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Ich wage mich an ein neues Projekt: Fortführung dieses Blogs auf Wordpress unter folgender Adresse:
https://oflucherty.wordpress.com/
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Eingestellt von claribu um 15:02 0 Kommentare
Bevor die Sommerferien begannen, startete der Sommer bereits richtig durch. Tagelang Temperaturen um die 30 Grad verlangten von unseren winterverschlafenen Körpern einiges ab. In unserem vierstöckigen Häuschen waberte die heiße Luft nur so umher und suchte sich ihren Weg nach oben – in Richtung unseres Schlafzimmers. Dort entwich sie dann zum Fenster hinaus – wenn wir Glück hatten. Man nennt das Phänomen in der Physik „Kamineffekt“. Funktioniert ganz gut, so lange die Temperaturunterschiede ausreichend groß sind. Je weniger stark das Gefälle, umso größer die Aufheizung der Bettstadt. Zeit zu fliehen.
Ein Ausflug führte uns nach Monschau. Das niedliche Eifelstädtchen mit seinen vielen Fachwerkhäusern an der Rur hat zwei Jugendherbergen: eine eingebettet in die majestätische Burg im Zentrum von Monschau, die andere 2 Kilometer außerhalb auf einem Hügel nahe Imgenbroich thronend. Letztere hatte noch Zimmer frei und kam so zu der Ehre, uns und eine befreundete Familie für zwei Nächte aufzunehmen. Als Eifeler Urgestein wußte ich natürlich, dass man korrekterweise „Immchenbroooch“ sagt, aber am ersten Tag wollte ich komischerweise noch lieber als Touristin erkannt werden und ließ mir die Sprachkenntnisse nicht anmerken.
Idyllisches Monschau mit Blick auf die Rur
Nach einer
entspannten Nacht im frisch renovierten Jugendherbergszimmer, gabs ein
reichhaltiges Frühstück mit Brötchen, Müsli und Obst. Meine Wandergefährtin Fau
B. war mindestens genau so aufgeregt wie ich, zu unserer gemeinsamen 17,1 km
langen Etappe von Roetgen nach Monschau aufzubrechen. Um den Startpunkt zu
erreichen, mussten wir erst einmal von der Jugendherberge 2km bergab nach
Monschau, um von dort den Bus nach Roetgen zu erwischen. Leider fuhr dieser uns
vor der Nase weg, so dass wir eine Stunde auf den nächsten Bus warten mussten,
der dann auch noch direkt an der Herberge vorbei fuhr. Hätten wir auch
einfacher haben können.
Immerhin kamen wir so in den Genuss eines leckeren Kaffees und ein von
Tourist:innen noch ganz leeres Monschau.
Geradeauser gehts kaum |
Kaiser Karls Bettstadt |
Wir genossen die Landschaft und quatschten viel. Andere Menschen begegneten uns nur ganz selten. Es war ein tolles Gefühl, einfach immer geradeaus zu laufen und das Gehirn weitestgehend auszuschalten. Getrieben von der Sehnsucht nach eine kalten Cola ohne Kinderjammern erreichten wir das Örtchen Mützenich. Ich hätte natürlich wissen können, dass in der Eifel an Samstagen die Geschäfte bereits mittags geschlossen werden, und so war es auch. Das Kaltgetränk musste noch ein paar Wanderminuten warten und wurde dann nach unserer glücklichen und erschöpften Ankunft in Monschau in ein Radler umgewandelt.
In der Eifel trinkt man Bitburger |
Nach wenigen Schlucken waren wir völlig tiefenentspannt und bestellten den Mann
von Frau B. als Taxi ein, damit er uns zur Herberge zurückbringe.
Nur eben kurz
frisch gemacht brachen wir auch schon wieder auf zu einem gemeinsamen
Abendessen mit beiden Familien. Die Kids waren überhaupt nicht begeistert, dass
wir 2km ins Tal gehen mussten, um unseren Hunger zu stillen. Dabei war das für sie das erste mal, dass sie überhaupt diesen Weg gingen. Großzügige Versprechen lockten sie dann doch ins Tal, wo es lecker Speis und Trank für hungrige Eifeltourist:innen gab.
Eingestellt von claribu um 17:14 0 Kommentare
Am Pfingstwochenende verbrachten wir zwei Tage im Legoland bei Günzburg in Bayern.
