Fahrradsitz
Vergangene Woche habe ich mein Entscheidungschaos, oder besser Nicht-Entscheidungschaos, beendet und einen Kindersitz fürs Fahrrad gekauft. Am Ende wurde es dann doch der Römer Jockey Comfort. Das ist einfach der beste (“sagen die Internet-Bewertungsmenschen”) und der Fahrradhändler um die Ecke war so nett, ihn auch direkt zu montieren.
Nach der Studie eines You-Tube Videos (https://www.youtube.com/watch?v=kk6xCt7Un0Y) war ich mir zwar sicher, dass auch ich in weniger als 10 Sekunden die Sitzhalterung am Fahrradrahmen montieren könnte, aber es gibt mittlerweile Situationen, in denen ich mir auch gerne mal helfen lasse und meine Kräfte für andere Sachen mit höherem Spassfaktor schone.
Die Entscheidung gegen einen Anhänger war schon vor längerer Zeit gefallen. Kein Platz zum Lagern, zu schwer, ihn jeden Tag in und aus dem Keller zu bugsieren, und als Buggyersatz taugt er auch nicht, da die Bürgersteige in Düsseldorf viel zu schmal sind. Ausserdem - bei so vielen Nachteilen dann auch zu teuer.
Dann unterhielt ich mich mit Müttern, die begeistert von ihren Vorne-Sitzen sprachen. Eine Mami schwärmte gradezu von dem Gefühl, ihre Tochter während der Fahrt ständig zu sehen und mit ihr quatschen zu können. Da unser Sohn aber nicht zu den Fliegengewichten unter den Menschenkindern gehört, entschied ich mich auch gegen den Vorne-Sitz. Den Ballast bei jedem Lenkmanöver um die Ecke zu wuchten erschien mir nicht besonders angenehm. Also sollte ein Sitz für hinten her. Die Frage, wie sich dabei der Transport von Keksen, Wasserflasche, Wechselkleidung, Pampers, Feuchttüchern, Geld, Spielsachen und Co. am idealsten gestalten würde, liess ich erst mal bewusst unbeantwortet. Ich wollte mich einfach mal darauf einlassen, zu probieren, was geht, und nicht erst alles zu vermessen um dann nötigenfalls den Gedanken an den Kauf des Sitzes am Ende doch noch zu verwerfen. Mit anderen Worten: Einfach mal locker bleiben und positiv denken.
Das Fahren:
… ist ein bisschen anstrengender als ohne Ballast, das muss ich schon zugeben. Jedes Anfahren erfordert neben Geschicklichkeit auch erhöhten Krafteinsatz. Wenns einmal rollt, ist alles easy.
Der Transport von Dingen:
… klappt wunderbar im Rucksack. Sogar das Equipment für einen Freibadbesuch hat schon reingepasst und trotzdem hatte Herr O. noch Platz zum Atmen.
Die Sicherheit:
… ist gegeben. Mein Gefühl sagt mit, dass der kleine Mann so sicher ist, wie es eben sein kann, wenn man ein Kind auf dem Rad durch den ganz normalen Strassenverkehr einer Großstadt transportiert.
Das Schleppen:
… ist erträglich. Da ich meine Räder aus Angst vor Diebstahl und Beschädigung aus Prinzip nachts in den Keller stelle, musste ich einen Weg finden, diesem Prinzip treu zu bleiben.
Vor dem Abtransport in den Keller nehme ich den Kindersitz einfach ab. Das erfordert einiges an Fingerspitzengefühl und Fummelei und bringt mir jedesmal neue Kratzer oder Quetschungen an den Fingern ein, aber es geht. Dann trage ich Sitz und Rad nacheinander in den Keller. Wenns gut geht, dauert die Aktion 4 Minuten. Wenn nicht, bin ich schweissübertrömt, zerkratzt und zornig, aber auch das geht alles vorbei.
- Einen besser passenden Helm für den jungen Beifahrer. Der aktuelle sitzt einfach nicht richtig.
- Einen stabilen Ständer, damit das Rad auch dann noch sicher steht, wenn ich es nicht an eine Hauswand anlehne.
- Einen Regenschutz für den Sitz, damit er nicht durchnässt, wenn er mal im Regen steht
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen