Frühlingsurlaub in Dublin
Wir waren mal wieder in Dublin. Diesmal für eine Woche und mit dem ganz besonderen Ziel, den runden Geburtstag von Frau O. zu feiern. Herr O. und ich wollten diese Party natürlich nicht verpassen und reisten als schmückendes Beiwerk mit auf die grüne Insel. Die Insel zeigte sich leider nicht von ihrer besten Seite - oder anders gesagt, sie tat einfach das, was man von Irland erwartet. Um es kurz zu machen: Es regnete und stürmte ganz ordentlich.
Als outdoor-erprobte Mamas konnte uns das aber nicht davon abhalten, die Gegend um Knocknashee ein wenig unsicher zu machen. Junior war diesmal ganz besonders agil und testete jegliches Gefährt, das ihm in die Finger kam: Scooter, Laufrad, Elektroauto, Dreirad und Auto (das allerdings ohne laufenden Motor). Beinahe hätte er noch eine Runde mit Opas Rasenmäher gedreht, aber da kam zum Glück eine Regenschauer ganz passend vorbei.
Unser letzter Besuch in Irland liegt fast ein Jahr zurück, und an nichts kann man den Lauf der Zeit besser verfolgen, als an den Fortschritten und Veränderungen eines Kindes. Herrn O.s Horizont hat sich extrem erweitert, was zur Folge hat, dass ein simpler Besuch auf dem Spielplatz um die Ecke kein besonderes Erlebnis mehr ist. Ein Spielplatz muss mittlerweile auch mehr als Rutschbahn und Schaukel bieten. Ein Spazierganz durchs Einkaufszentrum - an Weihnachten noch ein Highlight wegen der vielen Lichter und Rolltreppen - diesmal eher mittelspannend. Strassenbahnfahrten begeistern ihn glücklicherweise noch und die ein- oder andere Treppe lädt ihn auch noch häufig zu einer Kletterchallenge ein. Wieso nicht mal die Stufen rückwärts runterspringen?
Höhe und Geschwindigkeit üben eine immer stärkere Faszination auf unseren Sohn aus, so dass das Tragen eines Helmes selbst mir als heftige Helmkritikerin durchaus einleuchtet. Nur, dass dann, wenn er mal wirklich Sinn machen würde, natürlich keiner zur Hand ist. Wie z.B. bei einer Sturzfahrt auf der Seilbahn, die fast ungebremst gegen so eine Art Wand fährt und dann Vollkaracho zurückknallt. Ach ja, Eltern und ihre Ängste um die lieben Kleinen. Ich gebe zu, ich bin schon relativ risikofreudig und lasse unseren Sohn auch gerne experimentieren. Als er aber mit dem Scooter den Berg runterfuhr und offensichtlich die Kontrolle über das immer schneller werdende Gefährt verlor, da hoffte ich schon, dass er in den Busch statt gegen die Mauer fahren würde. Und das tat er ja dann zum Glück auch. Der Scooter. Herr O. war clever genug rechtzeitig abzuspringen. Da war ich aber mächtig stolz.
Ich bin immer wieder fasziniert, welche Energie ein 2,5-jähriger entwickeln kann. Stundenlang einem Fußball hinterher zu laufen ist überhaupt kein Problem für ihn. Er rennt, klettert, springt und redet wie ein Duracell-Häschen. Manchmal bin ich ein bisschen neidisch über diese Ausdauer. Mit viel Mühe schaffe ich es ihn zu Trinkpausen zu überreden, damit ich auch ab- und zu mal Pause machen kann. Er ist da gnadenlos zu sich und vor allem zu mir. Immerhin hat er jetzt verstanden, dass Mama "Aua-Rücken" hat, und das das nicht besser wird, wenn er immer auf Mamas Arm will. Klappt nicht immer, aber immer besser. Mama macht jetzt fleißig Rückengymnastik und Sohnemann geht selbständig die Strasse entlang.
Was sonst noch in Dublin geschah?
- Der Fuchs darf nicht auf Opas Wiese Pipi machen
- Wenn die Männer im Himmel das Dach aufmachen, regnet es, wenn sie es schliessen hört es wieder auf
- Pommes mit Butter ist eine Möglichkeit
- "Ich bin schon ganz groß"
- und ganz neu - vom Marktbesuch am Wochenende: "Die Frau Töse hat gebrannt". (Er meint die Fritteuse der Fischfrau, die dann keine Fischfrikadellen mehr frittieren konnte, was ein großes Drama war).
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