Es gibt Städte, die liegen so nah an einem Freizeitpark, dass sie aus der Not eine Tugend machen und den Tourismus mit allem möglichen gebrandeten Zeugs ankurbeln. Das kann dazu führen, dass einen das Logo oder das Maskottchen des Parks bis ins Schlafzimmer verfolgt und alle Kindergerichte den Zusatz „Maskottchen-Name“ tragen. Auch hübsch gestaltete Brunnen oder Devotionalien-Shops am Marktplatz haben wir schon gesehen.
Podcasthörende Touristin informiert sich über Günzburgs Geschichte |
Nicht so in Günzburg. Man kann Günzburg in alle Richtungen durchwandern – man wird nicht im Ansatz auf die Idee kommen, dass man 5km vom Legoland entfernt ist. Es sei denn, man zählt die Familien, die mit gelben Papiertüten herumlaufen, in denen frisch erworbene Lego-Sets spazieren getragen werden.
Gymnasium Günzburg |
Sehr altes Haus mit klugen Sprüchen |
Der Marktplatz von Günzburg glänzt durch zahlreiche pittoresque Häuser in denen sich sehr schlechte Restaurants niedergelassen haben. Was uns teilweise abends aufgetischt wurde grenzte schon an Zumutung. Von der bayerischen Küche war ich bisher besseres gewohnt.
Guntia herself
|
Eine Pizza Margherita, bei der man unter der Käsehaube Salami entdeckt, ist einfach nicht ok.
Unser Hotel „Guntia“ – welches den Namen der Stadtheiligen und Flussgöttin Guntia trägt, hatte keine eigene Gastronomie, konnte dafür aber kontaktlosen Check-In und Türöffnung per App ziemlich gut.Am Namen des Hotels konnte man schon erahnen, dass man hier mehr zu zeigen hat als nur Bauklötzchen-Kommerz.
Die Stadt kann auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken (https://www.guenzburg.de/geschichte-zukunft/stadtgeschichte/) und man bemüht sich, seine Gäste dezent darauf hinzuweisen, dass man nicht ganz freiwillig zum Freistaat Bayern gehört.
Dass es in der Vergangenheit zwei Söhne der Stadt gab, die zur Zeit des Nationalsozialismus zu Amt und sehr zweifelhaften Würden gelangten, kehrt man aber auch nicht unter den Teppich.
Mahnmal für die Opfer des KZ-Arztes Josef Mengele |
Wir reisten samstags an und statteten dem Legoland am Pfingstsonntag unseren ersten Tagesbesuch ab. Schnell mussten wir feststellen, dass wir nicht die einzigen Ausflügler im Ninjago- und Lego-City Paradies waren. Bei sommerlichen Temperaturen hatten wir so die Gelegenheit, mit schwitzenden Menschen aus aller Welt in mannigfaltigen Warteschlangen die Zeit zu verbringen. Egal, ob es eine 90-Sekunden Fahrt mit der Miniachterbahn war, oder der Kauf eines Eis am Stiel – nichts ohne ordentliche Wartezeit. Unter 20 Minuten ging gar nichts. Im schlimmsten Fall dann auch ohne Schatten.
Nicht verwunderlich, dass die Jungs sich am liebsten in einem Wellblechkontainer aufhielten, in dem man aus Millionen von Armen, Beinen, Köpfen und Torsos kleine Legomännchen zusammenbauen konnte. Dort war die Luft zwar seit der Erfindung der ersten Lego-Eisenbahn nicht mehr ausgetauscht worden, aber es war wenigstens schattig und man musste nicht anstehen.
Da wir Tickets für zwei Tage hatten (sehr empfehlenswert!), konnten wir die Attraktivitäten, die am ersten Tag zu überfüllt waren, dann besuchen. Es war nicht mehr ganz so voll und es gab noch einen Teil vom Park mit coolen Fahrgeschäften, den wir noch nicht erkundet hatten.
Kind im Paradies |
Tausend Teile |
Unser Fazit vom Legoland:
Erschöpfte Legoland-Besucherin mit Beistand |
Eingestellt von claribu um 14:15 0 Kommentare
Seit der ersten Staffel bin ich bekennender Fan von LOL (Last one Laughing). Durch dieses Format wurde ich zum ersten Mal auf Kurt Krömer aufmerksam. Irgendwas an dem Typen faszinierte mich. Viele Menschen wurden wahrscheinlich auf ihn aufmerksam, als er sich zu seiner Depression bekannte. Doch das war gar nicht der eye-opener, der mir in die selben sprang. Es war wohl eher die Tatsache, dass er alleinerziehender Vater von vier Kindern ist und herrlich balinert. Dat is mer sympatisch.
