Donnerstag, 3. August 2017

Im Juli - Teil I


Der Juli war gespickt mit Highlights.

Das Leben als Regenbogenfamilie mit zwei kleinen Kindern ist natürlich immer voller Höhepunkte und man hangelt sich von einem spannenden Ereignis zum nächsten, aber im Juli wurde das noch mal getoppt durch unseren großen Familien-Zusammenführungs-Urlaub in Spanien und die Hochzeit eines sehr lieben befreundeten schwulen Paares in Köln.

Begonnen hat alles mit dem "Grand Depart" - Die Tour de France zu Gast in Düsseldorf.

Aber jetzt zum Urlaub:
Im Januar ging ein Ruck durch die Familie meiner Frau: Großvater und Familienoberhaupt wünschte sich, dass die ganze Familie (3 Kinder mit PartnerInnen und insgesamt 8 Enkelkinder) sich an einem Ort unserer Wahl zu einem kuscheligen Familienurlaub treffen möge. In Windeseile mußte ein Ort gefunden werden, der sowohl für Leute aus Irland, Tokyo und Deutschland gut erreichbar ist, der den Ansprüchen von 1-18jährgen Kindern und Jugendlichen gerecht wird und…sogar noch freie Kapazitäten hat. Ein Google- und WhatsApp-Marathon startete und man einigte sich schließlich auf einen „Glamping“-Platz in Salou, Spanien, ca. 100 km südlich von Barcelona. Dort würden wir in drei Mobilheimen (eins pro Familie) zwei wundervolle Wochen miteinander verbringen.
Am  4. Juli stiegen wir vier in Düsseldorf in den Flieger nach Barcelona. Die Jungs waren schon sehr aufgeregt, aber die Mamas auch. Der Rest der Familie war schon früh morgens geflogen und sammelte schon erste Erfahrungen auf dem Campingplatz, während wir noch in Barcelona auf unser Gepäck warteten. Ein Shuttle-Bus brachte uns am frühen Abend nach Salou und da wir so bemitleidenswert  erschöpft aus dem Bus vor der Rezeption mit all unseren Kindern, Teddies, Gepäckstücken und Buggy herauspurzelten, fuhr uns ein netter Spanier mit Golfauto fast direkt vor den Eingang unseres Feriendomizils. Hier wartete auch schon der Rest der Familie.
Nachdem wir alle 11 freudig begrüßt hatten, eingecheckt waren und was zu essen organisiert hatten, saßen erstmals all 15 Familienmitglieder auf der Veranda von Mobilheim „Tokyo“ zusammen und genossen den Sternenhimmel und die Schwüle einer spanischen Sommernacht.
Als ich später im Bett meiner 2 x 2 Meter Zelle lag, „genoß“ ich auch noch das Wummern der Bässe von der Campingplatzdisco. „Nicht aufregen“, dachte ich mir, einfach spät genug ins Bett gehen, damit man das nicht mehr hören muss.
Wir hatten mit Abstand die kleinsten Kinder (1,5 und 4,5) während die anderen 9, 12, 14, 14, 16 und 18 waren. In dem Altern ist man natürlich schneller, selbständiger und hat einen größeren Aktionsradius als ein Vierjähriger. Während wir unsere Kinder schwimmfertig machten (Schwimmwindel an, Badesachen an, Sonnencreme drauf, Spielzeuge und Handtücher einpacken, sich selber anziehen), rutschten die anderen Kinder schon auf der großen Abenteuerrutsche. Wenn wir dann mit Sack und Pack endlich am Pool ankamen, war der Troß schon weitergezogen und spielte Tischtennis oder Basketball oder suchte die nächste Eisdiele auf.

Das sorgte für ein bisschen Stress bei uns Mamas und Frust bei unseren Kids.
Zu lernen, dass jede Familie ihr eigenes Tempo hat, gehörte zu den wichtigsten Erkenntnissen der ersten Tage.  Wer kauft was und wann wird gegessen? Kochen oder vielleicht doch grillen? Machen wir einen gemeinsamen Ausflug nach Barcelona? Wer möchte mit nach Portaventura (so eine Art Phantasialand)?  Gehen wir zum Strand oder bleiben wir am Pool? 



Nach ein paar Tagen hatte sich unser Urlaubsleben eingependelt und der Erholungsteil begann. Es fanden sich immer Grüppchen, die Lust auf das eine oder andere hatten, und wir für unseren Teil bewegten uns am liebsten im kleinen Rahmen und genossen die Vorzüge des Campingplatzes. Der war einfach toll. Total familienfreundlich.  Die Jungs liebten die Pools und die Spielplätze, wir liebten die Nähe zum Supermarkt und die tollen Restaurant- und Snackangebote.  Mit gefiel außerordentlich, dass die Jungs zur Siesta-Zeit ein Mittagsschläfchen machten und dann abends fit waren, um bis 22 oder 23 Uhr durchzuhalten. Dann schliefen sie auch bis 8:30 oder sogar 9:00 Uhr und wir natürlich auch. Fantastisch. Seit Jahren nicht mehr so lange geschlafen.



Außer lange schlafen, gelang es uns nach ein wenig Übung sogar, ab und zu mal nichts zu tun. Das tut man als Eltern ja in der Tat selten. Irgendwer quäkt immer und bettelt um Aufmerksamkeit, oder man widmet sich einer der vielen frequently aufgeschobenen und re-priorisierten Aufgaben der inneren To-Do-Liste. Im Urlaub re-priorisierten wir einfach nach dem Prinzip: Kann alles warten. Beine hoch, Augen zu, NICHTS machen. Die Cousinen und Cousins entertainten unsere Kids (oder umgekehrt). Sogar Zeit, mir eine angemessene Urlaubsbräune zuzulegen hatte ich. Ist zwar in Zeiten von Ozonloch und Hautkrebs nicht mehr ganz so schick, aber der Blick auf die weißen, von den Flip-Flops herrührenden Streifen auf den Füßen, weckt immer wieder wohlige Urlaubserinnerungen.


Unterm Strich hatten wir eine fantastische Zeit.
Alle Familienmitglieder genossen die gemeinsamen Tage bei traumhaftem Wetter. Es fehlte uns wirklich an nichts und Frau O. und ich waren am Ende so begeistert von dieser Art Urlaub zu machen, dass der Platz fürs nächste Jahr bereits gebucht ist.
 

Hochzeitsglocken:Hierzu mehr im zweiten Teil der Juli-Berichterstattung.

Und dann war da noch:
  • Mein 25-Jahre Abi-Klassentreffen in der "alten" Heimat
  • Ein Ausflug ins Irrland bei Kevelaer 
  • Das Ende des Kindergarten-Jahres, das für den Großen den Abschied von lieb gewonnenen Kita-Freunden bedeutete und den Start ins Vorschulkind-Dasein einläutete. Aber dazu sicher im August mehr.

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