Eine Nacht im Zoo
Ist dunkel. Wer hätte es gedacht? Und trotzdem gab es eine Menge zu entdecken bei der "Langen Nacht im Kölner Zoo" am vergangenen Samstag. Es wuselte nur so von Menschen aller Sorten - vor allem kleinen, die sich von ihren Leittieren in kleinen Holzkarren über das weitläufige Gelände ziehen ließen. Vereinzelt hatten die Hausherren ihr Revier mit grellen Leuchtelementen markiert, so dass man ein paar Geparden durchs Gebüsch streifen sah. Im Schatten eines Felsens entdeckten wir ein Löwenpärchen beim Abendspaziergang und ein paar Savannenbüsche weiter ein einsames Nashorn, das vergnüglich mit einem Gummiball spielte. Das neue Elefantenbaby wurde von seinen stolzen Eltern vor den Blicken der neugierigen Zuschauer durch geschicktes hin- und herwanken der fetten Hinterteile abgeschirmt und die Seehunde demonstrierten, dass die Löffelstellung evolutionstechnisch noch in den Kinderschuhen steckt.
Die Spezies Mensch versuchte derweil hartnäckig zu beweisen, dass sie aller biologischen Merkmale zum Trotz, hervorragend an die Nacht angepasst ist. Während nebenan die Vögel in der Voliere krampfhaft den Schlaf auf einem Bein suchten, schoben sich zu Schummerlicht, Bier und Live-Music einer Schlager-Cover-Combo zwei schlaksige Teenager auf der Tanzfläche hin und her. Die Vögel wußten wohl schon, dass es hier nichts mehr für den Balztanz abzugucken gab. Vielleicht ist aber auch ein Zoo nicht der richtige Ort zum Balzen für Männlein und Weiblein im zarten Alter von geschätzten 18. Irgendwie auch wieder gut, dass es dunkel war.
Ich selber war mit Hilfe der kosmogalaktischen Zeitmaschine (=Elefantengedächtnis) allerliebster FreunInnen aus Sülz zu diesem Zoobesuch eingeladen worden. Es handelte sich nämlich um die Einlösung eines Geburtstagsgeschenks von vor 2 Jahren. Schwupps war ich noch mal 34. Mit entsprechender Jugendlichkeit und Tatendrang ausgestattet, mutete man mir offensichtlich problemlos vor dem Zoobesuch noch einen Abendspaziergang durch den Rheinpark und eine atemberaubende Fahrt mit der Kölner Rhein-Seilbahn zu. Das alles geschah natürlich rücksichtsvollerweise nicht ohne vorangehende Fütterung mit tausend Köstlichkeiten im Mongo's in Deutz. Ein traumhafter Abend, lecker, aufregend und tierisch schön.
2 Kommentare:
gut, dass du statt der hässlichen hintern der paviane die dicken hinterteile der elefanten erwähnt hast. da kann man mal sehen, dass dicke hinterteile auch sehr nützlich sein können! ;-)
aber die faulen erdmännchen hast du unterschlagen. zu recht. schließlich ließen sie sich trotz besuch vom erdmännchenboss nicht blicken! blöde erdmännchen. blöde.
das cheferdmännchen.
Hach, Du schreibst so schön... Es war aber auch schön! Biesenb's
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