Als absoluter Podcastjunkie entdeckte ich so natürlich auch als sicherlich weltweit erster Mensch Kurt Krömers neuen Podcast "Feelings" auf Amazon Music. Die Podcastwelt bringt ja täglich millionenfach neue Werke hervor. Alle machen ja jetzt Podcast - außer mir - aber das muss ja nicht ewig so bleiben. In diesem Dschungel die neuste Folge von "Feelings" zu entdecken ist schon ein Glücksfall. Absolut empfehlenswert.
Ich höre Kurts Stimme beim Einschlafen, Wäsche aufhängen, Kochen, Spazieren, Joggen, etc., was bei mir den Effekt hat, dass ich manchmal anfange so zu denken, wie er. Die Verknüpfung von Gedanken in meinem Hirn nimmt merkwürdige Züge an, windet sich, verfährt sich, nimmt falsche Abzweigungen und trifft dann erstaunlicherweise am falschen Ende doch wieder glücklich zusammen.
Was das im Einzelnen bedeutet?
Es begab sich an einem wunderschön sonnigen Tag in Köln, als ich ganz allein verreist in der Domstadt morgens in meinem Hotelzimmer aufwachte. Ich suchte - da komplett ohne menschliche Begleitung - nach dem Wachgeküßtwerden erst mal nach der Fernbedienung und schaltete das Morgenmagazin von ARD und ZDF ein. Endlich mal tun und lassen können, was ich wollte. Frau O. hatte ich zwar nicht vergessen, sie lag krank zu Hause im Bett, aber meinen neuen Begleiter Anti Frizz, den ultimativen Haarbändiger, schon. Seit ich wieder längere Haar habe, also so lang, dass ich sie ohne Skrupel "lang" nennen kann, also lang genug für einen formstabilen Zopf, plagen mich einzelne, feine, sich verselbstständigende Haare, die mich im Gesicht kitzeln. Dagegen hilft "Anti Frizz", ein Spray aus einer lila Flasche von DM. Doch Frizz war nicht mit nach Köln gekommen und meine Haare, also die paar, die gerne aus der Reihe tanzten, freuten sich schon darauf, mir nach der Wäsche und dem Trocknen so richtig auf den Geist zu gehen. Das konnten sie noch besser, da das Hotelschampoo ihnen noch bessere Startbedingungen gab als das hochpreisige Spezialprodukt von Garnier, dessen letzten Klecks ich aus der Reisekosmetik herausquetschte.
Ich hatte die Wahl: Entweder meinen Plan, nach dem Frühstück noch ein bisschen in Köln zu shoppen, aufgeben, oder den aufständischen Haaren den Kampf ansagen.
Ich entschied mich für den Kampf. Auf beiden Seiten wurde schweres Geschütz aufgefahren. Ich bändigte mit Wasser und nutzte so oft es ging den Gegenwind, um nicht vor den Störenfrieden einzuknicken. Diese wiederum schickten immer wieder neue Kandidaten ins Rennen und wechselten sich durch geschickte Positionswechsel ab.
Die kölsche Sonne schien herrlich warm auf mich herab, als ich die Ehrenstrasse entlangflanierte. Als ans Frühaufstehen gewöhnte Mutti war ich schon um 10 Uhr unterwegs, um festzustellen, dass die hippen Läden in diesem Teil der Stadt auch hippe Öffnungszeiten haben. Sprich, noch zu waren und all überall die Kehrmaschinen und Fensterputzer am Werk waren. Ich ließ mir meine gute Laune aber nicht verderben und shoppte halt da, wo es möglich war: Socken, Bücher, Kirmskrams und nutzlosen Schnickschnack.
Mittags kam der Hunger, den ich bei Bento Box zu stillen gedachte. Die Einkehr in diesem Restaurant war seit Jahren fester Bestandteil eines Köln-Shopping-Trips. Alleine hin oder her, ich hatte ja schließlich Hunger und keine Lust auf Experimente.
