Gedanken-Gewitter
Mit den Gedanken ist es ja so eine Sache. Zum Glück sind sie frei, und das ist sehr gut so. Manchmal sind die freien Gedanken aber auch ein bisschen wild, unsortiert, es gibt zu viele, die alle gedacht und bedacht sein wollen. Dann gibt es so etwas wie Gedankengewitter in meinem Kopf und das Tun wird zur Herausforderung. Ich tue dann nicht mehr das, was ich grade denke, sondern etwas, was ich noch vor ein paar Minuten gedacht habe in einem Kontext, der aber noch nicht gedacht ist.
Beispiele gefällig?
Während ich vor
dem Backofen drauf warte, dass das Baguette aufbäckt und schön knusprig wird,
stecke ich 2 Scheiben Toast in den Toaster, weil es zum Rührei Brot geben soll.
Während ich mir die
Antwort auf eine WhatsApp-Nachricht überlege und die Information der
Bäckerei-Verkäuferin abspeichere, dass die Bezahlkarte fast leer ist, zähle ich
in Gedanken durch, ob die Milch zu Hause im Kühlschrank noch bis morgen reicht
und laufe vor ein Auto.
Helfen tut dann
Schreiben. Die Gedankengewitter aus dem Kopf rausschreiben und ihnen einen
neuen Raum anbieten, in dem sie sich entfalten können. Vielleicht wollen sie ja
auch einfach weg, sich hinter anderen Wörtern verstecken, oder einfach mal in
Ruhe auf einem digitalen Instrument verweilen, bis die Zeit sich ihrer anzunehmen,
eine bessere ist. Nicht jeder Gedanke passt in jede Zeit. Das entwirren des
Gedankenknäuels durch Aufschreiben ist eine feine Methode, Struktur ins Hier
und Jetzt zu bringen.
Was mich bewegt
und beschäftigt?
Der Junior muss
in diesen Tagen an einer Grundschule angemeldet werden. Die Wahl ist nicht
leicht, da die Grundschule des Großen nach dem Umzug vor 2 Jahren zu weit weg und
völlig überlaufen ist. Da der Große im Sommer 22 auf die weiterführende Schule
wechselt, bekommt der Junior keinen Geschwisterbonus. Also studieren wir seit
Wochen verschiedene Grundschulen in der Nähe und wägen die Vor- und Nachteile
der Angebote ab.
Meine Euphorie
über die erste Stunde im Schwimmkurs war nur von kurzer Dauer. Beim zweiten
Termin verzog der Junior schon nach einer halben Stunde das Gesicht und beim 3.
Termin wollte er gar nicht ins Wasser. Zum Glück haben wir das Angebot bekommen,
in einen Kurs zu wechseln, bei dem die Eltern mit ins Wasser dürfen. Aufgrund
der Ferien- und Feiertage der nächsten Wochen, wird es da aber erst Mitte November
weiter gehen.
Vorher haben wir
noch die Herausforderung der Muttermal-Entfernung zu meistern. Darauf kann ich
ihn jetzt langsam vorbereiten, bevor wir dann nach erfolgter Heilung einen
neuen Schwimm-Anlauf starten.
Da die
Corona-Lage es zur Zeit zulässt, bieten die weiterführenden Schulen in Düsseldorf
wieder Tage der offenen Tür an. Diese werden dann im November stattfinden. Mal
sehen, wie begeistert Herr O. in das Thema einsteigt. Ich habe bisher schon so
einige Stunden mit dem Studium der Schul-Webseiten verbracht und sehe langsam vor
lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Bin kurz davor eine Meta-Schul-Vergleichs-Webseite
zu erstellen, auf der man in tabellarischer Form sehen kann, was die Schule bietet,
Betreuungskonzept, spezielle Zweige, Erreichbarkeit, Sprachen, Schwerpunkte,
etc. Es gibt kaum etwas individuelleres als Schul-Webseiten. Ein Video hier, eine
PowerPoint Präsentation dort, ein ellenlanger Text auf der Startseite, Links,
die im Kreis herum führen.
Und dann hat man ja noch nicht mal die Empfehlung der Grundschule und kann sich
im Prinzip auch noch mehrere Schulformen angucken.
Und sonst so?
Ich habe mir die
Kevin-Kühnert Doku in der ARD-Mediathek angeguckt.
Ich warte ungeduldig
auf jede neue Folge der neuen Serie „WIR“, die freitags immer frisch in der
ZDF-Mediathek ausgeliefert wird.
Ich habe aus
komplett selbstgemachtem Hefeteig mit dem Junior Pizza-Brötchen gebacken.
Ich habe den
6-teiligen Podcast „WTF happened to Ken Jebsen“ durchgehört und bin
erschüttert.
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