Donnerstag, 14. Mai 2009

Die schmerzhafte Maria


Vergangenen Sonntag hatte ich das Vergnügen mit der schmerzhaften Maria.Es handelt sich hierbei um eine kleine Waldkapelle in Langenberg, in der Nähe von Velbert.Wenn man bereits 3h im Sattel (eines Rennrades) sitzt und gut 70km in den Knochen hat, kann es unter Umständen schon schmerzhaft sein,Marias Kapelle überhaupt zu erreichen. Will man an ihr vorbei auf die sonnigen Höhenwege, vorbei an malerischen Rapsfeldernund verträumt dreinschauend grasenden Ponies, kann es richtig schmerzhaft werden.
Wer es noch nicht weiß, Ende Juli will ich mit dem Rennrad zum Bodensee fahren. Tagesetappen von 100 - 150 km kommen auf mich zu und da will der Popo dran gewöhnt werden.Neben wundgesessenen Stellen kommen noch leichte Nacken- und Rückenschmerzen von der ungeübten Sitzposition, Sonnenbrand und hartnäckige Ölflcken an den Waden hinzu. Letztere funken auch manchmal ans Hirn, dass ihnen das alles zu viel sei, aber das ignoriere ich. Training muss sein, sonst gibt das nichts mit dem Bodensee. Meine Trainings- und Bodensee-Tour-Gruppe besteht aus fast ausschließlich muskulösen, männlichen, Hightech-Rad-Mannövrierern.


Meinen Trainingsstand beurteile ich zur Zeit als mittelgebirgstauglich, 100km lächelnd rund-tretend.Es läuft also mehr oder weniger glatt, wenn ich mal vom Knattern der Schaltung und vom schmieren der Bremsen absehe.Mein SCOTT ist ja auch kein 3000 Euro Rad, aber es hat Charakter und jede Menge Charme. Auch damit komme ich die Berge hinauf.Zwar nicht als erste, aber das muß ja auch nicht sein. Da lasse ich den muskelbepackten Mitstreitern auch gerne mal den Vortritt,den sie manchmal zum Seitwärtspinkeln ganz gut brauchen können. Das ist mal echt ein Vorteil des Mannseins. Ich muß immer kilometerlangAusschau nach geeignetem Buschwerk halten um dann am Ende doch noch während des Hockens vom neugierigen Gutshofbesitzer beobachtet zu werden.
So ist er halt, der Weg an den Bodensee. Lang, tückisch und schmerzhaft.Doch wenn dann, wie am Sonntag, am Ende der Tour 115km auf dem Tacho stehen, hüpft mein Herz vor Stolz und kein Popomuskel zwickt mehr.

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