Als ich im Restaurant die Toilette aufsuchte, erinnerte ich mich daran, dass dies die Toilette war, auf der man gratis Haarspray vorfand. Was für ein Glück! Ich wähnte mich kurz vor dem Ziel, den Kampf gegen diese ewig vor meinen Augen herumfliegenden Haare zu gewinnen und flog stufenüberspringend die Treppen ins Basement hinunter. In Gedanken schon den Pokal - äh das Haarspray in den Händen haltend - öffnete ich überstürzt die Tür zur Besenkammer. Zum Glück standen dort nicht Boris Becker plus eins.
Die nächste Türe war dann die richtige und als ich den wie in jedem guten asiatischen Restaurant lifestylisch mit Bambusröhrchen und Budddhafigur dekorierten Toilettenvorraum betrat, stand sie da: eine Flasche mit Pumpzerstäuber.
Völlig entfesselt stürzte ich mich auf die Flasche und drückte das geriffelte Plastikköpfchen nach unten. Einmal, zweimal, dreimal stieß die winzige Düse einen feinen Flüssigkeitsnebel hervor, der mein Haar benetzte und baldige Besserung gelobte.
Doch warum roch es so komisch? Als sich der Nebel gesetzt und die Luft wieder klar genug war, dass sie den Blick auf das Etikett freigab, sah ich es: "Denk mit - Desinfektions-Spray." What the ...?
Das war mein Kurt Krömer - Moment.
In Wahrheit war es etwas anders. Ich kann nur soviel sagen, dass ich in dem Moment, als ich die Flasche mit dem Desinfektionsmittel auf der Anrichte über dem Waschbecken sah, sofort an Kurt denken mußte.
Eingestellt von claribu um 16:30 0 Kommentare
Am ersten Mai-Wochenende fuhren wir vier zur Regenbogenfamilien-Konferenz nach Mannheim. Die Konferenz fand in der Internationalen Jugenherberge Mannheim statt, die exclusiv für uns Regenbogenfamilien reserviert war. Dies war vor allem für die Kids fantastisch, da sie so völlig frei und ungezwungen in der Herberge und auf dem weitläufigen Gelände drumherum toben, rennen und Krach machen konnten.
Die Konferenz wurde vom LSVD Baden-Württemberg, dem LSVD Hessen und zahlreichen ILSE-Gruppen organisiert. Ganz viele Helfer:innen hatten für dieses Event z.T. über ein Jahr lang ehrenamtlich geackert und ganz viel Liebe hineingesteckt. Dies konnte man vor allem an dem freundlichen Umgangston und der entspannten Atmosphäre spüren. Viele Helfer:innen waren Regenbogen-Elternteile mit Teenager- Kindern oder noch älteren Sprösslingen, die mit ganz viel Herzblut und Erfahrung die Teilnehmer:innen empfingen, betreuten und informierten.
Wir reisten am Freitag Abend mit dem ICE aus Düsseldorf an und kamen trotz leichter Verspätung rechtzeitig zum Abendessen in der Jugendherberge an. Registrieren, Zimmer finden, Betten beziehen, Taschen auspacken, Speisesaal aufsuchen.
Zur Konferenz waren über 250 Personen angereist (133 Erwachsene und 120 Kinder), die hungrig von der Anreise und neugierig auf die anderen Familien das Buffet stürmten.
Nach dem Essen erkundeten die Kids erst mal das neue Terrain und beschnupperten sich gegenseitig. Die Gruppe der 6-12 jährigen war ziemlich groß, so dass unsere Jungs schnell Anschluss fanden.
Während die Jungs beschäftigt waren, mischten Frau O. und ich uns ein bisschen unter die Regenbogeneltern, die alle zum Sektempfang gekommen waren. Mit ein bisschen Prickeln im Bauch, ging es auch gleich viel leichter mit der Bekanntmachung. Im Getümmel traf ich eine Bekannte aus der Regenbogen-Familien-Kur wieder. Zwei Jahre waren seitdem vergangen und es ist beileibe nicht nur eine Floskel, wenn man anhand der Kinder feststellt, wie schnell die Zeit vergeht. Wir unterhielten uns über die "alten" Zeiten in der Kur und ihre Freundinnen, die wie sie, Kinder 10+ hat, berichteten von den ersten Berührungspunkten mit Pubertieren.
Um 22:30 Uhr waren sowohl wir Eltern als auch unsere Jungs reif fürs Bett. Da es im Zimmer ziemlich stickig war, wir aber aufgrund der Nähe zum Rhein, vieler Wiesen und zu erwartendem Getier das Fenster nicht öffnen wollten, schliefen wir nur mittelmäßig.
