Sonntag, 15. Januar 2012

Kindle

Ein bisschen österreichisch klingt der Name ja schon. "Readle" oder "Readi" hätt ich ja noch verstanden. Nun bin ich seit fast einem Monat stolze Besitzerin eines Kindle 4 und wage mal einen ersten Erfahrungsbericht. Er liegt sehr gut in der Hand und wiegt weniger als ne Banane. Obwohl das Gehäuse aus Metall ist, fühlt sich der Kindle nicht kalt an. Die Rückseite ist leicht gummiert, so dass er nicht aus den Fingern gleiten kann. Die Darstellung vom Lesestoff ist auch absolut genial.
Das große Ziel, mit dem Kindle unbeschwert Bücher lesen zu können, läßt sich also problemlos erreichen. Völlig unkompliziert lassen sich die gelesenen Texte mit dem iPhone synchronisieren. Man lädt sich einfach das Kindle-App aus dem App-Store und stellt es auf 'automatische Synchronisierung'. Dann kann man jederzeit, falls man das Kindle mal nicht dabei hat, da weiterlesen, wo man zuletzt aufgehört hat. Keine Bange. Lesen auf dem iPhone ist so viel weniger angenehm, dass es sicher nicht zur Gewohnheit wird. Der Akku hält übrigens ne gefühlte Ewigkeit - ein ganz großer Vorteil gegenüber dem iPhone.

Ausser Lesen kann man mit dem eReader noch ne ganze Menge anderer Dinge, und da wirds ein bisschen haarig.
Man kann z.B. Zeitungen und Zeitschriften auf dem Gerät lesen. Klingt nett, da aber das Display komplett schwarz-weiss ist, enttäuscht schon die Vorschau ungemein. Die Sueddeutsche oder den Spiegel nur in schwarz-weiss zu lesen geht einfach gar nicht.
Noch schlimmer ist das Betrachten von Webseiten mit dem eingebauten Browser. Umständlich ist das einzige, was mir dazu einfällt. Die Navigation ist für Apple-verwöhnte User recht gewöhnungsbedürftig. Egal wie oft man mit den Fingern über den Bildschirm wischt, er wird einfach nicht zum Touchscreen. Der Kindle bietet zwar eine Reihe Tasten, aber die verwirren ft mehr als sie helfen.
Es gibt insgesamt 3 Tasten mit einem Pfeil nach rechts und genau so 3 mit einem Pfeil nach links. Ob das wirklich benutzerfreundlich ist, erschliesst sich mir nicht. Das Klickweel von Apple zu kopieren hätte sicher Platz und Konfusion gespart. Die Tastatur, die auf Knopfdruck erscheint und auch nur durch geschicktes Kombinieren der Pfeiltasten anzuwenden ist, kann am Anfang
ein paar Nerven rauben, aber das legt sich, weil man sie kaum benutzen muss. Zum Suchen und Kaufen  von Büchern benutze ich einen ganz normalen Computer. Ein paar Minuten nach dem Kauf eines Buches bei amazon erscheint es auch schon auf dem Kindle. Das ist wirklich genial.
Ich markiere mir ab und zu Textstellen, was ganz leicht geht und in der Rückschau faszinierend ist. Textpassagen, die ich beim ersten Lesen schon interessant fand, erscheinen beim wiederholten Lesen, wenn sie vom Kontext befreit sind, noch viel aussagestärker.

Mein aktueller Plan ist jetzt, die komplette Harry Hole Serie von Jo Nesbo zu lesen. Habe jetzt 32% vom ersten Buch, Der Fledermausmann.
Prozentzahlen finde ich übrigens ganz großartig. Seit ich meinen Lesefortschritt nicht mehr am Buchbauch ablesen kann, starre ich gespannt auf die Veränderung der Prozentangabe bei jedem Klick.

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