Selbstversuch "Persönlichkeitstest"
Wer folgenden Artikel von Tobias Kniebe im SZ Magazin liest, weiss am Ende aller Zeilen, was ich meine.
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/24919.
Nur weiter so Herr Kniebe, aus Ihnen wird noch mal ein ganz großer.
Nicht wissend, in welcher Phase dieses Tests ich mich aktuell befinde, ich tippe auf 'tendenziell beginnende Endphase' oder 'endende Mittelphase', fand ich mich am Samstag morgen in einer Gruppe keuchender Domdachbesichtigender. Richtig. Zu guten Fusses windeten wir uns die steinerne Wendeltreppe hinauf unters Dach der Kathedrale. Kurzer Abriss der Baugeschichte, bischen Stillstand, Mittelalter, Krieg, Franzosen, Preussen, und ab durch die Luke nach draussen. Boah. So hoch oben überm Roncalliplatz bleibt man erst mal andächtig stehen und staunt ehrfürchtig. Rundgang auf schmalsten Stegen, immer am Abgrund entlang, den Blick möglichst nach oben oder nach vorn gerichtet denn unter jedem Tritt klafft bedrohliche Leere. Gespenstische Figuren zerbröseln scheinbar
durch bloßen Anblick und spitzzackige Applikationen lassen mich jamesbondmäßige Absturzszenarien fürchten. Herrlich dann wieder die Aussicht auf Deutz mit dem Bahnhof, dem Rhein, den vielen Kirchen, und den imposanten Türmen am Domportal, die sich anmutig in den grauen Himmel erstrecken. Das 'Jeföhl' is wieder da und überhaupt keine Frage, dass ich noch vor Ort Mitglied des Dombauvereins werde. Ausgestattet mit einem Überweisungsträger, einem Pin, der mich als Mitglied markiert, einem Buch über die Daumbaumassnahmen in 2002 und gedopt mit viel viel kölsch Jeföhl, gehts zurück, rheinabwärts, gestärkt für die Fortsetzung des Persönlichkeitstests.
2 Kommentare:
Ich hatte mir ja vorgenommen, mit Besuch auf den Dom zu steigen, damit ich nicht 100fach die Wendeltreppe bezwingen muß. Mit dem Ergebnis, dass ich immer noch nicht oben war. Das muß wirklich nachgeholt werden! Obwohl... Geländer gibt's da schon, oder?
Ja, es gibt da ein Geländer, das auch ein bischen Schutz bietet. Man kann durchfallen, wenn man sich besonders dämlich anstellt, aber das tut man ja in der Regel nicht. Die Dachbesteigung ist übrigens nicht das gleiche wie die Turmbesteigung. Wer auf den Turm geht, kommt höher hinaus, und muss dazu natürlich auch noch viel mehr Treppen steigen. Bei uns reichten 300.
Kommentar veröffentlichen