Ab 7:30 Uhr gabs dann auch schon wieder Frühstück. Um 9:00 Uhr begannen die Workshops für die Kids und ab 9:30 Uhr die für die Erwachsenen.
Für Kinder gab es ein tolles Angebot für alle Altersklassen:
Beim Abendessen saßen die meisten größeren Kinder alle zusammen an einem Tisch und hatten "the time of their live". Wir Eltern hatten die allerdings auch (psst!), weil wir in Ruhe an unserem eigenen Tisch essen konnten und den Abend mit einem Kaltgetränk und netten Gesprächen ausklingen lassen konnten. Eine klassische Win-Win-Situation.
Auch die zweite Nacht was kurz und schwül. Als am Sonntagmorgen alles gapackt war, das Frühstück eingenommen und das Lunchpaket verstaut, trafen sich alle noch einmal zu einer gemeinsamen Runde in der Turnhalle. Kinder wie Erwachsene äußerten ganz viel Lob und Dankbarkeit. Es wurde sehr viel geklatscht und ein bißchen geweint. Die meisten fühlten sich empowert von so viel Regenbogenfamilien-Power. Es wurden Themen für zukünftige Workshops genannt und die baldige Wiederholung einer solchen Veranstaltung gewünscht.
Deutlich wurde, dass hier eine große, meinungsstarke Gruppe junger Menschen heranwächst, die den Anspruch hat, ernst genommen zu werden. Unsere Kids wollen nicht mehr nur basteln, singen und tanzen, sie wollen auch ihre Situation als Kinder einer Regenbogenfamilie reflektieren:
Sich gegenseitig stärken, lernen, wie man sich wehrt, der Welt erzählen, wie es ihnen geht und was sie von der Gesellschaft erwarten.
Bin schon gespannt, wie, wo und wann wir uns das nächste Mal in diesem Rahmen treffen und die nächsten coolen Themen angehen.
Nach der Feedback-Session ging es dann zur Buga. Dort feierten wir - zusammen mit anderen Familien aus Mannheim und der Region den IFED (International Family Equality Day) auf einer großen Wiese mit Picknick und Clown-Show.
Nach dem Picknick gab es auf der Seebühne noch eine richtig coole Bühnenshow. Herr O. trat mit der Zirkustruppe auf und balancierte auf einem Ball. Der Junior genoß die Show lieber mit seiner neuen Gang und einer Tüte Chips.
Eingestellt von claribu um 10:25 0 Kommentare
Da ich außer einem Bericht über einen Spaziergang und über die letzten Osterferien noch nicht viel aus meinem Leben 2023 berichtet habe, hole ich das mit diesem Blogeintrag gerne nach.
Erst denke ich
immer, dass ja gar nicht so viel passiert ist. Aber jedes Mal, wenn ich joggen
gehe, schießen mir tausend Gedanken durch den Kopf und Ideen sprießen, von
Themen, über die ich gerne schreiben möchte.
Apropos joggen.
Am 1. April fand
nach längerer Pause endlich mal wieder der Düsselcup statt. Diese sowohl
internationale als auch familiäre Düsseldorfer LFBTIQ*-Multisportveranstaltung
hat mich in der Vergangenheit schon einige Male auf dem Sieger:innenpodest
gesehen – sowohl nach erfolgreich absolvierten Läufen als auch als
ultraschnelle Schwimmerin. An diese Meisterleistungen anzuknüpfen lag mir zwar
fern, aber die eigene Form bei einem lockeren 10 km Lauf durch den Volksgarten
zu überprüfen, sollte doch eine angemessene Challenge sein.
Digitalisierung sei Dank, war ich in ein paar Minuten angemeldet und notierte
mir Startzeit und Ort der Veranstaltung. Da der Lauf an einem Samstagnachmittag
stattfand, nutzte ich den Vormittag noch, das Fußballteam von Herrn O. bei
einem gelungenen Fußballspiel anzufeuern. Mit dem Abpfiff bahnte sich langsam
ein Hauch von Nervosität und Anspannung in mir auf, die ich aber mit all meiner
hundertjährigen Wettkampfroutine locker in den Griff bekam. Umziehen, Essen,
Sachen kontrollieren, Uhr checken, noch mal Sachen kontrollieren, Route
checken, noch mal Sachen kontrollieren, losfahren.
