährter Methode nur mit
Handgepäck. Die Jungs hatten zum ersten Mal ihre eigenen Trolleys dabei und
kurvten mit diesen elegant durch die Flughafenhallen.
Granddad holte uns in Dublin am Flughafen ab und nach einem kurzen Check-In in seinem Haus, besuchten wir alle unser Lieblingsrestaurant „Wagamama“. Die Jungs lieben „Chicken Katsu“ mit Reis und Salat und verputzen ihre Portion regelmäßig bis zum letzten Krümel.
Der Karfreitag ist in Irland lustigerweise nicht ganz so hochheilig wie in
Deutschland. Die Geschäfte haben geöffnet, und mittlerweile servieren die
Restaurants sogar alkoholische Getränke zum Essen. Das haben der Schwiegervater
und ich dann völlig schamlos ausgenutzt.
Die Sonne schien schon recht kräftig und da die Jungs eh lieber im Garten
Fussballspielen wollten, konnten Frau O. und ich ein bisschen Quality-Time im
Shoppingcenter verbringen. Insgesamt muß ich sagen, dass das Reisen und Leben mit
den Jungs immer einfacher wird. Seit sie beide die magische Schwelle von 6
Jahren überwunden haben, sind sie viel selbständiger und verbringen viel Zeit
mit Dingen, die sie ohne unsere Hilfe oder sogar ohne unser Dabeisein machen
können. So bieten sich uns Eltern nun immer öfter kleine Zeitfenster von ein
paar Stunden, in denen wir spazieren, lesen, shoppen oder einfach mal über
„normale“ Dinge reden können.
Trotzdem unternehmen wir aber auch noch vieles gemeinsam, hauptsächlich
natürlich das, was Spaß macht. Hier ein kleiner Auszug unserer
Ferienaktivitäten:
- Ausflug zum Tree-Top-Park (Beyond the Trees Avondale) im County Wicklow
mit Riesenrutsche. Den Spass, Irlands längste Rutsche hinunterzurutschen konnte ich mir nicht nehmen lassen.
Walk zur Riesenrutsche
Riesenrutsche - Ein spätes Mama only Lunch im Restaurant „Ukiyo“ in Dublin
- Besuch der Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ im Gasometer Oberhausen
Vor dem riesigen Gasometer
Erlebnis der besonderen Art mit VR-Brille - Besuch auf der Osterkirmes am Staufenplatz
- Endlich mal die Geocaching-App runtergeladen und gleich zwei Caches in der Nähe unserer Siedlung gefunden.
Erster Geocache - Zum ersten Mal einen eScooter ausgeliehen und eine Spritztour mit dem Großen unternommen
- Ich habe mir mal wieder eine Stunde Yoga am Samstag Vormittag gegönnt.
- Ein Besuch im Bulle Bistrot zum Sonntagsbrunch hat Lust auf mehr gemacht
- Ich habe seit langer Zeit wieder mit dem Jonglieren angefangen und über jetzt täglich ein paar neue Tricks.
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