Schleppende Zeiten
Es ist November, ständig dunkel, kalt und nass. Ich schleppe mich morgens zum Büro und abends wieder nach Hause, dann schlepp ich mich manchmal zum Training und letztendlich dann ins Bett. Wer hat sich das eigentlich ausgedacht, diesen alljährlichen herbstlichen Verfall? Ok, Gejammere hilft ja auch nicht, aber konstruktiv dagegen angehen ist ja auch nicht wirklich möglich. So schleppt sich eben alles hin - genau so, wie unsere schönen Danksagungskarten. Alles ist vorbereitet. Papier längst gekauft, Umschläge liegen bereit, Adressen liegen alle vor, aber die Puzzle-Teile kommen nicht zusammen. Das liegt wiederum daran, daß unsere Entscheidung, welches Foto wir denn nun nehmen, sehr sehr schleppend vorangeht. Es ist ein richtiger Entscheidungsprozeß, der mit jedem neu auftauchenden Foto reaktiviert wird und immer wieder neue Vor- und Nachteile aufdeckt: Ich nicht scharf, Frau O. nicht scharf, ich gucke doof, ich sehe doof aus, das Licht ist schlecht, der Hintergrund doof oder das Bild hat das falsche Format. Oh jeh! Längst sind nicht alle Fotos bei uns eingetroffen, da unser Fotografen-Paar aktuell in Frankreich flittert und Frösche überfährt. Wahrscheinlich haben auch die sich jämmerlich über die rues geschleppt und dabei sind sie dann erwischt worden. So kanns gehen, beim Schleppen.
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