Kurz nach 13 Uhr parkte ich in der Nähe des Starts und schlenderte lässig zum
Startpunkt. Dort begrüßten mich ein paar der Organisator:innen sehr freundlich
mit einem „willst du noch schnell hinterherlaufen?“. Ich grinste immer noch völlig
entspannt und fragte nach einer Möglichkeit, meine Sachen zu deponieren. „Das
kannst du gerne dort drüben bei der Turnhalle abgeben. Aber im Ernst, wäre
besser, wenn du es hier lässt und gleich los läufst. Die anderen sind seit 15
Minuten unterwegs, aber ist schon ok. Mach dir keinen Stress.“ So langsam fand
ich diese Ratschläge ein bisschen nervig. Immerhin war ich felsenfest davon
überzeugt, dass der Lauf um 14 Uhr gestartet wird. „April, April“, lächelte ich die Ratschläge
weg, ihr habt ja lustige Ideen“.
Als ich dann in die amüsierten Gesichter zweier Männer blickte, die mir
versicherten, dass es sich nicht um einen Aprilscherz handelte, durchlebte ich
ein Gefühlsgewitter.
Ich hatte alles super geplant, ein ganzer Nachmittag für mich, ein Lauf auf
Zeit bei einem echten Wettkampf, keine Wehwehchen, einfach nur pure Freude –
und dann war ich zu spät. Und das noch nicht mal fremdverschuldet, sondern einzig
und alleine ich war der Depp, die sich die Zeiten falsch gemerkt hatte.
Im Februar entkamen
Frau O. und ich dem rheinischen Karnevalsgetümmel und verbrachten ein
unglaublich entspanntes, verregnetes, windiges aber auch kraftspendendes Wochenende
in Berlin. Die meiste Zeit - wenn wir uns
nicht grade gegenseitig betonten, wie toll es ist, ein paar Tage ohne Kinder zu
verreisen, um dann im nächsten Satz zu betonen, wie sehr wir sie gleichzeitig
vermissen – verbrachten wir mit Cafetrinken, Essen, Shoppen. Ein bisschen
Kultur gönnten wir uns auch (den Namen der Ausstellung von der Fotografin,
deren Namen ich ebenfalls vergessen habe, habe ich vergessen. Es war einer
unserer raren Abstecher in den Westen. Im Foyer der Räumlichkeit stand viel sich
wichtigtuendes Berlinale-Publikum herum. Die Menschen auf den Fotos waren alle
nackt oder rauchten oder beides. Die Künstlerin ist Amerikanerin. Wer ist das
heute nicht in Berlin? ).
Wir trafen Freundinnen und Freunde, wir besuchten coole Läden, fotografierten
die East-Side-Gallery, die sich direkt neben unserem Schulz-Hotel befand, in
dem das Personal ausschließlich Englisch sprach und nicht wußte, was Quark ist,
dafür aber mittelmäßige Pastais de Nata mit russischem Akzent verkaufte.
Ich kaufte Socken
als Andenken an die Berlinale und ließ mich kräftig inspirieren von Graffitis
und Berline Dingen. Die Deutsche Bahn fuhr uns problemlos zurück nach
Düsseldorf, auch wenn sie auf dem Hinweg nach bahntypisch in Hamm bei der
Kupplung gezickt hatte.
Im März hatte der
Junior eine ganze Woche Trommelprojekt in der Schule. Jeden Tag lernten die
Kinder neue Rhythmen und Textfragmente, die dann bei der großen Aufführung am
Freitag auf magische Weise ein fabelhaftes Gesamtwerk ergaben. Ich war
beeindruckt und gerührt. Tolle Aktion, die gezeigt hat, was Kinder schaffen
können, wenn sie etwas mit Leidenschaft und Spaß machen.
Vol.2 einer
Bildschirmarbeitsplatzbrille hat Einzug auf meiner Nase gehalten. In guter
Tradition ist sie rot.
Eingestellt von claribu um 13:17 0 Kommentare
Die Osterferien gingen viel zu schnell vorbei. Zwei Wochen voller spannender Erlebnisse und ganz vieler „first timers“. Zwei Wochen die sich anfühlen wie ein ganzes Jahr. Als ich auf dem Flug von Dublin nach Düsseldorf darüber nachdachte, diesen Blogeintrag mit den Worten zu beginnen „dieses Mal fange ich am Ende an“, war mir gar nicht klar, dass da noch so viele tolle Ferientage kommen würden.
