Woche 3, 4 und 5
Ein bisschen mehr als die Hälfte meiner Elternzeit ist nun vorbei.
Leider. Abgesehen davon, dass ich manchmal nicht weiß, welcher Wochentag
ist, sind die Tage doch recht strukturiert. Ich bringe unseren Sohn um 9
Uhr in dir KITA und hole in da - meist zusammen mit Frau O. - gegen 14
Uhr wieder ab. Weniger geht nicht und mehr wollen wir dem kleinen Wurm
noch nicht zumuten. Er ist ja noch nicht mal 1 Jahr alt. Außerdem will
ich ja auch was von ihm haben in meiner Rolle als Vollzeitmutti. Und
Hausfrau. Tja, das wird man irgendwie zwangsweise. Irgendjemand muß ja
mal saugen, die Wäsche aufhängen und wieder wegfalten, durchs Bad
wischen, einkaufen, kochen und so weiter und so fort. Die Liste ist
quasi endlos und die Qualen können nur mit ganz viel Cappuccino ertragen
werden. Das freut den Besitzer unseres Stammcafés (www.cafe-rekord.de)
und so fließen die für mein Elterngeld ausgegebenen Steuergelder auch
direkt wieder ins Säckel der eigenen Stadt - also auf vernachlässigbaren
Umwegen.
Unser Sohn ist nun also eingewöhnt, wenn man das
so sagen kann. Ein Kita-Eingewöhnungsgutachten gibts dafür aber nicht
("Ihr Sohn hat sich hervorragend in die Koala-Gruppe eingewöhnt und
nimmt mit Begeisterung an musikalischen und gestalterischen Aktivitäten
teil"). Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob er offiziell eingewöhnt
ist oder nicht, aber ich behaupte das hier mal so. Er weint ein
bisschen, wenn ich ihn abgebe und er freut sich, wenn er wieder abgeholt
wird. Während der 5-stündigen mamifreien Zeit schläft er eine Stunde,
isst seinen Mittagsbrei in der Regel auf und spielt mit verschiedenen
Dingen. Dazu gibt es Fotobeweise, die uns Eltern in einem digitalen
Fotorahmen regelmässig diashowmäßig gezeigt werden. Er hat beim Abholen
weder Kratzer noch blaue Flecken. Außer heute. Da hatte er überall
blaue Flecken von irgendsoner Malaktion. Ich hoffe, es ist ein
vielversprechendes Kunstwerk dabei rausgekommen.
Wer
nun denkt: Prima! Die Mutti kann also 4 Stunden pro Tag in der Sonne
sitzen, Shoppen und Cappuccino trinken, tja, der hat in Teilen recht.
Wenn ich die Zeit für den Haushalt abziehe, bleiben tatsächlich noch ein
paar Minuten für ganz persönliche Bedürfnisse. Schwimmen im Freibad bei
Sonnenschein am Morgen. Shoppen in der City wenn nix los ist, die
Umkleidekabinen leer, die Verkäuferinnen gut gelaunt und die Regale gut
sortiert. Ja! Auch das braucht Mutti mal!!!!
Beiden
Muttis gehts also zur Zeit wirklich gut. Frau O. geniesst es, wieder
langsam in den Job einzusteigen und ihren Themenkatalog über Babythemen
hinaus zu erweitern, ich geniesse es, zu wuseln und zu machen, viel Zeit
mit unserem Sohn zu verbringen und ein bisschen das Leben zu genießen.
Ab Oktober wirds dann richtig ernst. Aber bis dahin wandern noch viele
Pampers in den Windeleimer....
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