Rückblickend kann ich mein Glück immer noch nicht ganz fassen. Sieben Wochen Sonnenschein am Stück. Das gefiel nicht nur der Mutti, auch Herr O. war natürlich begeistert. Jeden Nachmittag konnten wir auf den Spielplatz, Schaukeln, Rutschen, Sandburgen bauen. T-Shirt und kurze Hose genügten völlig. Wer denkt da denn an Socken, Jacke oder Mütze? Barfuß durch den Sand krabbeln und alles war gut. Ich genoss jeden zweiten Morgen im Freibad, als wenn's der letzte schöne Sommertag wäre und machte kuriose Beobachtungen an allerlei Flingeraner Rentnern. Da gibt's tatsächlich eine Spezies, die ausschließlich um das Becken herumflaniert, aber den Wasserkontakt vollkommen meidet. So wird natürlich auch die Blähwampe schneller Braun und der Überblick ist leichter wieder hergestellt. Der kann nämlich beim Rentnerlebengenießen auf der Sonnenliege mal schnell verloren gehen.
Eine andere Spezies gleitet sanft über die seitlichen Treppen ins Bad und führt minutenlang seitliche Beimschwünge in Leni Riefenstahl Manier aus. Blöd nur, dass ich just auf der Außenbahn schwamm und dem hervorschnellenden Knie regelmäßig ausweichen mußte. Ist aber alles noch mal gut gegangen. 18 Grad kaltes Wasser, ein fast menschenleeres Schwimmbad (wen wunderts?), und Spinnen in der Umkleide, die sich vom sibirischen Herbstwind den Popo föhnen lassen. Als ich gestern Nachmittag das Lammfell in den Buggysitz eingefädelt habe, hatte ich fast Sehnsucht danach.
Jetzt krame ich gefütterte Jacken und Strumpfhosen hervor und stelle die Garderobe auf Herbst um.
Bald verfärben sich die ersten Blätter und zwei Schafe haben sich fürs Herbstfest in der Kita angekündigt. Wenn das mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu anstrengend wird, werde ich Teilzeitschaf.
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