Der Rückflug war schon etwas kurios, denn Joe Biden hatte sich vorgenommen,
genau an dem Tag in Dublin zu landen, an dem wir abfliegen wollten. Demzufolge
gab es ein paar Verspätungen bei dies und jenem, aber vor allem beim Start. Wir
saßen fast eine Stunde in einem voll besetzten Flugzeug, das keine
Starterlaubnis erhielt. Warm, stickig und langweilig wird es da sehr schnell,
und falls man nicht die Zeit zum Daddeln, Lesen oder für einen Powernap nutzt,
bietet sich eine ideale Gelegenheit, seine Mitmenschen zu beobachten. Die
Spezies neben mir wippte ganz aufgeregt mit den Beinen, streckte und räkelte
sich in alle möglichen Richtungen (das waren natürlich nicht besonders viele)
und begann dann ein Lied zu pfeifen. Ich ahnte Schlimmes für die Stunden, die
da noch kommen würden und begab mich vorausschauend in einen
passiv-aggressive-mode. Tief ein und ausatmen, die Augen kurz schließen, bis 30
zählen und überprüfen, ob sich an der Situation etwas geändert hat.
Hatte sich. Zum Glück. Der Mann hatte aufgehört zu wippen und zu pfeifen und was noch besser war: er hatte eine Sitznachbarin zur Rechten bekommen, mit der er sich wunderbar angeregt unterhielt. Sie erweckte nicht den Eindruck, dass sie besonders glücklich war zu erfahren, aus welchem Dorf er kam und was er über die Verspätung dachte, aber sie nahm es mit freundlicher Gelassenheit und nutzte die dann glücklicherweise beginnende Sicherheitsunterweisung als Schlupfloch, ihre Aufmerksamkeit zu hundert Prozent dem Kabinenpersonal und seinen Erklärungen zu widmen.
Start, Flug, Landung – alles ganz unspektakulär. Ebenso die Heimreise mit
dem Skytrain und dem eigenen Auto, das seine Premiere auf einem neuen Parkplatz
somit auch gemeistert hatte.
Die ersten vier Tage der Osterferien verbrachten wir zu Hause in Düsseldorf.
Der Junior besuchte zum ersten mal das Feriencamp seiner Grundschule und war
ganz begeistert, dass da wirklich überhaupt kein Unterricht stattfindet. Der
große Sohn hing zu Hause ab und baute Fantasiewelten aus Lego, spielte ein paar
Spiele auf iPad und Switch und verabredete sich sogar aus eigener Initiative
mit Freunden zum Fußballspielen. Am
Karfreitag ging dann unser Flug nach Dublin – nach bewährter Methode nur mit
Handgepäck. Die Jungs hatten zum ersten Mal ihre eigenen Trolleys dabei und
kurvten mit diesen elegant durch die Flughafenhallen.
Granddad holte uns in Dublin am Flughafen ab und nach einem kurzen Check-In in seinem Haus, besuchten wir alle unser Lieblingsrestaurant „Wagamama“. Die Jungs lieben „Chicken Katsu“ mit Reis und Salat und verputzen ihre Portion regelmäßig bis zum letzten Krümel.
Der Karfreitag ist in Irland lustigerweise nicht ganz so hochheilig wie in
Deutschland. Die Geschäfte haben geöffnet, und mittlerweile servieren die
Restaurants sogar alkoholische Getränke zum Essen. Das haben der Schwiegervater
und ich dann völlig schamlos ausgenutzt.
Die Sonne schien schon recht kräftig und da die Jungs eh lieber im Garten
Fussballspielen wollten, konnten Frau O. und ich ein bisschen Quality-Time im
Shoppingcenter verbringen. Insgesamt muß ich sagen, dass das Reisen und Leben mit
den Jungs immer einfacher wird. Seit sie beide die magische Schwelle von 6
Jahren überwunden haben, sind sie viel selbständiger und verbringen viel Zeit
mit Dingen, die sie ohne unsere Hilfe oder sogar ohne unser Dabeisein machen
können. So bieten sich uns Eltern nun immer öfter kleine Zeitfenster von ein
paar Stunden, in denen wir spazieren, lesen, shoppen oder einfach mal über
„normale“ Dinge reden können.
Trotzdem unternehmen wir aber auch noch vieles gemeinsam, hauptsächlich
natürlich das, was Spaß macht. Hier ein kleiner Auszug unserer
Ferienaktivitäten:
Eingestellt von claribu um 15:49 0 Kommentare