Was man mal tun kann
Am Sonntag vor Karneval lief parallel zum Köln-Tatort im ZDF der Film 'Das Wunder von Berlin'. Aus Angst vor zu viel Ferres in meinem Leben und aus Solidarität zu den beiden Kölner Komissaren verzichtete ich auf den Fernsehfilm. Aus purem Zufall entdeckte ich dann die ZDF-Madiathek, in der
man mit dem Zweiten deutlich besser sieht, nämlich kürzlich gelaufene Sendungen per Mausklick nochmal. Ganz einfach, in voller Länge, man kann sogar die Pausentaste drücken und vor- oder zurückspulen. Am Sonntag dann, völlig verkatert von kölscher Musik und Gastfreundschaft, sah ich mir den Streifen an. Genau dann, wann ich wollte. Ok, ich gebe zu, das ist nicht so neu. Auch ich habe schon von der Erfindung des Videorecorders und des Festplattenrecorders und auch schon von T-Home gehört. Doch hierfür musste ich nichts bezahlen, keine Anträge ausfüllen, keinen Receiver kaufen, kein Guthaben aufladen, mich nicht für ein kleines Vermögen durch die Hotlines der Welt telefonieren und auch keine 13-stelligen Codes in meine fünfundzwanzigste Fernbedienungstastatur eingeben. Und wenn ich jetzt fies bin, muß ich dafür noch nicht mal GEZ zahlen. Da ich aber eine ehrliche GEZahlerin bin, hatte ich 90 Minuten das Vergnügen (!!!) mich famos zu amüsieren. Ganz nebenbei habe ich mein kleines Herz für Punkmusik entdeckt und bin nach dem Film zu lauten Punktönen mit dem Rad (habe leider kein Motorrad) durch den Wald geheizt. Anarchie und TV für alle!
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